Beim TV Wattenscheid 01 wurden die fünf Bochumer und Wattenscheider Teilnehmer bei den Paralympics gefeiert.
Viel Zeit hatten sie nicht. Viel geschlafen haben sie auch nicht. Erst am Morgen ist der Flieger mit den deutschen Teilnehmern an den Paralympics in Rio de Janeiro in Frankfurt gelandet. Aber der Termin, der am frühen Dienstagabend noch ansteht, ist wichtig und daher kein Problem. Für eine kurze Feier, viele warme Worte und herzlichen Applaus verschieben die vier Leichtathleten des TV Wattenscheid 01, Katrin Müller-Rottgardt, Uta Streckert, Dennis Rill und Juliane Mogge sowie Tischtennisspieler Valentin Baus von der TTG Weitmar das Ankommen in der Heimat.
Vor vier Wochen hat der TV Wattenscheid Bronzemedaillengewinner Daniel Jasinski und die TV-01-Sprinter am Olympiastützpunkt begrüßt. Die Stellwand, auf der die Begrüßung für Jasinski aufgemalt ist, steht noch. Jetzt gibt es zudem eine für die fünf Paralympics, sind erneut zahlreich Kinder, Eltern, Trainer, Athleten des Vereins gekommen.
Schon vor dem offiziellen Teil mit kleinem Interview, Blumenübergabe durch den 2. Vorsitzenden des TV Wattenscheid, Hans-Peter Anders, und Stadtdirektor Michael Townsend als Vertreter von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, stehen die fünf Athleten im Mittelpunkt und Jedem gerne Rede und Antwort.
Gerade Katrin Müller-Rottgardt. Die sehbehinderte Athletin hat ihre Bronzemedaille, gewonnen über die 100 Meter, dabei. Und die Medaille hat eine Besonderheit, die man hören kann. „Damit auch sehbehinderte Athletinnen wie ich die Farben unterscheiden können“, sagt Müller-Rottgardt, „sind Kugeln in die Medaille eingearbeitet.“ Dann schüttelt sie die Medaille: „So klingt Bronze.“
Valentin Baus hätte Silber erklingen lassen können. Er hat aber hat seine Medaille nicht mitgebracht. Wohl aber die Hoffnung, es bei den nächsten Olympischen Spielen in Tokio sogar noch etwas besser zu machen. „Das waren meine ersten Olympischen Spiele. Da ist es im Nachhinein ganz gut, wenn noch etwas Luft nach oben ist. Auch wenn ich das Finale natürlich gerne gewonnen hätte.“
Davon war Dennis Rill, Zehnter über die 100 Meter, noch relativ weit entfernt. Aber auch er hat Tokio als Ziel. „Da möchte ich Bronze holen.“ Juliane Mogge, Vierte beim Kugelstoßen, ist doch etwas zurückhaltender. „Ich würde mich freuen, wenn ich noch einmal die Chance bekommen würde, an Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen.“ Sie haben Eindruck hinterlassen, die Begrüßung in Wattenscheid auch. Es ist ein bisschen so, als wären die Athleten nicht zu ihrem Verein, sondern zu ihrer Familie zurückgekommen.