Bommern. Lange sieht es nach einem sicheren Erfolg für den TuS Bommern gegen den HSC Haltern-Sythen aus. Doch die Schwäche im Abschluss rächt sich noch.

Eines vorweg: Es war absolut kein Beinbruch, dass Oberligist TuS Bommern in seinem letzten Heimspiel der Vorrunde nur zu einem unbefriedigenden 27:27 (15:11) gegen den HSC Haltern-Sythen kam. Rang vier und damit die Teilnahme an der Meisterrunde war schon vorher dingfest gemacht, der Weg der Wittener klar vorgezeichnet. Und doch stellte Trainer Nils Krefter nach dem Abpfiff fest: „Mich ärgert das, hier nicht gewonnen zu haben.“

Man könnte den Grund dafür, dass die Grün-Weißen am Ende im achten und letzten Heimspiel der regulären Viertliga-Serie nur einen Zähler in Händen hielten, an einer Aktion festmachen. Eine halbe Minute vor Schluss beim Stande von 27:26 wurde TuS-Angreifer Philipp Lemke eigentlich unverkennbar gefoult - das hätte einen Strafwurf (den ersten und einzigen der Bommeraner an diesem Abend) zur Folge haben müssen. Doch das Unparteiischen-Gespann entschied anders, ließ weiterlaufen - und verschaffte Haltern-Sythen per Konter freie Bahn zum Ausgleich, Harald Scherer vollstreckte zum Endstand, rettete seinen Seestädtern eine beinahe nicht mehr für möglich gehaltene Punkteteilung.

In der Endphase mit vier Toren vorne gelegen

Für die Gäste allemal ein Erfolg der Moral, hatten sie doch über weite Strecken in dieser beiderseits nicht überzeugend geführten Partie hinten gelegen. Doch das Team von Trainer Gérard Siggemann ließ sich auch von einem 22:26-Rückstand nach 53 Minuten nicht aus der Bahn werfen, kämpfte sich aufopferungsvoll heran und wurde schließlich belohnt. Eben das, was den Akteuren des TuS Bommern am Samstagabend nicht gelang.

Der Einsatz stimmte - zumindest in Abschnitt eins: Der TuS Bommern (mit Maximilian Büchel, Nr. 23) führte gegen Haltern-Sythen vor dem Pausenpfiff zwischenzeitlich schon komfortabel mit 14:8 und 15:10.
Der Einsatz stimmte - zumindest in Abschnitt eins: Der TuS Bommern (mit Maximilian Büchel, Nr. 23) führte gegen Haltern-Sythen vor dem Pausenpfiff zwischenzeitlich schon komfortabel mit 14:8 und 15:10. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Nach mäßigen ersten Minuten fand die Krefter-Sieben als erstes Team in die Spur, legte eine 7:4- und dann eine 10:7-Führung (14.) vor. In Sachen Deckungsarbeit war den Wittenern nichts vorzuwerfen, in ihrer besten Phase zogen sie gar bis auf 14:8 (22.) davon, lagen kurz vor dem Gang in die Kabine mit 15:10 in Front. Doch TuS-Coach Krefter bemängelte schon bis zu diesem Zeitpunkt die mangelnde Konsequenz im Abschluss.

TuS-Trainer kritisiert zu passives Defensivverhalten

Ob da im Hinterkopf schon die bereits sichere Endrunden-Teilnahme herumspukte? Durchaus denkbar, denn gerade auch zu Beginn des zweiten Abschnitts offenbarte Bommern Konzentrationsschwächen, ungenaue Torwürfe und unnötige Fehlpässe sorgte dafür, dass die Begegnung plötzlich wieder offen war. „Wir haben insgesamt 20 Fehlwürfe gehabt - das ist viel zu viel, selbst in solch einem Spiel“, stellte Nils Krefter kritisch klar. So hieß es nach 36 Minuten nur noch 17:15, dann 21:19 und 23:21 (49.). Selbst der Zwischenspurt zum 26:22 brachte die Gastgeber nicht ins Ziel, das 27:23 von Kreisläufer Kai Funke nach gut 55 Minuten blieb der letzte TuS-Treffer in dieser Partie.

„Wir haben nach der Pause in der Abwehr viel zu passiv agiert, da waren wir zu lieb. Vor allem Halterns Kreisläufer haben wir nicht in den Griff bekommen. Außerdem haben wir einige leichte Tore über die zweite Welle kassiert und den Gegner so wieder stark gemacht“, so Krefter, dessen Team nächsten Sonntag zum Ausklang der Vorrunde zum Soester TV reist.

TuS: Goldkuhle, Uphues; Funke (2), M. Jung (4), Leicht (2), Groß (2), Burbaum (1), Lindner (3), Lemke (4), Büchel (3), Vesper (1), Faeseke (3), Ludwig (2), Eigenbrodt.