Bottrop. Der SV Fortuna Bottrop setzt sich leistungsgerecht mit 2:1 gegen Rhenania Bottrop durch. Nach dem Derby gibt es Rote Karten und unschöne Szenen.
Mit 2:1 hatte Fortuna Bottrop die Nase vorn gegen den Lokalrivalen Rhenania. Traurig und überflüssig, dass tumultartige Szenen nach Spielschluss die Freude an einem fußballerisch rundum gelungenen und heiß umkämpften Derby trübten.
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Trotz des schlechten Wetters waren viele Zuschauer gekommen, um dem ewig jungen Bottroper Derby beizuwohnen und sie wurden nicht enttäuscht. Auf dem Platz trafen zwei Spielphilosophien aufeinander. Während die gastgebenden Fortunen aus einer sicheren Deckung heraus operierend mit langen Bällen versuchten, zum Erfolg zu kommen, setzten die Rhenanen auf breit angelegtes Spiel mit schnellen Vorstößen über die Flügel.
Viele Unterbrechungen in der Anfangsphase
Die ersten 20 Minuten der ersten Hälfte waren geprägt von Abnutzungskämpfen im Mittelfeld, verbissen geführten Zweikämpfen und vielen Unterbrechungen. Rhenania lief sich immer wieder fest, die Fortunen versuchten, mit hohen Bällen das Mittelfeld zu überbrücken. Das gelang den Rheinbaben mit zunehmender Spieldauer immer besser, gleich zwei Großchancen boten sich, um in Führung zu gehen, wurden jedoch knapp vergeben. Unentschieden zur Pause, über einen Rückstand hätten sich die Rhenanen nicht beschweren dürfen.
Auch in Halbzeit zwei das gleiche Bild: Rhenania lief sich fest, die Fortuna immer wieder mit langen Bällen in die Schnittstellen und gefährlich nahe am Tor der Blankenfelder. Zudem spielten die Offensivkräfte der Fortuna nun ein aggressives Pressing gegen die Rhenania-Abwehr, um diese zu Fehlern zu zwingen. Und das klappte. Nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte ging es erst rüber auf die rechte Seite, eine scharfe Flanke in die Mitte, die nur knapp verpasst wurde, von links ein weiterer Ball mit Schnitt in die Mitte, wo Niklas Wenderdel eiskalt vollendete. Jetzt brachen alle Dämme, Riesenjubel auf und neben dem Platz, 1:0 für Fortuna in der 62. Minute.
Niklas Wenderdel trifft zweimal ins Rhenanen-Herz
Die Spieler der Rhenania wirkten sichtlich geschockt. Und das nutzte die Fortuna. Erneut attackierte die Offensive die Abwehr der Rhenanen und nach einem Abwehrfehler und starker Balleroberung vollendete Niklas Wenderdel zum zweiten Mal. Die Fortuna erhöhte auf 2:0, setzte alle Signale Richtung Sieg. Rhenania versuchte nun alles, konnte sich aber nicht entscheidend in Szene setzen. Erst fünf Minuten vor dem regulären Spielschluss gelang den Kickern im blauen Dress nach einem wunderschönen Freistoß von Samet Kanoglu der Anschlusstreffer. Rhenania schöpfe noch einmal Hoffnung. Doch die Fortunen waren an diesem Tag einfach eine Spur cleverer, kaltschnäuziger und bissiger und brachten den knappen Vorsprung über die Zeit.
Nach dem Schlusspfiff wurde es unübersichtlich. Samet Kanoglu und Fortuna-Coach Sebastian Stempel gerieten aneinander, Schiedsrichter Sven Terwolbeck, der die schwierige Partie gut im Griff hatte, zeigte beiden Akteuren die Rote Karte. Parallel zum Geschehen gab es einen Tumult, Zuschauer auf dem Platz, Spieler dazwischen. Es gab sehr unschöne Szenen, die niemand auf dem Platz sehen möchte. Aber ebenso zeigte sich Rhenania-Coach Stefan Lorenz als fairer Sportsmann. Sein Kommentar zum Spiel: „Wir müssen anerkennen, dass die Fortuna hier heute verdient gewonnen hat. Sie waren das aggressivere Team und ich meine im positiven Sinne aggressiv. Wir haben es nicht geschafft, ins letzte Drittel zu kommen, um dort Gefahr zu entwickeln. Das war einfach zu wenig. Der Sieg der Fortuna geht absolut in Ordnung, so bitter das für uns ist.“
Versöhnung: Stempel und Kanoglu vertragen sich schnell
Und auch Fortuna-Coach Sebastian Stempel fand einige Minuten nach Spielschluss versöhnliche Worte: „Samet und ich haben uns vorhin schon wieder die Hand gegeben. Wir sind aneinander geraten, das muss nicht sein, aber dass das hier so eskaliert … Zum Spiel: ich denke, wir haben heute verdient gewonnen. Unsere Strategie, Samet Kanoglu als gefährlichsten Spieler der Rhenania aus dem Spiel zu nehmen und die Abwehr stark unter Druck zu setzen, ist voll aufgegangen, Rhenania hatte eigentlich nur eine Torchance und das war der Freistoß und der war drin.“
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