Mit einem 1:1 überraschte Fußball-Regionalligist SG Wattenscheid 09 bei Vorjahresmeister Borussia Mönchengladbach U23.

Borussia Mönchengladbach U23 -
SG Wattenscheid 09 1:1 (0:1)

SG 09: Sancaktar – Tobor, Schneider, Klinger, Braun – Mohammad (62. Tumbul), Meier – Kaplan (83. Kacinoglu), Glowacz – Buckmaier (78. Taskin), Kaya

Tore: 0:1 Kaplan (25.), 1:1 Pisano (86.)

Dieser erste Punktgewinn im ersten Meisterschaftsspiel ist wohl richtig wichtig für den Fußball-Regionalligisten SG Wattenscheid 09. Das aus Wattenscheider Sicht letztlich sogar unglückliche 1:1 (1:0)-Remis beim Vorjahres-Meister, der U23 von Borussia Mönchengladbach, sorgte für das zunächst einmal beruhigende Gefühl: Wir können hier mithalten.

Natürlich nur, wenn die Wattenscheider immer die sprichwörtlichen 120 Prozent geben, und zwar in jedem Spiel. „Ja, wir mussten schon an unsere absolute Leistungsgrenze gehen“, bestätigte 09-Trainer Farat Toku diesen Eindruck. Wenn „Leistungsgrenze“ aber bedeutet, mit einer solch guten Raumaufteilung und taktischer Disziplin zu spielen, wie die Wattenscheider es am Samstagmittag im Grenzlandstadion eben taten, dann ist die Wahrscheinlichkeit, lange mitzuhalten im Abstiegskampf, gar nicht so gering.

Der Trumpf der Wattenscheider war überdies die Zweikampfhärte. „Das war schon unsere Stärke“, so Toku, „und das hat Gladbach auch zu spüren bekommen.“ Hier tat sich insbesondere der Schalker Neuzugang Jan-Steffen Meier hervor, der im defensiven Mittelfeld abräumte, was das Zeug hielt: „Er hat rund 80 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen.“

Der Matchplan, kompakt zu stehen und die Gladbacher mit schnellem Umschaltspiel zu überrumpeln, ging also weitgehend auf, war aber keineswegs gleichbedeutend mit einer Mauertaktik. Toku hatte mit Güngör Kaya und Nico Buckmaier zwei Sturmspitzen aufgeboten, und in diesem System arbeiteten alle gut mit.

So konnten die Hausherren über weite Strecken nur mit langen Bällen agieren, erspielten sich über die gesamte Spielzeit „vielleicht ein, zwei Chancen“, so Toku. Wattenscheid hingegen hätte nach den Chancen von Manuel Glowacz, zweimal Kaya und zweimal Buckmaier schon zur Pause mit mehr als nur einem Tor führen können. Burak Kaplan hatte eine Ballstaffette über sechs, sieben Stationen per „unhaltbarem“ 20-Meter-Traumtor zum 1:0 vollendet. Danach igelten sich die Wattenscheider aber nicht ein, wovor Toku sein Team in der Pause auch eindringlich gewarnt hatte.

Dass es letztlich nur zu einem Punkt langte, obwohl Gladbach auch im zweiten Durchgang kaum etwas einfiel, lag an einem ärgerlichen Ballverlust von Manuel Glowacz. Ein Gladbacher hatte ihm den Ball stibitzt, einen Sprint über die Außenbahn und einen, so Toku, „Kullerball“ später ließ sich Torjäger Giuseppe Pisano aus wenigen Metern nicht lumpen. Ein einziges Mal war Wattenscheid in der Zentrale unkonzentriert, sofort nutzten es die Fohlen aus. Keine unwichtige Erkenntnis für den weiteren Saisonverlauf. Bei Toku überwog dennoch der Stolz: „Da muss ich der Mannschaft schon ein Kompliment machen. Es war wichtig, so zu starten.“