Heven. Im Sommer endet die kurze Amtszeit von Max Wagener als Trainer beim TuS Heven. Dabei läuft es sportlich derzeit gut. Nachfolger schon länger fix?
Möglich, dass ihm letztlich die schwache Hinrunden-Bilanz seiner Mannschaft zum Verhängnis wurde. Jedenfalls muss Max Wagener, Trainer des Fußball-Bezirksligisten TuS Heven 09, nach Beendigung dieser Saison seinen Stuhl räumen. Das wurde dem 31-Jährigen am Wochenende durch den Vorstand mitgeteilt. Nachvollziehbar, dass der Bochumer vom bevorstehenden Ende seiner Amtszeit in Witten nicht begeistert ist.
„In den letzten beiden Tagen war ich einfach nur wütend, aber inzwischen kann ich da wirklich nur drüber lachen“, sagte Max Wagener am Sonntag nach dem 4:1-Heimsieg gegen seinen ehemaligen Club SV Phönix Bochum süffisant. Immerhin war das bereits der vierte „Dreier“ in Serie in der Rückrunde, jetzt endlich bringen die Blau-Weißen vom Haldenweg das auf den Platz, was man sich schon vor dem Saisonstart von ihnen erhofft hatte. Zwischenzeitlich näherte sich der ehemalige Oberliga-Club sogar ziemlich gefährlich der Abstiegszone. Erst als man im Spätherbst von vier Partien drei für sich entschied (beim TuS Harpen und beim SV Bommern 05 sowie gegen den CFK Bochum), wendete sich das Blatt.
TuS Heven bevorzugt ab Juli „anderen Weg“
Zuvor hatten die Hevener auch mit einer ewig langen Verletztenliste zu tun. „Was kann ich dafür, wenn wir da auch im Training immer nur mit ein paar Mann dagestanden haben“, so Wagener - im Hauptberuf Lehrer - fragend. Schon während der Saisonvorbereitung, in die der junge Coach allerdings auch eine gehörige Zahl von Freundschaftsspielen packte, ging der TuS personell auf dem Zahnfleisch. Diese Misere zog sich lange hin - die obere Tabellenregion verlor man dadurch nach und nach aus den Augen.
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„Wir hätten natürlich damals schon ein entsprechendes Gespräch mit Max Wagener führen können“, so Hevens Sportlicher Leiter Reinhard Frank. Allerdings sah auch der Vorstand die faktischen Nöte des TuS-Trainers, ließ die Zeit für ihn spielen. Gleichwohl muss den Entscheidungsträgern auch etwas an der Herangehensweise von Wagener nicht gepasst haben - sonst hätte man sich nicht ausgerechnet jetzt doch zu dem Wechsel im Sommer entschlossen, wo es zuletzt sportlich so gut läuft.
Allzu genau ließ Frank auf Nachfrage nicht auf die Beweggründe blicken. „Wir wollen einfach einen anderen Weg gehen ab dem Sommer“, stellte Frank klar, der den TuS-Coach im Vier-Augen-Gespräch am Freitagabend vor vollendete Tatsachen stellte. „Aber“, so der Sportliche Leiter, „ich finde es richtig gut, dass Max Wagener und sein Co-Trainer Hendrik Weber bis zum Saisonende weitermachen wollen.“
Wagener wirft dem Verein Fehler in interner Kommunikation vor
Aus seiner Enttäuschung machte der Hevener Noch-Linienchef, der sich am Samstagabend den kommenden Pokalgegner FSV Witten bei dessen 2:1-Sieg gegen Grümerbaum anschaute, keinen Hehl. „Ich sehe einfach keinen plausiblen Grund, warum man zu dieser Entscheidung kommt. Die Mannschaft steht hinter mir, die Jungs haben mir mitgeteilt, dass sie das bedauern“, so Wagener, der schon vor dem Austausch mit dem Vorstand hatte verlauten lassen, dass sein Wohl und Wehe nicht allein von einem Ja oder Nein des Wittener Fußballclubs TuS Heven abhänge.
Was den früheren Oberliga-Fußballer Wagener beschäftigte, war seine Überzeugung, dass man ihm gegenüber nicht schon früher die Karten aufgedeckt habe. „Wenn schon seit zwei Wochen feststeht, wer hier mein Nachfolger wird, dann sollte man mir das auch sagen“, bezieht der 31-Jährige Stellung. TuS-Vorsitzender Peter Kluth versicherte aber auf WAZ-Nachfrage, dass dies nicht der Fall gewesen sei. „Es hätte durchaus auch sein können, dass wir mit Max Wagener verlängern. Dann aber hatte sich die andere Personalie durch eine Empfehlung ergeben.“ Die Hevener Verantwortlichen hätten sich eingehend Gedanken gemacht und erst dann Kontakt zum 38-jährigen Björn Sobotzki (derzeit Co-Trainer beim TuS Ennepetal, zuvor Jugendcoach bei der TSG Sprockhövel) aufgenommen, der in der Saison 2012/13 als Oberliga-Spieler für die Wittener am Ball war, den Verein also schon recht gut kennt.
Im Kreispokal-Wettbewerb lockt das Halbfinale
In den verbleibenden zwölf Punktspielen will Max Wagener mit seiner Bezirksliga-Elf (derzeit mit 28 Punkten auf Platz sieben) noch das Maximum an Erfolg erreichen. Eventuell ist ein Sprung auf Rang drei oder vier noch machbar - das Zeug dazu hat das Team um die Routiniers Kevin Wirges, Tim Dosedal und Nikolai Nehlson sowie den 15-fachen Torschützen Yannik Kellner allemal. Und dann gibt’s da ja auch noch den Pokalwettbewerb, wo das Viertelfinal-Los FSV Witten (C-Kreisliga) durchaus machbar sein sollte. Danach könnte ein reizvoller Vergleich mit Ex-Bundesligist SG Wattenscheid 09 folgen.
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