Wattenscheid. Die SG Wattenscheid 09 empfängt RW Oberhausen. Mannschaft und Trainer Farat Toku sind erleichtert nach der Wahl der neuen Clubführung.

Nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung und der Wahl eines neuen Aufsichtsrates war in Wattenscheid am Dienstagabend die Erleichterung greifbar, auch bei den Spielern und Trainer Farat Toku, der seit dem Abtritt des alten Führungsgremiums samt Vorstand das Schiff quasi alleine auf hoher See schaukelte. „Es freut mich sehr, dass nun eine Lösung gefunden wurde und wir uns wieder mehr aufs Sportliche konzentrieren können“, sagt Toku vor dem Derby gegen RW Oberhausen am Samstag (14 Uhr, Lohrheidestadion).

Für Trainer und Spieler war es in den vergangenen Wochen schwierig. „So ganz geht das natürlich an niemandem vorbei. Es ist schon komisch, wenn du beim Training bist und weißt, theoretisch kann es in ein paar Tagen vorbei sein mit dem Verein“, sagt Manuel Glowacz. „Von daher sind wir alle erleichtert. Das ist eine geile Mannschaft hier. Es wäre sehr traurig gewesen, wenn es nicht mehr weitergegangen wäre.“

Neuer Aufsichtsrat hat die Insolvenz abgewendet

Der neue Aufsichtsrat hat die Insolvenz abgewendet, den Saisonetat gesichert und soll nun für Ruhe hinter den Kulissen sorgen. Die Mannschaft und der Trainer haben die neue Führungsriege schon vor der Mitgliederversammlung kennengelernt. Vor dem Spiel gegen Aachen wurden dabei auch die Gehaltsrückstände beglichen und das nächste Monatsgehalt sogar im voraus gezahlt.

„Das hat in uns allen Vertrauen geweckt und uns einen zusätzlichen Schub gegeben. Die ganze Situation war nie eine Ausrede für uns, aber unterbewusst hat es vielleicht eine Rolle gespielt“, meint Glowacz. Was folgte, war ein befreiender 2:1-Sieg auf dem Tivoli. Toku lobt sein Team: „Es ist bei so einem Drumherum schwierig, sich voll auf den Job zu konzentrieren. Ich ziehe den Hut vor den Jungs, sie haben das bravourös gemeistert und immer Gas gegeben.“ Auf den neuen Aufsichtsrat sieht Toku viel Arbeit zukommen.

Trainer Toku ist wieder optimistisch

„Sie werden viel Energie aufwenden müssen, die Arbeit fängt jetzt erst an. Ich war über die Zahlen geschockt und kann kaum glauben, was da hinterlassen wurde. Ich habe Respekt davor, dass sich neue Leute gefunden haben, die den Mut haben, nun alles aufzuwühlen und zu verbessern. Sie haben gute Ideen, ich bin optimistisch.“ Auch sportlich gehen die Wattenscheider mit Rückenwind in das Derby.

Der Sieg in Aachen hat nach drei Niederlagen in Folge Selbstvertrauen freigesetzt. RWO steht auf Platz fünf, hat aber nur sechs Punkte mehr als die SG 09 (13.). Toku will den Abstand verkürzen: „Oberhausen ist schwierig zu knacken. Aber die Stimmung ist gut und wir werden alles raushauen, um den Fans einen Heimsieg zu schenken.“ Verletzt fehlen werden Nico Buckmaier und Predrag Stevanovic.