Bochum. Höntrops Volleyballerinnen besiegeln den Abstieg des VfL Telstar Bochum II. Im Endspiel gegen Recklinghausen muss aber alles perfekt laufen.

Seit Wochen hat der TB Höntrop mit mindestens einem Auge auf den kommenden Samstag geschielt. Aufstiegsfinale am letzten Spieltag – perfekte Dramaturgie. Und so kommt es: Am Samstagabend ist der VC Recklinghausen zu Gast in der Realschule Höntrop (19 Uhr). Anzeichen von Nervenflattern waren zuletzt bei beiden nicht zu erkennen.

„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, Recklinghausen leider auch“, sagt TB-Trainer Sebastian Ritter am Dienstag. Am Abend zuvor hatte er sich den souveränen 3:0-Sieg von Spitzenreiter VC gegen RC Borken-Hoxfeld IV angeschaut. Somit war das eigene 3:0 (25:17, 25:22, 25:13) gegen den nun endgültig abgestiegenen VfL Telstar II wichtig und grundlegend, um überhaupt ein Finalspiel zu erzwingen. Die Höntroperinnen sind dort aber immer noch Außenseiter.

TB Höntrop: 3:0-Erfolg über VfL Telstar Bochum II

Hätte Recklinghausen zumindest einen Satz abgegeben, die Ausgangslage hätte sich aus Bochumer Sicht deutlich entspannt. So brauchen die Höntroperinnen nun einen glatten 3:0-Sieg, um nach Satzpunkten noch an Recklinghausen vorbeizuziehen.

„Das bringt schon einen gewissen Druck mit sich“, sagt Ritter. „Einen Satz als Puffer zu haben, wäre schön gewesen, aber wir haben uns selbst in diese Lage gebracht.“ Damit spielt er auf die unnötige 2:3-Niederlage beim Lüner SV Ende März an. Mit einem Sieg wäre die Ausgangslage nun eine ganz andere. „Daran wollen wir aber gar nicht mehr denken“, stellt Ritter klar.  

Selbstbewusstsein konnte der TB im Derby gegen Telstar tanken. Deutlich stärker als es der vorletzte Tabellenplatz glauben machen kann, hielten die VfL-Damen besonders im zweiten Satz gut mit. „Es war ein enges, ein Kampfspiel. Umso erleichterter war ich, als wir um dritten Satz alles klar gemacht haben.“ Die größere Erfahrung mit Drucksituationen machte den Ausschlag. „Wenn wir mal den Finger draufgehalten haben, merkte man schon, dass sie mental etwas einbrechen.“

Ritter will sein Team perfekt vorbereiten

Ein ähnliches Szenario dürfte sich gegen Recklinghausen nicht wiederholen. Zu beständig spielt der VC in dieser Saison. Mit zwei Trainingseinheiten unter der Woche will Ritter sein Team gezielt vorbereiten. „Wir wollen uns im Vorfeld nichts vorwerfen lassen.“

Besonders die eigene Annahme steht dabei im Fokus. Durch die vielen Ausfälle über die Saison hinweg, „haben wir nie einen Rhythmus entwickeln können“, so Ritter. Da nun, bis auf einen einkalkulierten Ausfall, alle Spielerinnen fit sind, steht nun Abstimmungs- und Rhythmusarbeit auf dem Trainingsplan. Alles andere ist angerichtet für das große Spiel.