Wattenscheid. Auch Staffelläufer Torben Junker vertritt Wattenscheid in Tokio. Bei der letzten Leichtathletik-Nominierung gab es aber einige Enttäuschungen.

Eine gute Nachricht für den TV Wattenscheid 01, aber auch einige Enttäuschungen: Nur Torben Junker war bei der letzten Olympia-Nominierungsrunde mit dabei. Der 400-Meter-Läufer wird in Tokio mit der Staffel starten. Einige andere Namen fehlten auf der Liste: Nils Voigt, Marius Probst, Julia Ritter oder Robin Erewa zum Beispiel, so dass bei Manager Michael Huke eher die Enttäuschung überwog.

„Wir hatten schon zehn Kandidaten und ich hatte gehofft, dass die Hälfte durchkommt“, erklärt Huke das Ziel, fünf Sportlerinnen oder Sportler nach Tokio schicken zu können. Nun sind es vier. Vor Junker hatten schon Diskuswerfer Daniel Jasinski und die beiden Marathonläufer Hendrik Pfeiffer und Amanal Petros ihr Ticket sicher. „Vier ist okay, und wir freuen uns mit allen, die es geschafft haben“, so Huke, „aber es ist für uns nicht perfekt gelaufen.“ Es kamen viele Gründe zusammen.

TV Wattenscheid: Viele Faktoren sorgen für verpasste Olympia-Chancen

Christina Honsel und Pamela Dutkiewicz-Emmerich beispielsweise hätten sicher gute Chancen gehabt, beide sind verletzt. Bei anderen fielen verletzungsbedingte Probleme mit den harten Normen zusammen – bei Marius Probst zum Beispiel. Der 1500-Meter-Mann kam aus einer Verletzung und war erst spät bei hundert Prozent, lieferte dann aber eine „super Saison“ ab, wie Huke sagt – mit zuletzt zwei persönlichen Bestzeiten unter der Marke von 3:36 Minuten.

„Damit wäre er in jedem anderen Jahr dabei gewesen“, sagt Huke über das Pech des gebürtigen Herners, der auf der Nominierungs-Rangliste auf Rang 48 liegt. „Die ersten 45 werden nominiert, aber davon werden einige sicher nicht anreisen, so dass Plätze frei bleiben werden. Aber es rutscht keiner mehr nach“, so Huke. „Das ist sehr bitter.“

Das gleiche gilt auch für Nils Voigt, der in der 10.000-Meter-Rangliste auf Platz 33 lag – 27 werden nominiert (es gibt in Tokio nur einen Finallauf). Dass es in verschiedenen Disziplinen ganz unterschiedlich viele Tickets gab (im Sprint zum Beispiel mehr als 40, in einigen technischen Disziplinen nur 24 oder 27) sorgt zusätzlich für Frust.

Huke kritisiert auch den Deutschen Leichtathletik-Verband

Am Ende fehlten so nur ein paar Plätze im internationalen Ranking, was Huke in Teilen auch dem Deutschen Leichtathletik-Verband anlastet: „Die Österreicher, Schweizer oder Skandinavier haben es vorgemacht, ihren Athleten mit mehr Meetings mehr Chancen zu geben, sich zu qualifizieren. Das ist bei uns schlecht gelaufen.“

Auch Kugelstoßerin Julia Ritter ist nicht nominiert, nachdem sie sich zwar stetig steigerte, aber nicht an die Norm herankam – genau wie Probst gehört Ritter aber zu denen, die sich aufgrund starker Leistungen immerhin auf die Saison 2022 mit EM und WM freuen können. Und Ritter spielt sicher auch in den Wattenscheider Planungen für die Spiele 2024 eine Rolle.

Abreise nach Japan Mitte Juli zur Vorbereitung in Sapporo

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Ab sofort liegt der Fokus aber auf den vier Wattenscheidern, die in wenigen Wochen in Tokio starten dürfen. Besonders bei Torben Junker war die Freude natürlich groß, noch auf den Olympia-Zug aufgesprungen sein. Er gehörte zu der Staffel, die vor einer Woche die beste deutsche 4x400-Meter-Zeit seit sieben Jahren lief und bekam den entscheidenden Anruf des Bundestrainers, dass er dabei ist. Mit der offiziellen Nominierung durch den DOSB am Samstag wurde Junkers Olympiatraum nun wahr. Ob er in Tokio in der Männer- oder der Mixed-Staffel startet, entscheidet sich vor Ort.

Genau wie für Daniel Jasinski, den Wattenscheider mit den besten Aussichten, geht es für Junker in etwa zwei Wochen nach Japan, zunächst zur Akklimatisierung nach Sapporo; Amanal Petros und Hendrik Pfeiffer reisen direkt aus dem Trainingslager in Kenia an. Am 23. Juli findet die Eröffnungsfeier statt, in der zweiten Woche der Spiele finden die Leichtathletik-Wettkämpfe statt – mit vier Wattenscheidern.