Duisburg. Der EV Duisburg musste mit enorm reduziertem Team bei den Tilburg Trappers antreten. Entscheidende Tore fielen zu ungünstigen Zeitpunkten.

Das Wort „tapfer“ findet auf dem Spielprotokoll im Eishockey nie Erwähnung. Am Dienstagabend stand dort lediglich: Tilburg Trappers – Füchse Duisburg 5:2 (1:0, 2:1, 2:1). Vor 2145 Zuschauern hatte sich der EVD mit kleinstem Kader lange und mit Leidenschaft gegen den Tabellendritten und die Niederlage gewehrt. Der Übermacht an Personal und Talent musste die Mannschaft der Trainer Alex Jacobs und Dirk Schmitz nachgeben. Die Füchse blieben damit zum dritten Mal in Folge ohne Punkte. Noch aber hält der EVD Platz neun und ist damit bei den Prey-Play-offs mit dabei.

Am Freitag muss der Aufsteiger bei den Hannover Indians ran. Auch da geht nur mit Glück was. Frau Fortuna meidet den EVD aber derzeit. In Tilburg schluckte man einen Treffer in der letzten Minute des zweiten Drittels und einen weiteren in der ersten Minute des Schlussabschnitts. Die beiden Tore entschieden die Partie.

Stark ersatzgeschwächt mussten die Füchse die Reise nach Noord-Brabant antreten. Pontus Wernerson-Libäck und Pascal Behlau ergänzten die ohnehin schon lange Verletztenlisten. Insgesamt zwölf Spieler mussten die EVD-Trainer Alex Jacobs und Dirk Schmitz ersetzen. Überraschend fiel auch der Finne Oula Uski aus. Immerhin, Rasmus Lundh Hahnebeck streifte sich das Trikot über. Zusätzlich trug er einen Helm mit Schutzgitter als Dienstkleidung. Einmal mehr zeigte sich: Die Moral in der Truppe stimmt. Am Freitag hatte der Stürmer einen Puck ins Gesicht bekommen und musste sich einen Zahn zurück in den Kiefer operieren lassen.

Damit es für drei Reihen reichte, setzten die Coaches auf den Nachwuchs. Die Junghaie Matthias Pischoff, Tom Stumpe und Alexander Schmidt unterstützten den EVD. Förderlizenzspieler Dennis Mensch streift ebenfalls sein Füchse-Trikot über. Aus dem eigenen Nachwuchs waren Brooklyn Beckers und Marino Brlic dabei. Der 18-Jährige hatte im Mitteldrittel eine der wenigen Chancen für den Gast.

Tilburg, mit dem Ex-Fuchs Diego Hofland in seinen Reihen, spielte von Beginn an die Favoritenrolle und belagerte das Verteidigungsdrittel des Gastes. Anders als beim ersten Gastspiel des EVD hielt das Bollwerk lange. Anfang Oktober lag der EVD nach einem Drittel mit 0:6 zurück. Am Dienstagabend stand es nach 20 Minuten 0:1. Delany Hessels traf aus dem Slot heraus in der 8. Minute. Der Treffer war verdient. Die Hausherren waren nun in der Tat hoch überlegen. Linus Schwarte war nach mehreren Saves in den ersten zehn Minuten bereits als bester Fuchs nominiert. Chancen für Duisburg? Linus Wernerson-Libäck hatte eine in der 16. Minute, scheiterte in Überzahl aber am Goalie der Trappers.

Tilburg hat das nötige Scheibenglück

Im Mitteldrittel bot sich eine weitere Gelegenheit, die von Trainer Schmitz so dringend erhoffte Überraschung ins Werk zu setzen. Nach 26 Minuten stand der EVD mit zwei Mann mehr auf dem Eis. 38 Sekunden reichten aber nicht, die Abwehr der Niederländer ernsthaft zu verwirren. Das Tor blieb verschlossen. Die Vorentscheidung fiel nach mehr als 30 Minuten. Lundh Hahnebeck saß für den EVD auf der Bank, Mikko Virtanen musste sich für Tilburg ausruhen. Bei 4 gegen 4 hatte Tilburg erst Scheibenglück und nutzte es dann zum 2:0 durch Jonne De Bondt. Die Füchse gaben sich keineswegs geschlagen. Eine der Überzahl-Gelegenheit nutzte Lundh Hahnebeck nach feiner Vorarbeit von Manuel Neumann.

Freilich, die Füchse bekommen so langsam ein Last-Minute-Problem. In Hamburg ging die Partie am Freitag bei 59:32 mit 4:5 verloren. Tilburg traf in der letzten Minute des zweiten Abschnitts. Bei 39:31 stellte Virtanen auf Vorarbeit von Diego Hofland den alten Abstand wieder her. Wie ärgerlich, der Puck fand die Minilücke zwischen Körper und Torgestänge oben im kurzen Eck. Ein First-Minute-Problem besiegelte das Schicksal. Per Konter in der ersten Minute sorgte der Ex-Duisburger Diego Hofland für die Entscheidung. Das 1:5 durch Max Hermens (51.) machte nur deutlicher, was jeder in Halle längst gesehen hatte: Mehr als Ergebniskosmetik war nicht drin. Linus Wernerson-Libäck (56.) kümmerte sich darum.

Tore: 1:0 (7:21) Hessels (De Hondt), 2:0 (30:54) De Bonth (Blumer, Vogelaar, 4-4), 2:1 Lundh Hahnebeck (Neumann, Linus Wernerson-Libäck – 5:4), 3:1 (59:31) Virtanen (Hofland), 4:1 (40:53) Hofland (Hessels), 5:1 (50:07) Hermens (Virtanen, Vogelaar), 5:2 (55:53) Linus Wernerson-Libäck (Heatley). Strafen Tilburg 16 – Duisburg 10. Zuschauer: 2145.