Duisburg. Der EV Duisburg startet am Mittwoch in die Pre-Play-offs der Oberliga. Die beiden Trainer sind sich einig, was Chancen und Ziele angeht.
Der Fuchs sieht grün. Zum Start in die Play-off-Saison hat sich Eishockey-Oberligist EV Duisburg einen flammneuen Trikotsatz gegönnt. Am Mittwoch um 19.30 Uhr kommt das grün abgesetzte Hemd in der Pre-Zero-Rheinlandhalle zum ersten Mal zum Einsatz. Die Mannschaft der Trainer Alex Jacobs und Dirk Schmitz erwartet dann im ersten Spiel der Pre-Play-offs die Eisbären aus Hamm zur Modenschau. Noch viel mehr Buntes lässt sich über den Start in die schönste Jahreszeit für Eishockey-Fans sagen. Trainer Alex Jacobs erklärt zum Beispiel fest: „Wir haben Bock auf die Spiele.“
Weil der Einzug in die Ausscheidungsrunden in der Saisonplanung nicht wirklich vorgesehen war, lohnt es aber, zunächst ein bisschen Graubrot zu kauen und sich an den Fakten abzuarbeiten. Als Tabellenachter der Hauptrunde treffen die Füchse auf den Eisbären, der auf Platz neun das Etappenziel erreichte. Zwei Siege reichen, um sich einen Startplatz in den eigentlichen Play-offs (Achtelfinale) zu sichern. Für den Fuchs ginge es dann gegen eine Mannschaft aus Süddeutschland. Alles, was man zu den Zielen hört, ist das Folgende: „Wir wollen so weit kommen, wie es möglich ist.“ Das sagen beide Trainer. Weil Dirk Schmitz nicht gern Zukunftsmusik hört, folgen mehr Details, wie weit es denn gehen kann und gegen wen, wenn es soweit ist.
Drittes Spiel wäre am Sonntag in Duisburg
Es gibt ja zu dieser Runde genug Material. Gespielt wird am Mittwoch in Duisburg, am Freitag um 20 Uhr in Hamm – und wenn bis dahin kein Sieger feststeht, am Sonntag um 18 Uhr wieder in Duisburg. Was auch feststeht. Termine für die Zeit nach einer Partie sollten Fans mit Vorsicht machen. Gespielt wird so lange, bis das entscheidende Tor fällt.
Nach 60 Minuten muss lange nicht Schluss sein. Die Verlängerung endet mit dem Sudden Death, wann immer das sein mag. Im Ligenbetrieb ging es nach fünf Minuten ans Penaltyschießen. Die Abkürzung zur Entscheidung entfällt. Außerdem wird die Nachspielzeit mit 5 gegen 5 gespielt. Im Alltag war ein 3 gegen 3.
Zum Kräfteverhältnis: Die Füchse sind Favorit. In der Liga spielte man vier Mal mit dem Eisbären. Drei Siege (3:2, 5:2, 4:1) sicherte sich der EVD, am letzten Sonntag gab es in eigener Halle ein 5:6 in der Overtime. Allerdings waren die Hausherren da nicht komplett. Die beiden Stammtorhüter Linus Schwarte (erkrankt) und Niklas Lunemann (für den Stammverein Kölner Haie im Einsatz) fehlten. Beide sind jetzt wieder da. Außerdem verschlampten die Füchse einen 3:1- und 4:2-Vorsprung durch ein eher nachlässig gespieltes Schlussdrittel.
Trainer Dirk Schmitz schätzt die Chancen des EVD ein
Dirk Schmitz nutzt die Panne als mahnendes Beispiel: „Wir haben leichte Vorteile. Allerdings nur, wenn wir über 60 Minuten und nicht nur über 40 Minuten konzentriert spielen.“ Was die Chancen an sich angeht, da hält es der Trainer mit den üblichen Gepflogenheiten: In den Play-offs ist alles möglich. Die Favoritenrolle will er nicht haben. Sein Kollege Alex Jacobs sieht nicht einmal einen Vorteil darin, zu Hause anfangen und auch das dritte Spiel vor eigenen Fans austragen zu können. Man ahnt es bereits: In den Play-offs ist eben alles möglich.
Was den Personalstand angeht, so können die Trainer „aus dem Vollen schöpfen“, wie es Dirk Schmitz sagt. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Stürmer Lenny Schmitz. Ihn plagt eine Handgelenksblessur. Michael Fomin, Leonardo Stroh und Mark Heatley sind wieder dabei. Die drei Füchse hatten am Sonntag mit leichten Verletzungen ausgesetzt. Die Hausherren können am Mittwoch entsprechend mit vier Reihen gehen und damit das Tempo über drei Drittel hoch halten. Das wird einer der Schlüssel zum Erfolg sein. Was ebenfalls für den EVD spricht: „Wir harmonieren gut als Mannschaft und wir sind als Gegner unangenehm“, sagt Alex Jacobs. Kollege Schmitz beschreibt die Qualitäten so: „Unsere größte Stärke ist vielleicht der unbedingte Wille. Das Team gibt nicht auf und kein Spiel verloren.“
Nun ist die Zeit der Play-offs auch die Zeit der Rituale. Spieler stellen das Rasieren ein oder machen andere Dinge um höhere Mächte auf ihre Seite zu ziehen. Dirk Schmitz will von Aberglauben nichts wissen und schaut keineswegs gen Himmel, sondern lediglich aufs Eis und vielleicht auf den Spielberichtsbogen. Der Trainer sagt zum Thema himmlischer Beistand: „Ich habe kein Ritual. Ich glaube an meine Mannschaft.“ Das Grün des Trikots bezieht sich übrigens auf die Ampelfarbe. Der Fuchs will bei grüner Welle mit Vollgas durchstarten.