Duisburg. Der EV Duisburg zeigt beim Gastspiel in Hamburg eine starke Moral und kann bis kurz vor Schluss auf Punkte hoffen. Dann treffen die Gastgeber.

Was für ein Pech! Der Eishockey-Oberligist EV Duisburg verlor sein Gastspiel bei den Crocodiles aus Hamburg buchstäblich in letzter Minute. Der EV Duisburg unterlag den Hausherren in der Eishalle Farmsen vor 1068 Zuschauern am Freitagabend mit 4:5 (0:2, 2:3, 1:1). Harrison Reed traf 32 Sekunden vor Schluss. Die Füchse hatten nach einem 1:4-Rückstand in der 58. Minute das 4:4 durch das Talent Matthias Pischoff erzielt und bereits auf eine Verlängerung gehofft. Mindestens ein Punkt wäre verdient gewesen.

Bereits am Dienstag hatte der EVD mit 3:5 in Herne verloren. Zwei glatte Niederlagen in Folge gab es zuletzt im Oktober. Die Füchse bleiben in der Liga auf Platz neun. Am Sonntag hat der EVD spielfrei. Erst am kommenden Dienstag geht es in Tilburg weiter.

Füchse Duisburg verkaufen sich erstklassig

Die Mannschaft der Trainer Alex Jacobs und Dirk Schmitz verkaufte sich beim Favoriten erstklassig. Die Duisburger rackerten und kämpften. Der große Wille blieb unbelohnt. Das muss einen ärgern. Denn die Füchse ließen sich keineswegs davon beeindrucken, dass man aufgrund der angespannten Personallage nicht wie gewohnt mit vier Reihen Druck machen konnte. Zudem fehlt bekanntlich Torhüter Niklas Lunemann, der in der DEL2 beim EC Bad Nauheim aushilft. Linus Schwarte ist nun als Goalie im Dauerbetrieb gefragt. Er gab am Freitag darauf eine gute Antwort. Schwarte hielt stark.

Zu sehen aber war auch, was Dirk Schmitz vor dem Spiel festgestellt hatte: „Die Akkus sind bei einigen Spielern leer.“ Die erste Reihe mit Pontus Wernerson-Libäck und Linus Wernerson-Libäck sowie Oula Uski wirkte nicht so zielstrebig wie zuvor. So verstrich die gute Phase im ersten Drittel ohne einen Erfolg. Pontus Wernerson-Libäck musste zudem bereits im ersten Drittel verletzt raus. Wenn es um Füchse-Tore ging, da trugen sich zunächst Pascal Behlau mit seinem ersten Saisontor und Michael Fomin mit seinem vierten Treffer ein. Die Cheftorschützen legten bis zur Schlussphase des zweiten Drittels eine Pause ein.

Die Hamburger spurten früh die Loipe. Bereits nach vier Minuten gelang Niklas Jentsch (4.) ohne weitere Amtshilfe die Führung für die Hausherren. In Überzahl – zugegebenermaßen mit einem perfekten Spielzeug – legten die Krokodile nach. Maximilian Schaludek (18.) traf ins leer gespielte Tor. Für einen kurzen Moment flammte zum ersten Mal Hoffnung beim Gast auf. Pascal Behlau (31.) erzielte zentral vor dem Tor den Anschlusstreffer. Dem 18-jährigen Marino Brlic gelang der Assistpunkt in dieser Spielzeit.

Es war wirklich zunächst nur ein Funke Hoffnung. Maximilian Spöttel (32.) und Dennis Reimer (34.) legten flott für Hamburg nach. 1:4 als Außenseiter? Da könnte man schon mal ans Pizzabestellen für die Heimreise denken. So schnell geben Füchse aber nicht auf. Michael Fomin nutzte nur 18 Sekunden nach dem vierten Gegentor eine sehr schicke EVD-Kombination, um den Puck ins plötzlich sehr weit offene Tor zu schubsen. In doppelter Überzahl rückte Manuel Neumann (39.) den EVD wieder dicht an einen Erfolg heran.

Der Schlussabschnitt begann blutig. Rasmus Lund Hahnebeck bekam den Puck aus kurzer Distanz direkt ins Gesicht und musste nach Behandlung auf der Bank frühzeitig in die Kabine. Der sehr starke Pascal Behlau verletzte sich am Knie in der 52. Minute, konnte aber nach kurzer Genesungspause wieder aufs Eis. Für eine echte Schlussoffensive schienen den Gästen die Kraft und das Personal zu fehlen. Nur 14 Feldspieler hatte der EVD, als es auf die Zielgerade ging. Aber Füchse geben eben nie auf. Junghai Matthias Pischoff traf zum 4:4. Es war sein erstes Oberliga-Tor. Den Puck sicherte er sich auch gleich. Das kleine Glück währte, bis die Uhr auf 59:32 tickte und ein Schuss vom Bullypunkt den Hamburgern den Sieg schenkte.

Tore: 1:0 (3:05) Jentsch, 2:0 (17:18) Schaludek (Domagalla, Reed), 2:1 (30:40) Behlau (Lund Hahnebeck, Brlic), 3:1 (31:44) Spöttel (Schaludek, Domagalla), 4:1 (33:37) Reimer (Lascheit), 4:2 (33:55) Fomin (Heatley, Ziolkowski), 4:3 (38:57) Neumann (Linus Wernerson-Libäck – 5:3) 4:4 (57:01) Pischoff (Uski, Fomin), 5:4 Reed (59:32) Rajala. Zuschauer: 1086. Strafen: Hamburg 12, Duisburg 14 +10 Fomin.