Duisburg. Der EV Duisburg trotzt auch in Herford den Personalproblemen. Das Team nutzt die Undiszipliniertheiten von Gegner Herford eiskalt aus.
Mit zwei Mann geht’s doppelt und dreifach: Eishockey-Oberligist EV Duisburg setzte sich am Dienstagabend vor 285 Zuschauern hochverdient mit 6:3 (1:2, 6:1, 0:0) bei den Ice Dragons aus Herford durch.
Entscheidend waren dabei fast vier Minuten in doppelter Überzahl. Die Füchse zum Ausklang des Mitteldrittels trafen gleich dreimal und sackten am Nikolaustag einen Dreier ein. Nachdem die Mannschaft der Trainer Alex Jacobs und Dirk Schmitz bereits zuvor klar überlegen war, sorgte der Dreifachschlag innerhalb von etwas mehr als zwei Minuten für ein 6:3 und die Entscheidung. Durch den Erfolg beim Tabellenelften festigten die Füchse ihre Position unter den Top-Ten in der Liga. Den Abend beendete man als Tabellenachter. Der Fuchs zeigte sich bereit für das Derby am Freitag in Essen.
Uski lässt klare Chancen für den EVD liegen
Nach wie vor musste der EVD der Erkältungswelle Tribut zollen. Immerhin: Gegen Erfurt beim 5:1 am Sonntag hatten die Trainer 14 Mann auf dem Spielberichtsbogen. Am Dienstagabend waren es nun 17 Feldspieler. Dennis Mensch rückte als Förderlizenzspieler ein. Torhüter Niklas Lunemann musste dagegen weiter passen. Linus Schwarte übernahm den Platz zwischen den Pfosten. Die Gäste zeigten sich unbeeindruckt von Virus und sonstigen Schniefereien. Dafür waren die Trainer Schmitz und Jacobs verschnupft. Allein der Finne Oula Uski hatte im ersten Drittel drei klare Chancen. Er scheiterte zweimal an Keeper Justin Schrörs und einmal am Pfosten. Und was passierte? Herford traf durch Rustams Begovs (19.) und Logan Denoble (20.) innerhalb von einer Minute doppelt auf der Zielgeraden des ersten Drittels. Das Wort „unverdient“ kam einem beim Blick aufs Scoreboard und die 2:0-Führung der Hausherren unvermittelt in den Sinn.
Der Zahn war dem Raubtier aber keineswegs gezogen. Zunächst traf Linus Wernerson-Libäck (26.) zum Anschluss. Dann legte Herford noch einmal nach. Der Treffer von Begovs (28.) zum 3:1 gehörte in die Rubrik „letztes Zucken“. Danach hatten die Füchse das Heft fest in der Hand und spielten die Hausherren an die Wand. Cornelius Krämer (29.) mit einem Drehschuss und der enorm fleißige und wirkungsvolle Uski (35.) zum Ausgleich in Überzahl leiteten die Kopfwende an.
Der erste Block der Füchse überragt
In der 36. Minute nahmen sich die Hausherren komplett aus dem Spiel. Jonas Gerstung gönnte sich einen Ellbogencheck. Dennis König traf mit seinem hohen Stock Cornelius Krämer im Gesicht. Die Schiedsrichter diskutierten minutenlang und schickten dann beide Herforder für jeweils zwei plus zwei Minuten auf die Strafbank. Alex Jacobs schickte die erste Reihe zur Entscheidung. Der Block blieb komplett auf dem Eis und nutzte den Torjubel als Erholungspausen. Die Ausdauer lohnte: Manuel Neumann (37.), Uski (38.) und Linus Wernerson-Libäck (39.) trafen in 139 Sekunden zum 6:3. Ohne Frage, zwei Mann mehr ist ein Brett. Ohne Frage aber auch: Die Füchse nutzten die Überzahl ausgesprochen cool und so, als hätte man im Training dieses Zusammenspiel geübt. Der erste Block war einfach überragend.
Die Partie war damit auf dem richtigen Weg. Schnell zu Ende war sie aber keineswegs. Vor dem letzten Drittel musste für einige Minuten ein Loch auf dem Eis repariert werden. Die Verzögerung verlängerte nur das Leiden für die Hausherren, an der Vergabe der Punkte gab es keine Zweifel mehr. Das Schlussdrittel hatte den Penalty von Bevovs (47.) nach einem Foul von Mensch als Höhepunkt. Der Herforder setzte den Puck übers Tor. Linus Schwarte konnte die Flugbahn angstfrei verfolgen. Herford versuchte viel. Die Füchse ließen jedoch wenig zu. Linus Schwarte schnappte tüchtig. So mühten sich die Hausherren auch bei den zwei Minuten Überzahl auf die Zielgerade nur redlich. Derweil feierten die mitgereisten EVD-Fans den vollen Erfolg ihrer Mannschaft.
Tore: 1:0 (18:32) Begovs (Stocker, Garten), 2:0 (19:37) Denoble (Gerstung, Gerartz), 2:1 (25:37) Linus Wernerson-Libäck (Pontus Wernerson-Libäck), 3:1 (27:31) Begovs (Krumpe, Patocka), 2:3 (28:53) Krämer (Lundh Hahnebeck, Ziolkowski), 3:3 (34:08) Uski (Linus Wernerson-Libäck, Neumann), 3:4 (36:26) Neumann (Uski, Linus Wernerson-Libäck, Uski), 3:5 (37:26) Uski (Pontus Wernerson-Libäck, Linus Wernerson-Libäck), 3:6 (38:45) Linus Wernerson-Libäck (Neunmann, Pontus Wernerson-Libäck). Strafen: Herford 16 – EVD 10. Zuschauer: 285.