Dinslaken/Duisburg. Nach dem Abbruch des Kreisligaspiels zwischen Möllen und Wehofen beschuldigen sich die Vereine gegenseitig. Kreisspruchkammer entscheidet nun.
Der SuS Viktoria Wehofen hat in den letzten Jahren viele positive Schlagzeilen geschrieben. Als Fußballverein, der an der Grenze zu Dinslaken vielen Geflüchteten eine neue sportliche Heimat bot und sich dabei weit über den Umgang mit dem runden Leder hinaus sozial engagierte, gab es überregional viel Aufmerksamkeit und Auszeichnungen, auch vom DFB und der Stadt Duisburg. Am Sonntag waren die Schlagzeilen ausnahmsweise mal keine guten. Doch nach dem Abbruch der Kreisliga-Partie bei Yesilyurt Möllen kurz vor dem Ende beim Stand von 1:1 sehen sich die Wehofener zu Unrecht ins schlechte Licht gerückt. „Von Yesilyurt Möllen hat niemand geschlagen“, hatte Bülent Ögüt, Vorsitzender der Voerder Gastgeber, gegenüber der Sportredaktion Dinslaken erklärt.
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„Es ist absolut nicht so gewesen, wie Yesilyurt die Sache darstellt“, sagt Viktoria-Geschäftsführer Uwe Plincner, der beim Gast auf der Trainerbank saß. Sein Team sei coronabedingt stark ersatzgeschwächt angetreten und hätte deshalb mit einem Zähler sehr gut leben können.
Nachdem ein Möllener Spieler einen Gästeakteur hart gefoult habe („Für mich war das schon versuchte Körperverletzung“), hätten sich beide Akteure Nase an Nase gegenübergestanden. Dann seien plötzlich alle Möllener Reservisten, aber auch Anhänger des Gastgebers auf den Platz gerannt und hätten den Viktoria-Spieler attackiert. „Er hat sich dann natürlich gewehrt, was sollte er sonst auch machen?“, sagt Plincner.
Zuschauer liefen auf das Spielfeld
Wert legt Wehofens Geschäftsführer auf die Feststellung, dass der Referee die Begegnung nur wegen der auf das Spielfeld eilenden Zuschauer abgebrochen hätte. Und die hätten garantiert keine Verbindung zur Viktoria gehabt. „Die kamen alle aus Richtung der Yesilyurt-Bank. Wir hatten überhaupt nur 15 bis 20 Zuschauer da, und die waren fast alle über 60 Jahre alt. Die hätten das gar nicht geschafft“, muss Plincner fast schmunzeln.
Entscheiden muss nun ohnehin die Kreisspruchkammer. Der Schiedsrichter hat – wie in solchen Fällen üblich – einen Sonderbericht angefertigt. Zeugen für seine Version gebe es auf jeden Fall einige, sagt Plincner, denn Beobachter von anderen Vereinen seien an der Rahmstraße vor Ort gewesen.