Zwei von drei Pflichtspielen sind in diesem Kalenderjahr bereits wegen schlechter Witterung ausgefallen, weshalb Wattenscheid 09 mit nur 19 absolvierten Partien vom vierten auf den siebten Platz abgerutscht ist.

Loriot würde wohl sagen: Das Bild - in diesem Fall die Regionalliga-Tabelle - hängt schief. Und zwar gewaltig aus Sicht der SG Wattenscheid 09. Zwei von drei Pflichtspielen (gegen Erndtebrück und Wegberg-Beeck) sind in diesem Kalenderjahr bereits wegen schlechter Witterung ausgefallen, weshalb Wattenscheid mit nur 19 absolvierten Partien vom vierten auf den siebten Platz abgerutscht ist.

Klar: Kann man alles noch begradigen. Einfach wird das aber nicht, denn auf die Truppe von Trainer Farat Toku warten in nächster Zeit viele Englische Wochen. Der Auftakt dazu erfolgt heute im Heimspiel gegen die SSVg Velbert (19.30 Uhr, Lohrheidestadion).

„Die kommenden Wochen“, sagt Farat Toku, „werden schon krass. Ich erwarte einen ordentlichen Kräfteverschleiss bei der Witterung und den hohen Belastungen. Mir passen diese Englischen Wochen deshalb auch gar nicht.“ Mit diesen Sätzen bezieht der 35-Jährige ungewöhnlich klar Stellung - normalerweise überwiegt bei Toku ja, zumindest öffentlich, das Positive. Diesmal aber scheint etwas Druck auf dem Kessel zu sein - vielleicht ja auch deshalb, weil trotz der sportlich guten Ausgangssituation im Umfeld noch nicht allzu viel geregelt worden ist. Laut eines Reviersport-Artikels hat kein einziger Leistungsträger einen Vertrag über den Sommer hinaus, Spieler und Trainer wünschen sich eine Perspektive. Bleibt zu hoffen, dass die Führungsebene wenigstens mit der ungeliebten Wattenscheider „Tradition“ brechen und bis zum Saisonende alle Gehälter planmäßig überweisen kann. Ansonsten könnten sich die aktuell noch beherrschbaren Nebengeräusche wie die Vertragssituationen der Spieler nämlich auch schnell zu einem unüberhörbaren Getöse auswachsen.

Viele reife Spieler bei den Velbertern

Toku hat es in dieser Saison allerdings noch immer geschafft, die Mannschaft auf das Wesentliche zu fokussieren. Auch gegen Velbert, das mit dem Ex-Erfolgstrainer der SG 09, André Pawlak, anreist, probiert der A-Lizenzinhaber genau das. Der eher schlechte Rasen im Lohrheidestadion „kommt uns sicherlich nicht zugute“, ahnt Farat Toku: „Wir müssen uns schon ein bisschen umstellen.“ Tatsächlich würde die Hausherren aber wohl auch auf gutem Untergrund ein Geduldsspiel erwarten. Velbert sei eine erfahrene Mannschaft, „die auf Fehler wartet“, hat Toku beobachtet: „Da sind sehr viele reife Spieler dabei. Das ist eine Mannschaft, die du bespielen musst.“

Kapitän in Velbert ist übrigens Niklas Andersen, der Wattenscheid im Sommer 2014 gemeinsam mit Pawlak und Flügelstürmer Milko Trisic verlassen hatte. Andersen hat seinen Vertrag kürzlich verlängert, auch Pawlak steht dem Vernehmen nach kurz davor.