Duisburg. Die Zweitliga-Frauen des MSV Duisburg landen gegen Borussia Bocholt einen 3:0-Sieg. Beinahe wäre es aber noch einmal eng geworden.
Bei der Frage nach seiner neuen Stürmerin muss Henrik Lehm noch einmal kurz nachhaken: „Wer? Alexandria?“ Beim Nachnamen Hess weiß der Coach des MSV Duisburg dann aber Bescheid: „Ach so, Ali!“ Die US-Amerikanerin, die seit wenigen Wochen das Trikot des Fußball-Zweitligisten trägt und am Sonntagmittag beim 3:0 (2:0)-Sieg gegen Borussia Bocholt gleich eine doppelte Premiere feiern durfte, hat sich bei den Zebras offenbar vornehmlich unter ihrem Spitznamen vorgestellt.
Nicht bei Jörg Conradi aber offenbar. Der Stadionsprecher des MSV durfte ihren Namen kurz nach dem Verlesen der Mannschaftsaufstellung nämlich gleich noch einmal skandieren. Nicht einmal vier Minuten waren gespielt, als die Duisburger Fans im weiten Rund der Schauinsland-Reisen-Arena aufgefordert waren, bei diesem Ritual mitzumachen. „Alexandria . . . HESS!“, hieß es dann wie in solchen Fällen üblich, nachdem die 25-Jährige ihren ersten Treffer für ihr neues Team erzielt hatte. Nach dem maßgenauen Pass von Miray Cin in die Spitze schlenzte die Stürmerin das Leder aus zentraler Position ins rechte Eck.
Damit hatte sich der MSV auch gleich wieder in der virtuellen Tabelle auf Platz zwei zurückgearbeitet. Der war am Vormittag durch die Siege des FSV Gütersloh (2:0 in Nürnberg) und von RB Leipzig (3:0 gegen die SV Elversberg) zwischenzeitlich verloren gegangen.
Viele Ex-Duisburgerinnen auf der Gegenseite
Der MSV hatte auch in der Folge mehr vom Spiel, fand aber zunächst kein Rezept gegen die Deckung der Bocholterinnen, bei denen die Ex-Duisburgerinnen Ana-Cristina Oliveira Leite, Vanessa Martini, Isabel Hochstein, Nina Lange und später auch Michelle Büning mitwirkten. In der 29. Minute gelang es aber endlich, die Gästedefensive erneut auszuhebeln. Miray Cin spielte in die Spitze auf Jenny Bitzer, die sofort auf die durchstartende Savanah Uveges weiterleitete. Deren Schuss aus 15 Metern war für Leonie Doege unhaltbar.
In einem nach dem Wechsel eher höhepunktarmen Duell hätte es in der 71. Minute noch einmal eng werden können, als es nach einem Rempler von Meg Brandt gegen Isabel Pfeiffer Elfmeter für die Münsterländerinnen gab. Doch Sarah Grünheid setzte die Kugel weit links neben das Tor. Drei Minuten vor Schluss sorgte Savanah Uveges nach starkem Solo von der Mittellinie und coolem Abschluss für die Entscheidung. Henrik Lehm war zufrieden: „Ich bin froh, dass wir gewonnen und eine Reaktion auf das letzte Spiel gezeigt haben.“
MSV: Närdemann – Zielinski, Fürst, Brandt (88. Vogel), Bitzer (75. Angerer) – Halverkamps (50. Vobian), Cin, Ochoa, Uveges – Ugochukwu, Hess (75. Ebels).
Tore: 1:0 Hess (4.), 2:0, 3:0 Uveges (29., 87.).
Besonderes Vorkommnis: Grünheid (Bocholt) schießt Foulelfmeter neben das Tor (71.).