Lissabon (POR). EM-Silber holt Matthias Cassé (SU Annen) in Lissabon. Für die beiden deutschen Judoka des Wittener Clubs ist das Turnier jedoch früh vorbei.
Den größten Erfolg aus der Sicht der Kampfsportler von der Sport-Union Annen landete bei der Judo-Europameisterschaft in Lissabon am Wochenende beinahe erwartungsgemäß der belgische Weltranglistenerste Matthias Cassé. Lediglich im Finale musste sich der Halbmittelgewichtler geschlagen geben, feierte mit der Silbermedaille dennoch einen großen Erfolg.
Insgesamt fünfmal musste Cassé, der seit einigen Jahren schon zum Bundesliga-Aufgebot der SU Annen gehört, in Portugal auf die Matte - und lediglich in Runde eins kam er während der regulären vierminütigen Kampfzeit zu einem Sieg. Den EM-Mitfavoriten Hidayat Heydarov schaltete er in Runde zwei in 9:17 Minuten mit einer Waza-ari-Wertung aus, danach gewann er das packende Duell mit seinem Landsmann Sami Chouchi nach etwas mehr als fünf Minuten erneut im „Golden Score“.
Finalniederlage gegen den Türken Albayrak
Nach dem Triumph über den Bulgaren Ivaylo Ivanov in knapp siebeneinhalb Minuten musste sich Cassé dann im Finale dem Türken Vedat Albayrak, der zuletzt schon den Grand Slam in Antalya für sich hatte entscheiden können, nach 6:11 Minuten in der Verlängerung beugen.
Für die beiden deutschen Judoka aus dem SUA-Aufgebot war das Turnier in Portugal recht früh beendet. Martin Matijass, der in der 90-kg-Klasse mit dem serbischen Weltmeister von 2017, Nemanja Majdov, einen bärenstarken Gegner erwischt hatte, unterlag nach 3:26 Minuten mit Ippon, zog sich aber durchaus achtbar aus der Affäre.
Schreiber scheitert am niederländischen EM-Favoriten
Schwergewichtler Jonas Schreiber, der ebenso wie sein Clubkollege Matijass sein erstes EM-Turnier bestritt, schaffte zumindest in Runde eins einen vorzeitigen Sieg gegen den Portugiesen Vasco Rompao, der nach drei Strafen disqualifiziert wurde. Die zweite Hürde aber war für den 20-Jährigen zu hoch: Gegen den späteren Finalisten Henk Grol (Niederlande) verlor Schreiber nach etwas mehr als eineinhalb Minuten.
Während der Slowene Martin Hojak im 73-kg-Wettbewerb nach einem Freilos am Portugiesen Joao Fernando scheiterte und der Niederländer Jesper Smink (-90 kg) auf einem guten siebten Platz landete, schaffte es der für die Türkei kämpfende Slowene Mihael Zgank bis ins Halbfinale, kassierte dort gegen Lasha Bekauri (Georgien) eine unnötige Niederlage. Im Duell um die Bronze-Medaille gegen den starken Ungarn Krisztian Toth, der zum Auftakt den Deutschen Falk Petersilka ausgeschaltet hatte, war der Europameister von Minsk 2019 der dominierende Judoka, lieferte sich mit seinem Rivalen einen offenen Kampf. Nach 7:48 Minuten im „Golden Score“ punktete Toth als Erster - Zgank blieb Rang fünf.