Duisburg. Beim 2:1-Sieg über die SpVgg Unterhaching freute sich der neue Trainer Pavel Dotchev über ein glückliches Händchen und einen starken Neuzugang.
Ausgelassene Stimmung beim Meidericher Debütanten-Ball. Pavel Dotchev feierte als neuer Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg am Samstag bei seinem ersten Einsatz an der Seitenlinie prompt einen Sieg. Großen Anteil am 2:1 (1:1)-Erfolg über die SpVgg Unterhaching hatte ein anderer Neuankömmling: Stürmer Aziz Bouhaddouz, der nicht nur einen Treffer erzielte, sondern dem Duisburger Offensivspiel den Stempel aufdrückte. Mit dem Marokkaner kann der MSV nun mehr Qualität in die Waagschale legen.
Pavel Dotchev wollte den Sieg gar nicht auf seine Kappe nehmen – dabei muss auch dem Bulgaren dieser Erfolg gutgetan haben: Zuletzt hatte er – noch in Diensten bei Viktoria Köln – in elf Partien nur einen Sieg gefeiert. Er hätte nun einfach nur Glück gehabt, merkte der 55-Jährige am Samstag an. Ganz falsch lag er damit nicht: Den Siegtorschützen Connor Krempicki hatte er in der 79. Minute erst 40 Sekunden vor seinem Treffer zum 2:1 eingewechselt.
Krempicki hatte gemeinsam mit Mirnes Pepic den Platz betreten. Krempicki hatte gemeinsam mit Mirnes Pepic den Platz betreten. Der Montenegriner hinterließ bei seinem Einsatz in der Schlussphase nicht den Eindruck, dass er über Monate verletzt gewesen war. David Tomic hatte derweil den Torschützen mit einem gelungenen Pass in Szene gesetzt. Und auch Aziz Bouhaddouz war am Siegtreffer beteiligt: Er ließ den Ball von der Brust abtropfen, ehe Pepic Krempicki bediente.
Doch Glück gehört zum Geschäft. Und Unterhaching hat seit Wochen nur Pech. Zum sechsten Mal in Folge verloren die Bayern mit nur einem Tor Unterschied. Über eine Punkteteilung hätten sich die Duisburger nicht beklagen dürfen. Pavel Dotchev sah beide Teams auf Augenhöhe und bei seiner Truppe noch Defizite. „Wenn wir uns nicht steigern, werden wir noch viele Punkte liegen lassen“, warnte der Coach. Dotchev sieht sich hier auch als Psychologe gefragt: Nach dem Ausgleichstreffer zur Niclas Anspach in der 19. Minute sei sein Team eingeknickt und habe den Glauben verloren. Es bedurfte der Ansprache in der Halbzeitpause, um die Köpfe wieder aufzurichten.
Bouhaddouz überrascht Duisburgs Trainer Dotchev
Der MSV steigerte sich im zweiten Durchgang nicht nur mental, sondern auch spielerisch. In der ersten Halbzeit hatten die beiden Innenverteidiger Dominik Schmidt und Vincent Gembalies erhebliche Probleme: beim Stellungsspiel, beim Verteidigen und beim Spielaufbau. Das wurde nach der Pause deutlich besser. Auch im Mittelfeld standen die Gastgeber nun kompakter – Haching hatte beim Ausgleichstreffer in der ersten Halbzeit die Freiräume genutzt. Marlon Frey und Wilson Kamavuaka machten ihre Sache in der zweiten Halbzeit besser.
Dass Neuzugang Aziz Bouhaddouz durchspielte, hatte der Trainer nicht erwartet. Schon nach 30 Minuten hatte Dotchev den Eindruck, wie er später verriet, dass der Akku des Angreifers leer sei. Die Sorgen waren berechtigt: Früh hatte sich der 33-Jährige, der am letzten Tag der Transferperiode vom Zweitligisten SV Sandhausen zum MSV gewechselt war, ohne gegnerische Einwirkung eine Blessur am Schienbein zugezogen. Dotchev machte sich fortwährend Gedanken, wer den Marokkaner ersetzen könnte, am Ende hielt der Stürmer bis zum Schlusspfiff durch.
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Bouhaddouz hätte den MSV schon in der siebten Minute aus kurzer Distanz in Führung bringen können, agierte aber zu zaghaft. Zwei Minuten später traf er dann aber nach einem Zuckerpass von Moritz Stoppelkamp zum 1:0. In der Folgezeit blieb Aziz Bouhaddouz präsent: als Unruheherd im Sturmzentrum, der die Bälle hielt, die Mitspieler in Szene setzte und Räume schuf.
Der Sprung über den Strich oberhalb der Abstiegsplätze gelang den Duisburgern noch nicht, da Dotchevs Ex-Klub Viktoria Köln 1:0 bei Bayern München II siegte. Aber Konkurrent 1. FC Magdeburg kassierte eine 0:4-Heimpleite gegen den SC Verl. Das ist für die Zebras auch schon viel wert. Am Sonntag trifft der MSV nun in Lotte auf den Nachbarn und Abstiegskampf-Konkurrenten KFC Uerdingen. Die Austragung des Spiels sei gesichert, teilte der angeschlagene KFC mit.