Duisburg. Das verlegte Spiel beim FSV Gütersloh bescherte dem Bundesliga-Absteiger einen Auftaktsieg. Trainer Henrik Lehm musste improvisieren.
Die Fußballerinnen des MSV Duisburg haben am Mittwochabend dort angeknüpft, wo sie am 15. Mai 2016 aufgehört hatten: Sie haben ein Spiel in der 2. Bundesliga gewonnen. 22 Siege am Stück waren es seinerzeit, die dem Team von Trainerin Inka Grings den sofortigen Wiederaufstieg in die Erstklassigkeit bescherten. Vom heutigen Übungsleiter Henrik Lehm und seinem Kader wird ein solcher Durchmarsch nicht erwartet, doch mit dem 2:1 (1:1) im Nachholspiel beim FSV Gütersloh ist den Zebras zumindest schon einmal der erste Schritt auf dem Weg zurück ins Oberhaus gelungen.
Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft im Kader
Die Voraussetzungen dafür waren nicht die besten gewesen. Bekanntlich war das Spiel vom vergangenen Samstag verlegt worden, weil die MSV-Frauen mit Corona-Problemen zu kämpfen hatten. Den nur kurzen Aufschub fand Coach Lehm nicht fair, doch er musste sich damit abfinden und sein angesichts noch immer plagender Ausfälle schmal besetztes Team mit Kickerinnen aus der Niederrheinliga-Reserve auffüllen.
Die so eher improvisierte Startelf, in der Leistungsträgerinnen wie Yvonne Zielinski, Emma Hilbrands, Kelsey Vogel oder Jessie Ray fehlten, hatte trotzdem in der Anfangsphase mehr vom Spiel und ging auch nicht unverdient in Führung. Nach 21 Minuten brachte Melissa Ugochukwu die Kugel von der rechten Seite nach innen, wo Selina Vobian zwar verpasste, aber dafür Miray Cin zur Stelle war und aus kurzer Distanz traf. Danach kam Gütersloh jedoch auf. In der 35. Minute flog ein Eckball in den Strafraum der Zebras, die das Spielgerät nicht geklärt bekamen. Annalena Rieke nutzte die Unordnung zum Ausgleichstreffer.
Närdemann lässt nach dem Wechsel nichts durch
Im zweiten Durchgang schien es, als müssten die Gäste ihrer knappen Besetzung Tribut zollen. Die Ostwestfälinnen bekamen merklich Oberwasser, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Mit Kari Närdemann stand auch eine sichere neue Nummer eins zwischen den MSV-Pfosten.
In der 78. Minute gab es mal Entlastung, als die eingewechselte Antonia Halverkamps bei einem Konter auf das FSV-Tor zustürmte und gerade noch von Noreen Günnewig gestoppt wurde. Die erhielt zwar dafür nur die gelbe und nicht die mögliche rote Karte, doch darüber musste sich der Duisburger Tross Momente später schon nicht mehr ärgern. Neuzugang Selina Vobian setzte den fälligen Freistoß aus 18 Metern mit einem trockenen, fast ansatzlosen Rechtsschuss zum Sieg der Gäste ins linke untere Eck.
MSV: Närdemann – Angerer, O’Riordan, Fürst, Bitzer – Uveges (63. Halverkamps/88. Ebels), Ochoa, Brandt, Cin – Ugochukwu, Vobian.
Tore: 0:1 Cin (21.), 1:1 Rieke (35.), 1:2 Vobian (79.).