Duisburg. Der VfB Homberg setzt mit der Verpflichtung von Stefan Janßen auf seinen früheren Erfolgscoach. Über 50 Trainer hatten sich beworben.

Stefan Janßen, von dem sich Landesligist Hamborn 07 am Mittwoch getrennt hat, wird nun ab Sommer als Trainer beim VfB Homberg, der dann in der Fußball-Oberliga unterwegs sein wird, das Sagen haben. Die vielleicht wichtigste Personalie beim voraussichtlichen Umbruch nach dem anstehenden Abstieg des VfB Homberg aus der Regionalliga hat Frank Hildebrandt geklärt. Über 50 Bewerbungen auf den seit der Trennung von Sunay Acar vakanten Trainerposten für die kommende Saison lagen dem Sportlichen Leiter des VfB vor – mit dem Ergebnis, dass Acars Vorgänger Stefan Janßen auch dessen Nachfolger wird.

„Wir haben ein Anforderungsprofil erstellt und danach intensiv die vielen Bewerbungen selektiert“, sagt Hildebrandt, „und am Ende sind wir immer wieder auf den Namen Stefan Janßen gekommen.“ Wichtige Merkmale beim Anforderungsprofil waren, „dass der Trainer zum Verein passt, sich gut in der Oberliga auskennt und gut vernetzt ist“, berichtet der Sportliche Leiter, „und das trifft auf Stefan zu, der zudem auch noch sehr heimatverbunden ist.“ Dabei hatte sich Janßen selbst gar nicht beim VfB beworben, sagt Hildebrandt, „und er war auch nicht der erste Trainer, den wir kontaktiert haben.“

Signalwirkung für die Spieler

Im Bewusstsein, dass Janßen, der seinen Abschied aus Hamborn zum Saisonende bereits frühzeitig angekündigt hatte, zur Verfügung stehen könnte, kam Frank Hildebrandt aber nicht um den Anruf beim ehemaligen Homberger Erfolgscoach herum. „Uns verbindet ja auch eine gewisse Erfolgsgeschichte, und als Stefan vor zwei Jahren gegangen ist, weil er eine Pause brauchte, ist das alles ordentlich abgelaufen.“

Im Mai 2019 feierte Stefan Janßen mit dem VfB Homberg den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga.
Im Mai 2019 feierte Stefan Janßen mit dem VfB Homberg den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga. © FUNKE Foto Services | leksandr Voskresenskyi

So gab es von Homberger Seite keine Einwände, nach der damals erfolgten Trennung noch einmal eine Zusammenarbeit mit Janßen anzugehen. „Aber es gehören ja auch immer zwei Seiten zu so einer Vereinbarung“, war Janßens Zustimmung für Hildebrandt nicht selbstverständlich. „Dass wir uns dann so schnell einig geworden sind, hat uns sehr gefreut und macht mir die Arbeit nun auch etwas einfacher“, sagt der Sportliche Leiter mit Blick auf die Kaderplanung für die kommende Spielzeit. Die ist bereits in vollem Gange. Drei externe Neuzugänge konnte der VfB Homberg bereits verpflichten, „mindestens zehn weitere Neuzugänge“ sieht Hildebrandt als erforderlich an. „Und da sind wir mit einigen Spielern im Gespräch, die Interesse haben, aber eben auch wissen wollen, wer denn ihr Trainer bei uns sein würde.“

Diese Frage kann der Sportchef nun beantworten, und nicht nur aufgrund seiner dreifachen Wahl zu Duisburgs Trainer des Jahres genießt Janßen wohl auch bei den meisten Kickern einen guten Ruf. Womöglich könnte die neue Trainerpersonalie sogar auch den einen oder anderen der zahlreichen Wackelkandidaten im bestehenden Kader, die mit einem Verbleib in der Regionalliga bei einem anderen Verein liebäugeln, zum Bleiben bewegen.

Fest steht für Frank Hildebrandt, dass die Personalie des Cheftrainers längst nicht die letzte war, die es zu klären galt: „Wir brauchen auch noch einen Co-Trainer und zahlreiche Spieler. Wir freuen uns auf die neue alte Ära mit Stefan in der Oberliga. Aber deshalb werden jetzt auch nicht nur noch Honig und Wein den Rhein herunterfließen. So ein Neuaufbau kann immer auch holprig werden. Und wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns.“