Schwere Zeiten beim VfL Bochum: Gegen den Karlsruher SC gab es ein dürftiges 1:1. Und die Kapitänsfrage wird einmal mehr zum heißen Thema.
- Dank eines späten Treffers von Johannes Wurtz kam der VfL Bochum noch zu einem 1:1 gegen Karlsruhe
- Während und nach der schwachen Leistung gab es vereinzelte Pfiffe
- Trainer Gertjan Verbeek erklärt Riemann zum neuen stellvertretenden Kapitän und degradiert damit Bastians
Ob all’ diejenigen, die sich - vermutlich auch wegen des schönen Wetters - auf den letzten Drücker doch dazu entschieden hatten, beim VfL vorbei zu schauen, wiederkommen werden zum nächsten Heimspiel, ist fraglich. Denn den gut 15000 Zuschauern, die das 1:1 gegen den Karlsruher SC geboten bekamen, wurde dazu reichlich schmale Fußball-Kost serviert.
Auch VfL-Trainer Gertjan Verbeek wollte die Partie nicht schönreden („Das war kein sehr gutes Spiel“), begründete aber die fehlende Qualität mit den personellen Problemen („Wie oft wir schon die Startelf wechseln mussten“) und verkniff sich deshalb detaillierte Kritik: „Wir haben unser Bestes gegeben, mehr war heute nicht drin.“
Gündüz verteidigt hinten rechts
Tatsächlich war das Eis bereits nach einer Viertelstunde noch eine Spur dünner geworden für die Gastgeber. Nils Quaschner musste verletzt raus, ihn ersetzte Görkem Saglam. Nach einer Stunde folgte Quaschner der nach Krankheit noch geschwächte Jan Gyamerah (Krampf in der Wade). Das war der Moment, in dem ein VfL-Stürmer einen neuen Job bekam. Selim Gündüz musste nun hinten rechts verteidigen, was nicht hundertprozentig klappte.
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Vor dem Führungstreffer der Gäste war die Seite offen, Tim Hoogland, der für Patrick Fabian innen verteidigte, musste raus, wurde überlaufen - und zentral lenkte Stefan Mugosa, die Leihgabe von den Münchener „Löwen“, den Ball ins Netz. Es sah zu diesem Zeitpunkt nicht gut aus für die Bochumer, die bereits vor dem Anpfiff weiteren Boden in der Tabelle verloren hatten.
Doch weil der KSC sich anschließend, wie Mirko Slomka sagte. „hinten reindrängen“ ließ, und weil sich der im Flipper-Modus befindende Ball Johannes Wurtz plötzlich vor die Füße fiel, bleibt der VfL in dieser Spielzeit im eigenen Stadion ungeschlagen. Allerdings stehen den vier Siegen nun bereits fünf Unentschieden gegenüber.
Nur ein Sieg in den letzten acht Spielen
In den letzten acht Spielen ist dem VfL Bochum nur noch ein einziger Sieg gelungen, doch Verbeek ist nicht gewillt, den Blick nach unten zu richten. Sechs Punkte beträgt aktuell der Vorsprung vor Arminia Bielefeld auf dem Relegationsplatz, aber der VfL-Trainer spricht lieber von den sieben Punkten Rückstand auf Sandhausen auf Tabellenplatz sechs. „Zweimal gewinnen und ein Unentschieden“, sagt Verbeek - und schon sei es geschafft.
Verbeek sieht gute Entwicklung bei Riemann
Jedoch wird sich die personelle Lage in dieser Saison nicht mehr grundlegend ändern, und von guter Stimmung kann kaum die Rede sein. Dass er nach Fabians Ausfall Manuel Riemann und nicht Felix Bastians die Kapitänsbinde anvertraut hat, begründete Verbeek mit der „guten Entwicklung“, die Riemann genommen habe. „Ich habe mich nicht gegen Bastians, sondern für Riemann entschieden“, sagte der Niederländer.