Bochum. Eigentlich konnte man am Hardtwald mit dem Start des SV Sandhausen und vier Punkten aus zwei Partien sehr zufrieden sein. Der VfL-Gegner-Check.

Eigentlich konnte man am Hardtwald mit dem Saisonstart und vier Punkten aus zwei Partien sehr zufrieden sein. Doch nun hat es Sandhausen überraschend im Pokal im bayrischen Schweinfurt erwischt. „In der ersten Runde bei einem Regionalligisten auszuscheiden, ist natürlich eine Enttäuschung für uns“, urteilte Präsident Jürgen Machmeier nach der 1:2-Niederlage.

Gerade die Zusatzeinnahme hätte dem SVS gut zu Gesicht gestanden. So arbeiten die Kurpfälzer, wie auch schon in der vergangenen Spielzeit, mit einem der kleinsten Etats der Liga, und haben mit Abstand den geringsten Zuschauerzuspruch, was bei einer 15000-Einwohner-Gemeinde kein Wunder ist. Um so beachtlicher verlief das vergangene Jahr, in dem der Klub nie etwas mit den Abstiegsrängen zu tun hatte und schließlich ohne Probleme auf Rang zehn ins Ziel kam.

„Wir sind Sandhausen und kriegen nicht jeden Spieler. Es gab auch Absagen“, so kommentiert Trainer Kenan Kocak seine Bemühungen um Verstärkungen. Neu und auf Anhieb die Nummer eins ist Torwart Marcel Schuhen aus Rostock, der erst einmal den Vorzug vor Marco Knaller erhielt. Am bekanntesten unter den Zugängen sind noch Nejmeddin Daghfous (von Würzburg), bereits dreimal über die kompletten 90 Minuten am Ball, und Eroll Zejnullahu, der bei seiner Station zuvor bei Union Berlin nicht über Kurzeinsätze hinausgekommen war. Wichtiger allerdings war für den Klub, dass die Leistungsträger wie Kister, Kulovits, Wooten und Linsmayer trotz einiger Angebote gehalten werden konnten.

Angebote aus der Türkei

In kurzer Zeit am Hardtwald einen Namen gemacht hat sich der junge Coach Kocak, der offensichtlich aus wenig viel zu machen versteht. Der ehemalige Mannheimer hat dadurch überregional Interesse geweckt. Er schlug nach eigenen Angaben noch vor der Saison drei Angebote aus der Türkei aus. Auch aktuell wird der jüngste Zweitligatrainer, der seine Lizenz 2016 im Lehrgang mit den „Überfliegern“ Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco absolvierte, wieder mit einem so großen Verein wie Galatasaray Istanbul in Verbindung gebracht. „Doch ich habe einen Vertrag bis 2018 und mit dieser Mannschaft noch etwas vor“, sagt der 36-Jährige.

Für mehr Variabeln in der Offensive tätigte der SVS noch ein Leihgeschäft, das Aufmerksamkeit erregte: Jungstürmer Haji Wright (19) kommt von Schalke 04. Der Amerikaner konnte in der Nachbarschaft in der U19-Bundesliga mit 27 Torbeteiligungen in 30 Spielen auf sich aufmerksam machen.