Witten. Die Judoka der SU Annen trauern um Fritz Salewsky. Der langjährige Abteilungsleiter, der auch Trainer und Kampfrichter war, wurde 79 Jahre alt.

Der Judosport trägt Trauer. „Er war ein feiner Kerl. Einer von den Guten“, lauten erste Beileidsbeurkundungen auf den Social-Media-Kanälen der Sport-Union Annen. Fritz Salewsky, langjähriger Abteilungsleiter des Judo-Bundesligisten, verstarb am Montagmorgen im Alter von 79 Jahren.

Auch weit über Wittens Grenzen und den Kampfsport hinaus ist die Anteilnahme für den Ehrenvorsitzenden riesig. „Er hatte für jeden immer ein offenes Ohr, und der Sport stand für Fritz nicht nur im Vordergrund, sondern war sein Leben“, sagte Abteilungsleiter Carsten Sachse. „Er hat unser Vereinsleben über Jahrzehnte hinweg geprägt.“

Gründungsmitglied der Judoka bei der SU Annen

1966 gehörte Salewsky zu den Gründungsmitgliedern, die die Judoabteilung ins Leben riefen. Seither hat er in vielen Funktionen auf der Matte gestanden. „Fritz hat damals – noch mit Braungurt – als Trainer die Jugend nicht nur motiviert, sondern auch als Mannschaft geformt“, erinnert sich Stephan Bode, der 1968 zur SUA kam und seither ein enger Vertrauter war. „Mit ihm konnte man über alles reden. Er war immer ein Vorbild.“

Als die Judoka der SU Annen 1977 den Aufstieg in die Bundesliga schafften, war Fritz Salewsky (unten, 3. von re.) als Aktiver dabei.
Als die Judoka der SU Annen 1977 den Aufstieg in die Bundesliga schafften, war Fritz Salewsky (unten, 3. von re.) als Aktiver dabei. © SU Annen | SU Annen

Nicht nur auf, sondern auch neben der Matte: So hat Fritz Salewsky Mitte der 1970-er-Jahre seine ersten Kampfrichterlizenzen gemacht. Dann, 1987, wurde er ebenso wie Stephan Bode A-Kampfrichter auf nationaler Ebene. Bereits 1977 führte Salewsky gemeinsam mit seinen SUA-Kameraden den Verein in die Erstklassigkeit. Später war er lange Jahre Trainer der zweiten Mannschaft.

Salewsky übernahm zahlreiche Funktionen im Vorstand

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Er hat sich immer aufgeopfert und war einer, der sich nie gedrückt hat“, beschreibt ihn Bode. „Fritz hat jede Funktion übernommen: vom Hausmeister bis hin zum Geschäftsführer und Abteilungsleiter. Er war sich für keine Arbeit zu schade.“ Er war mehr ein Praktiker, kein großer Redner. Das überließ er lieber anderen. Das Anpacken war seine große Stärke. Und dabei machte der städtische Angestellte beim Bauordnungsamt der Stadt Witten keinen Unterschied: Wer um Hilfe bat, bekam sie. Egal, ob es im persönlichen Bereich oder im Verein war. Und auch darüber hinaus.

Nicht nur andere Vereine schätzten seine sachliche Freundlichkeit. Fritz Salewsky, der seine Frau und einen Sohn hinterlässt, war ehrlich und äußerte konstruktive Kritik. Dies bescherte ihm auch die Berufung in den Rechtsausschuss des NRW-Verbandes. Beim NWJV war der Träger des siebten Dan auch als Bezirks-Kampfrichter-Referent aktiv.

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