Viele Fotos! Blau-Weiß Annen feiert Verbandsliga-Aufstieg
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Witten. Die Volleyball-Frauen von BW Annen machen den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt. Wo der Schlüssel zum klaren Erfolg gegen den EVC Massen lag.
Das Publikum in der kleinen Viehmarkthalle hielt es am Ende schon nicht mehr auf seinen Sitzen. Rhythmisches Klatschen begleitete die letzten Aktionen der Landesliga-Damen von der DJK BW Annen im entscheidenden Punktspiel gegen den EVC Massen. Ein klarer Sieg musste her, um erstmals überhaupt in die Verbandsliga aufzusteigen. Dass es letztlich so glatt lief mit einem eindrucksvollen 3:0 (25:13, 25:15, 25:19), das ließ selbst den erfahrenen Wittener Trainer staunen.
„Ich bin einfach nur stolz auf mein Team. Dieses 3:0 war fantastisch, und das hatte ich so auch sicher nicht erwartet“, gab Thomas Urban nach dem Sieg am Dienstagabend zu Protokoll. Seine meisterlichen Frauen, die quasi in letzter Sekunde den SuS Oberaden noch abfingen und Platz eins gerade noch rechtzeitig nach Witten zurückholten, können den BWA-Coach eben immer noch überraschen. „Schon verrückt“, sagte Urban mit einem Augenzwinkern, „die meisten der Mädels kenne ich doch schon so lange - da waren sie noch Gören.“ Jetzt aber ist es ein stattliches, großartig harmonierendes Frauen-Volleyballteam, das sich den größten Erfolg in der weiblichen Vereinshistorie redlich verdient hat.
BW Annen legt im ersten Satz 8:0-Traumstart hin
Besondere Abende benötigen meist auch ganz besondere Momente. Und so war es auch diesmal, denn die Anfangsphase lief aus Annener Sicht wie am Reißbrett entworfen. Die erste Aufschlagserie von Hannah Böde hatte es in sich. In Windeseile hieß es 5:0 für die BWA-Frauen - dann sogar 8:0, prompt gab’s die erste Auszeit des EVC. Der in diesem Satz nicht mehr in Tritt kam, sich klar mit 13:25 geschlagen geben musste. „Das war meine Hoffnung, dass wir mit Hannah Böde gleich eine Serie hinlegen können. Sie ist eine exzellente Aufschlägerin“, so Urban zu seiner taktischen Überlegung.
Es lief wirklich wie am Schnürchen für die Seinen, die mit 3:0 oder mit 3:1 gewinnen mussten, um sich als Aufsteiger küren lassen zu können. Von Noch-Spitzenreiter Oberaden saßen einige Spielerinnen in der Halle, verfolgten gebannt das Geschehen. Doch auch in Durchgang zwei half deren Daumendrücken für Massen absolut nichts. Bis zum 14:13 war es noch knapp, dann glückte Lena Russak eine grandiose Service-Serie, sodass beim 21:13 die Vorentscheidung bereits gefallen war. Julia Diedrichsmeier verbuchte Punkt Nummer 24 für ihr Team, dann folgte ein Massener Annahmefehler - mit 25:15 ging auch Satz Nummer zwei an die Gastgeberinnen.
Nichts mehr zu sehen vom äußerst verhaltenen Auftritt, der ein paar Wochen zuvor zur 1:3-Pleite beim Schlusslicht VSC Dortmund gesorgt hatte. „Das Spiel haben wir längst verdrängt. So war es doch jetzt viel schöner - wir hatten ein tolles Finale“, feixte Julia Diedrichsmeier nach der Begegnung gegen den EVC Massen. Der zumindest in Satz Nummer drei über weite Strecken ein ebenbürtiger Kontrahent war. „Geschenkt haben sie uns wirklich nichts“, schickte Urban ein artiges Lob an die Gäste. Die zwar hier und da eine Führung herausspielten, doch auf mehr als zwei Zähler ließ BW Annen den Liga-Dritten nicht enteilen.
Damenteam von DJK BW Annen schafft Aufstieg in Verbandsliga
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Das 10:11 aus BWA-Sicht war der letzte Rückstand an diesem denkwürdigen Abend. Viel zu hoch war Massens Fehlerquote, zudem blieb der Titelanwärter aus Witten mit seinen Aufschlägen immer druckvoll. Anne Korbmacher glänzte bei der Blockarbeit, Lena Russak überlistete die Gäste immer wieder mit raffinierten, gut platzierten Bällen. Beim Stande von 21:19 sammelte sie so zwei immens wichtige Zähler - jetzt durfte BW Annen im Hinterkopf schon den Meisterjubel vorbereiten. Ein EVC-Angriffsball ins Netz, dann schmetterte Hannah Böde den Ball zum entscheidenden 25:19 ins Glück. Der Rest war eine Jubeltraube in Blau und Weiß. „Aufsteiger, Aufsteiger“, trällerten die künftigen Verbandsligisten ausgelassen, tanzten wild im Kreis und feierten mit ihren Anhängern.
Trainer Thomas Urban spricht von „Abenteuer Verbandsliga“
„Vor zwei Wochen“, so Trainer Thomas Urban, „da waren wir eigentlich schon tot. Wir wussten, dass wir heute noch diese eine große Chance hatten und dass wir in einen Flow kommen mussten. Das 8:0 zu Beginn war dann natürlich perfekt für uns. Das war heute wirklich ein Gala-Abend. Einige hatten zuvor schon ein bisschen Muffe, weil sie wussten, dass viel Publikum da sein würde. Aber sie haben es wirklich grandios gemacht. Jetzt geht’s auf ins Abenteuer Verbandsliga.“
Keine Frage, dass sein Team vorab aufgeregt war, schon das eher mäßige Training am Montag deutete darauf hin. „Trotzdem wollten wir irgendwie entspannt ins Spiel gehen, auch wenn sich das vielleicht komisch anhört“, so Julia Diedrichsmeier, die auch ein dickes Lob an Hannah Böde für ihre Service-Qualitäten richtete. „Dieses 8:0 spielte uns natürlich in die Karten.“
Nach der Auszeit in Satz drei läuft’s wieder nach Plan
Gab’s denn keinen einzigen Punkt, an dem man ins Grübeln geriet? „Vielleicht mal Anfang, Mitte des dritten Satzes - bis unser Trainer die Auszeit genommen hat.“ Der Rest war schlichtweg meisterlich, und im Herbst geht’s nun in die erste Verbandsliga-Saison eines Annener Damenteams. Was dann da wohl drin ist? „Erstmal der Klassenerhalt“, meinte Lena Russak ganz zurückhaltend - man will ja die Bäume nicht gleich in den Himmel wachsen lassen.
BW Annen: Isabel Bentin, Hannah Böde, Julia Diedrichsmeier, Anne Korbmacher, Jenny Lesch, Paula Marr, Lisa Maruhn, Lena Russak, Jenny Wodrich und Malin Zühlke.
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