Heven. Ein interessantes Derby zwischen dem TuS Heven und dem SV Herbede bietet u. a. fünf Treffer. Die Gastgeber biegen einen Rückstand noch um.
Unzufrieden waren beide nicht - weder Max Wagener, Trainer des TuS Heven 09, noch sein Gegenüber vom SV Herbede, Jan Kastel. Der Bezirksligist setzte sich im Freundschaftsspiel am Haldenweg nur knapp mit 3:2 (1:1) durch, musste dabei gegen einen bissigen Gegner eine ganze Menge investieren.
Inzwischen ist es von den beiden benachbarten Clubs lieb gewonnene Tradition, dass man sich vor Saisonstart zu einem Testspiel trifft. Auch diesmal machte der SV Herbede gegen die eine Etage höher beheimateten Hevener über weite Strecken eine richtig gute Partie, doch das Glück des Tüchtigen hatten die Kastel-Schützlinge nicht. Ein Remis wäre durchaus verdient gewesen. Und auch Hevens Coach Max Wagener sparte nach dem Schlusspfiff nicht mit Lob für den Kontrahenten. „Die Herbeder haben das richtig gut gemacht, Kompliment. Allerdings bin ich auch stolz darauf, dass meine Mannschaft nach dem Rückstand noch mal zurückgekommen ist und das Spiel gedreht hat“, so der neue TuS-Trainer.
Hevener erwischen den besseren Start
Der A-Kreisligist von der Kemnade musste sich in diesem Duell vor ansprechender Kulisse vorwerfen lassen, die Anfangsphase ein wenig verschlafen zu haben. Da waren die Hevener eindeutig Chef im Ring, erspielten sich erste gute Gelegenheiten. Bei allen momentanen Personalsorgen der Blau-Weißen hatte Max Wagener diesmal zumindest vorne seine wohl bestmögliche Besetzung an Bord. Marcel Herrmann als Sturmspitze wurde „gefüttert“ von Björn Sprathoff und Yannik Kellner, im offensiven Mittelfeld war auch Nikolai Nehlson immer wieder gefährlich.
Schon nach fünf Minuten roch es eigentlich nach Strafstoß, als Herrmann nach Kellner-Zuspiel im Strafraum zu Boden ging - Schiedsrichter Julian Hahn ließ weiterspielen. In der elften Minute allerdings langten die Hevener doch hin: Sprathoffs Hereingabe drückte Herrmann trotz Bedrängnis über die Linie - 1:0. Kurz darauf hätte der Torjäger eigentlich nachlegen müssen, scheiterte aber völlig blank an Keeper Gian-Luca Rexhäuser (16.).
Zwei sehenswerte Treffer für den SV Herbede
Allmählich wagte sich nun auch der SV Herbede, der eine im Schnitt sehr junge Startelf aufbot, einige Stammspieler ersetzen musste, mal aus der Deckung. Moritz Fröhlich verpasste es aber, sich für sein schönes Solo zu belohnen und verzog (19.). Eine Standardsituation sorgte dann aber doch für den Ausgleich: Michael Kraus brachte den Ball von links herein, Samet Karaman leitete per Kopf etwas glücklich weiter - und Christian Köhn traf den Ball aus 16 Metern perfekt, oben links schlug er zum 1:1 ein (33.).
Gleich nach dem Seitenwechsel legten die nun forscher werdenden Herbeder sogar nach. Einen flotten Angriff über die rechte Seite vollendete Felix-Stephan Lau wuchtig aus 17 Metern zum 2:1 (48.). „In dieser Phase sind wir endlich mutiger aufgetreten, vorher war das Spiel mit Ball nicht so gut“, meinte Jan Kastel. Der dann allerdings mit ansehen musste, wie sich der TuS Heven noch einmal zurückkämpfte. Auch die Blau-Weißen können Standards: Eine Ecke von Volkan Kiral landete auf dem Kopf von Nehlson - 2:2 (68.). Nach einem zu hastig abgeschlossenen Angriff von Marcel Herrmann (72.) machte es der Stürmer wenig später besser. Die schöne Vorarbeit von Pascal Zippel vollendete er mit dem 3:2 (76.).
TuS Heven sagt geplante Tests gegen RW Dortmund und Obersprockhövel ab
„Spielerisch war das nicht viel heute, wir gehen allerdings momentan auch auf dem Zahnfleisch“, so Hevens Trainer Max Wagener. Zu allem ohnehin schon zu beklagenden Personalmangel kam vor dem Anpfiff eine Blessur von Tim Dosedal dazu, der sicherheitshalber draußen blieb. Nach einer knappen halben Stunde musste dann Kubilay Turgut verletzt ‘runter - damit war Hevens Reservebank leer gefegt. Die Testspiele bei RW Germania Dortmund (Sonntag) und gegen den SC Obersprockhövel (kommenden Mittwoch) blies der TuS-Coach schon mal vorsorglich ab.
Torfolge: 1:0 Herrmann (11.), 1:1 Köhn (33.), 1:2 Lau (48.), 2:2 Nehlson (68.), 3:2 Herrmann (76.).