Kann die Mannschaft das Duell mit Borussia Dröschede für sich entscheiden, dann wird in Bergen bald der dritte Aufstieg in Folge gefeiert.
Thomas Behrendt muss nur kurz Nachdenken: „Die geringste Trainingsbeteiligung lag bei 18 Mädels. Das war im Dezember.“ Der Trainer der Frauen des SC Union Bergen schwärmt von dem Eifer, den er bei seinen Spielerinnen vorfindet: „Wir trainieren drei Mal die Woche mit beiden Mannschaften gleichzeitig, so dass ich mindestens 25-30 Mädels da habe. Damit kann man natürlich bestens arbeiten.“
Die gute Trainingsarbeit zahlt sich aus. Die erste Mannschaft des SC Union hat sich den Aufstieg in die Westfalenliga fest vorgenommen. Und auch die „Zweite“ spielt einen guten Ball und liegt aktuell in der Kreisliga A an der Tabellenspitze. Der rasante Aufstieg beeindruckt. Aufstieg in die Bezirksliga 2013, Aufstieg in die Landesliga 2014 und aktuell Anwärter auf die Landesliga-Meisterschaft. In nicht einmal drei Jahren hat sich Union Bergen im Frauenfußball hinter dem VfL Bochum sportlich zur Nummer zwei gemausert.
Darauf ist man in Bergen stolz. „Ich denke, dass wir mit unserer Philosophie genau richtig liegen. Es geht darum, dass die Mädels Spaß haben und als Team auftreten“, erklärt Team-Managerin Ilka Schwinn, der ein Thema besonders am Herzen liegt: „In den letzten drei Jahren gab es immer wieder Gerüchte, dass bei uns Geld fließt. Das ist aber nicht so. Nicht mal Fahrtkostenzuschüsse gibt es. Alle Mädels, auch die, die schon mal höher gespielt haben, spielen bei uns, weil sie Spaß am Fußball haben. Das gilt auch für eine Mirja Dorny und eine Laura Benatelli. Darauf sind wir sehr stolz.“ Auch bei einem möglichen Aufstieg wird sich das nicht ändern, wie Schwinn erklärt: „Geld macht eine Mannschaft kaputt. Trotzdem war es natürlich toll, dass wir jetzt einen Sponsor gefunden haben, der uns einen Satz neuer Trainingsanzüge finanziert hat.“
Rein sportlich läuft es beim Landesligateam rund. 102 Tore, erst 17 Gegentore, dazu 21 Siege in 26 Partien. Die Bilanz ist beeindruckend und kaum zu toppen. Wenn da nicht Borussia Dröschede wäre. Der letzte Konkurrent hält sich hartnäckig mit einem Zähler vor Bergen. Gerät keines der beiden Teams ins Stolpern, dann kommt es am letzten Spieltag (14. Juni) zu einem echten Showdown zwischen ihnen. Trainer Thomas Behrendt freut sich auf den Schlussspurt: „Wir spielen eine Bombensaison, die uns keiner mehr nehmen kann.“
Derweil sind die Planungen für die kommende Saison schon im Gange. Coach Behrendt hat seinen Vertrag kürzlich um ein Jahr verlängert. Auch der erste Neuzugang ist unter Dach und Fach. Melina Laftsidis kommt aus der U17-Bundesligamannschaft des VfL Bochum. Aus beruflichen Gründen kürzer treten muss dagegen Mareike Kirch, die in der nächsten Spielzeit nicht dem Kader der „Ersten“ angehören wird. In Sachen Kaderplanung will sich Bergen in Zukunft noch etwas breiter aufstellen, wie Ilka Schwinn erklärt: „Wir wollen in der Breite etwas nachlegen.“