Es ist viel vom Verletzungspech die Rede beim FC Bayern. Längst wird spekuliert, ob die gehäufte Zahl der Muskelverletzungen nur eine Frage von Pech ist. Unter dem Strich bleibt mit Blick auf das Pokalspiel beim VfL Bochum am Mittwochabend (20:30 Uhr): Ist es kein Glück, wenn die Bayern beim Bundesligaspiel in Leverkusen Weltstars wie Thomas Müller und Thiago auf die Bank setzen können?
Die Defensiven Boateng, Martinez, Benatia sowie die Offensiven Ribery und Götze fallen auch in Bochum noch aus, doch für die prognostizierten Chancen und die Heransgehensweise des krassen Außenseiters VfL spielt das keine Rolle. Ebenso wenig, dass der in Leverkusen angeschlagen ausgewechselte Arturo Vidal laut einer Bayern-Mitteilung vom Sonntag in Bochum wieder einsatzfähig ist. Das gilt auch für Serdar Tasci. Der Innenverteidiger, der Ende Januar nach Boatengs Verletzung geholt wurde, konnte nach einer Gehirnerschütterung gestern wieder mittrainieren. Möglich, dass der im Sommer zu Manchester City weiterziehende und längst nicht mehr unumstrittene Trainer Pep Guardiola den Ex-Stuttgarter Tasci zu seinem Bayern-Debüt verhilft im DFB-Pokal.
Ob die Stars den VfL nicht ernst genug nehmen, wird man erst auf dem fürs gepflegte Bayern-Spiel eher ungepflegten Rasen sehen am Mittwochabend. Gut vorbereitet werden sie sein. Schon vor rund einem Jahr ließ sich Guardiola Videomaterial schicken von der Art und Weise des damals neuen VfL-Spiels unter Gertjan Verbeek. Dabei reiste Bayern nur zu einem Testspiel an, um zu helfen, die leeren Bochumer Kassen zu füllen. Danny Latza brachte im Januar 2015 den VfL mit einem Sonntagsschuss in Führung vor ausverkauftem Haus, am Ende siegte der FCB aber mit 5:1.
Ein Szenario, dass sich in Bochum alle anders wünschen. Leon Goretzka zum Beispiel, der im Stadion am Freitag die Sprechchöre hörte: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus. Da hätte ich nix gegen“, sagte der Schalker aus Bochum, der beim VfL zum Profi wurde, im Interview mit „dfb.de“.
Tim Hoogland, der den umgekehrten Weg ging - früher Schalke, heute Bochum - , sieht die Chancen zwar „minimalistisch“, doch für ein Stück Optimismus hat das 2:0 gegen Freiburg allemal gesorgt. Thomas Eisfeld sagt: „Das Ergebnis gibt uns Selbstvertrauen für das Pokal-Spiel gegen die Bayern.“