Witten. Viele zweite Mannschaften, der Großteil der Teams aus Witten, und fast jeder kann jeden schlagen: Willkommen in der Bochumer Fußball-Kreisliga B4.

Ganz viele zweite Mannschaften, der Großteil der Teams aus Witten und ständig hat irgendwer spielfrei: Das bezeichnet die Kreisliga B4 sehr gut. Ein Überblick über die aktuelle Situation – mit Fokus auf zwei schwächelnde Erstmannschaften und zwei starke Zweitvertretungen in einer Liga ohne großes Leistungsgefälle. Am Sonntag kommt es zum Spitzenspiel zwischen den Reserveteams von TuS Heven und TuS Stockum.

Acht von zwölf Mannschaften in der Kreisliga B4 kommen aus Witten, sechs davon sind Reserveteams. Nur die SF Schnee und der Hammerthaler SV stellen ihre ersten Mannschaften nicht in der Kreisliga A oder höher, sondern in der B-Liga. Doch gerade bei den beiden Erstvertretungen läuft es derzeit überhaupt nicht gut. Durch den Rückzug von TuS Blankenstein II befinden sich die beiden Teams punktgleich auf den letzten zwei Tabellenplätzen, der HSV hat sogar schon zwei Spiele mehr als die Konkurrenz.

SF Schnee & Hammerthaler SV: Schwere Saison nahm im Sommer ihren Ursprung

Auch interessant

Weswegen es so schlecht läuft, kann wohl in beiden Vereinen auf das sommerliche Durcheinander im beiden Vereinen zurückgeführt werden. Schnees Ex-Coach Sebastian Hennig musste vor der Saison aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten, daraufhin übernahm Kris Katzmarek.

Der Coach beklagt vor allem das viele Verletzungspech und ist davon überzeugt, die Mannschaft sei besser als es die aktuelle Tabellensituation aussagt: „Wir haben vor der Saison einen Mittelfeldplatz angepeilt und sind dementsprechend natürlich nicht zufrieden, wir haben aber viele Spiele nur ganz knapp verloren und da war auch noch viel Pech dabei.“

Katzmarek ist sich sicher, man können das Ruder in der Rückrunde noch rumreißen. Ohnehin sieht er die Liga sehr ausgeglichen: „In der Liga sticht lediglich Stockum heraus. Ich bin der Meinung, dass Hammerthal und auch wir qualitativ nah an den Topteams dran sind. Das zeigt wie ausgeglichen alles ist.“

Hammerthaler SV hat während Corona zehn Stammspieler verloren

Kreisliga-Fußball in Witten

Aktuelle Artikel vom Wittener Kreisliga-Fußball:Trainer Knapp stinkig: TuS Ruhrtal stürzt von der SpitzeKastels furiose Herbeder machen es beinahe zweistelligWittener A-Liga-Rivalen: Trainer sind seit Jahren KumpelsGegen neuen Spitzenreiter Hedefspor sieht TSV Witten lange gut ausKnipser Pascal König lässt TuS Stockum II ganz spät jubelnWeitere Berichte aus dem Wittener Sport finden Sie hier.

Auch sein Trainerkollege vom Hammerthaler SV Alfonso „Fofo“ Bosco ist mit der aktuellen Situation „überhaupt nicht zufrieden“. Er beklagt die Abgänge, so wie die Auflösung der zweiten Mannschaft und die damit einhergehende Personalnot: „Wir haben während Corona knapp zehn Stammspieler verloren, von denen mehrere in die Bezirksliga gegangen sind. Das ist schon bitter, wenn man das sieht.“

Wenn in seiner Mannschaft zwei Spieler ausfallen, sei das schon ein „Todesurteil“, selbst der Trainingsbetrieb sei schwer aufrecht zu erhalten. Man sei dennoch optimistisch in der Rückrunde den Klassenerhalt zu schaffen, da über den Winter mehrere verletzte Spieler zurückkommen.

Heven II und Stockum II stehen in der Liga ganz vorne mit dabei

Besser machen es da die zweiten Mannschaften, allen voran Heven und Stockum. Jule Zimmer, Coach erster, sieht ebenfalls eine Liga „in der das Leistungsgefälle nicht so stark sei wie in anderen, die oberen Teams bringen aber trotzdem deutlich mehr Qualität mit. Der TuS Heven steht aktuell auf Platz drei, sieben Punkte hinter Tabellenführer Stockum, allerdings noch mit einem Spiel weniger, dazu steht auch das direkte Duell am kommenden Wochenende noch aus.

Auch interessant

Er sei mit dem bisherigen Saisonverlauf durchaus zufrieden, es sei aber noch Luft nach oben: „Wir haben erwartet im oberen Drittel mitzuspielen, spielen nun aber noch gegen Stockum. Wenn wir gewinnen, sind wir mittendrin im Aufstiegsrennen.“ Warum ausgerechnet die Rot-Weißen so weit oben stehen hat für Zimmer folgenden Grund: „Stockum ist einfach eingespielter und bringt die Leistung konstanter als andere Mannschaften.“

TuS Stockum hofft auf einen Klassenerhalt und einen Aufstieg

Stockum-Trainer Thomas Holz hält sich mit Aufstiegsprognose lieber noch zurück: „Wir wollten im oberen Tabellendrittel mitmischen, jetzt stehen wir sogar ganz oben an der Sonne und da wollen wir natürlich so lange wie möglich bleiben.“ Man habe einen sehr breiten Kader, wodurch Ausfälle gut kompensiert werden könnten. Im Laufe der Saison halfen sogar einige Spieler in der ersten Mannschaft aus, die aktuell in der Bezirksliga um den Klassenerhalt kämpft, es sei aber nicht zu befürchten, dass Spieler über die Winterpause fest hochgehen.

Dass beide Stockumer Mannschaften im nächsten Jahr gemeinsam in der Kreisliga A spielen, bezweifelt Holz: „Ich bin mir sicher, dass unsere erste den Klassenerhalt schafft. Dahingehend unterstützen wir natürlich auch im Rahmen unserer Möglichkeiten.“ Es scheint harmonisch zwischen beiden Mannschaften zuzugehen.

Auch Stefan Schubert, Coach der ersten Mannschaft bestätigt die gegenseitige Unterstützung: „Am Anfang der Saison sind viele Spieler lieber runter gegangen. Wir helfen uns, wo wir können und es wäre natürlich schön, wenn die Zweite kommende Saison in der Kreisliga A spielen würde.“ Selbst versuche man aber den Klassenerhalt zu schaffen.