Bochum. Der BC Elfenbein Höntrop lag auf Kurs Richtung erster Liga. Doch die Billard-Saison ist nun beendet, die Ergebnisse zählen nicht.
Die Mitteilung von Helmut Biermann, dem Präsidenten der Deutschen Billard-Union (DBU), kam am Dienstagmorgen: „Die DBU-Landesverbände und das DBU-Präsidium haben mit 160:45 Stimmen entschieden, dass die Saison 2020/21 mit sofortiger Wirkung abgebrochen wird und alle bisher erzielten Ergebnisse annulliert werden.“ Betroffen sind Dreiband-Zweitligist BC Elfenbein Höntrop, der den Erstligaaufstieg fest im Blick hatte, sowie die Oberligisten DBC Bochum und TuS Kaltehardt mit seinen Pool- und Karambolteams.
Eine bittere Pille, denn coronabedingt beklagen TuS-Pressemann Andreas Potetzki und Volkmar Rudolph, der Gesamtvorsitzende des TuS Kaltehardt, bereits 40 Prozent Einbußen bei den Verzehreinnahmen im Clubheim an der Urbanusstraße. „Wir bekommen keine Soforthilfe“, sagt Rudolph, „aber wir kommen zurecht.“ Die über 60 Mitglieder sind dem TuS trotz Corona treu geblieben.
Poolspieler des TuS Kaltehardt: Drei Aufstiege in Folge
„Ich habe seit November kein Queue mehr in der Hand gehabt“, so der Vorsitzende. „Am 1. November haben Andreas und ich noch mit Bernd Meier und Thomas Blum in Witten Verbandsliga Dreiband gespielt“, ergänzt Potetzki, „und einen Tag später mussten wir das Clubhaus an der Urbanusstraße zusperren.“ Die beiden „Frontmänner“ haben sich seither nicht mehr gesehen.
Lediglich zwei offizielle Besuche führten Rudolph bisher zur Urbanusstraße, während Potetzki dort zweimal wöchentlich nach dem Rechten schaut. „Ich wohne in der Nähe. Und wir müssen ja unsere Tauchpumpe im Auge behalten.“ 2013 stand das Wasser kniehoch im Billardsaal. Ein Riesenschaden und man ist froh, das alles jetzt im Griff zu haben.
Regionalliga: Höhere Kosten belasten den Etat
Die Karambolspieler waren in der später abgebrochenen Saison 2019/20 gut platziert, aber richtig erfolgreich waren die Poolspieler, die zum dritten Mal in Folge aufstiegen und in der Nordgruppe der Regionalliga antraten. Das ist ein durchaus teures Vergnügen, denn „dafür brauchten wir vier große Pooltische“, erklärt Volkmar Rudolph. „Zwei davon hat Vorstandsmitglied Dirk Zimmermann vorfinanziert und wir zahlen das in Raten ab.“
Aber nicht nur die Tische belasten den Etat, sondern auch die höheren Melde- sowie Fahrt- und auch Hotelkosten der Mannschaft, die in Kiel, Itzehoe, Oldenburg und zweimal in Hamburg hätte antreten müssen. „Im Oktober hatten wir die beiden Hamburger Teams hier zu Gast. Und schon im Dezember hätten wir selbst an der Elbe gespielt.“ Regionalliga, vermutet der unabhängige Beobachter, müsste eigentlich anders gehen. Immerhin wären in der abgesagten Spielzeit aber auch Hamm und Brambauer dabei gewesen.