Kirchhellen. Auch im fünften Saisonspiel bezahlen die Kirchhellener ihre Fehler teuer. Beim 0:1 gegen Hessler fehlt neben dem Einsatz auch spielerische Linie.

Der VfB Kirchhellen wartet weiterhin auf seinen ersten Saisonsieg. Im Duell mit dem SV Hessler 06 unterlag das von Thomas Heimath gecoachte Team mit 0:1 (0:0). Der Co-Trainer wird Marc Wischerhoff, der als Wahlhelfer verhindert war, nur wenig Erfreuliches berichten können. „Das war zu wenig“, befand Heimath unmissverständlich. „Wir haben uns nur 15 bis 20 Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit so präsentiert, wie wir uns das vorstellen.“

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Unzufrieden war nicht nur der Trainer. Die Spieler verließen den Platz teils enttäuscht, teils frustriert; einer reagierte seine Wut an einer Plastikwasserflasche ab. Wenig Wohlgefallen fanden auch die Zuschauer an der Partie; immer wieder hörte man Feststellungen wie „Not gegen Elend“, „müder Sommerkick“ oder „das war eigentlich ein typisches 0:0“. Eigentlich. Tatsächlich konnten die Gäste aus Gelsenkirchen den entscheidenden Nadelstich setzen. In der 77. Minute startete 06 einen Angriff über die linke Seite, die Flanke vermochte der VfB nicht zu verteidigen. Felix Falzer, der nur ein paar Minuten zuvor eingewechselt worden war, machte seinem Namen alle Ehre und schob den Ball an Keeper Robin Alexander Kemmann vorbei ins Tor. So holte Hessler aus einer Begegnung, die arm war an fußballerisch sehenswerten Szenen, drei Punkte.

Der VfB Kirchhellen fällt auf den vorletzten Tabellenplatz zurück

Die Gelsenkirchener zogen mit ihrem ersten Saisonerfolg am VfB vorbei auf Platz 13; die Kirchhellener rutschten auf den vorletzten Rang. Ein nicht unverdienter Sieg der Gäste, die, was Laufarbeit und Entschlossenheit anging, ein bisschen besser waren.

Die besten Chancen der Kirchhellener in der ersten Halbzeit hatte Luca Kleine-Wieskamp, nach Angriffen über Außen. „Aber das war nicht zwingend genug“, musste Heimath feststellen. „Wir waren nicht im Spiel, haben zu viele Fehlpässe produziert und uns einige Stockfehler geleistet.“ Das wäre beinahe noch kurz vor der Halbzeitpause bestraft worden. René Sega sprach Hessler einen Foulelfmeter zu; Tim Soldats Strafstoß ging allerdings deutlich über das Tor.

Kirchhellen hat nach dem Seitenwechsel eine kurze Drangphase

Dieser Weckruf hallte wohl nach bei den Kirchhellenern, die wesentlich druckvoller in die zweite Halbzeit starteten. „Wir haben Hessler zu Fehlern gezwungen“, meinte Heimath zu der starken Phase seiner Spieler. Ferdinand Schmücker zwang Gästetorwart Yves Wolski zu einer Glanzparade. Die etwas verunglückte Flanke von Kleine-Wieskamp landete nur auf der Latte. Doch diese Drangperiode war nach einer guten Viertelstunde vorbei, die Fehlerquote bei den Gastgebern wuchs zusehends. Dadurch dass Hessler ebenfalls nur wenig Zwingendes kreieren konnte, blieb das Spiel lediglich im Hinblick auf das Ergebnis interessant.

Auch nach dem Rückstand blieb der VfB in seinen Aktionen zu fahrig und unstrukturiert. Fast hätte es immerhin noch zu einem Unentschieden gereicht. Nach einem Freistoß von Maximilian Rissel musste Wolski nochmals sein Können aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern (88.).

Anerkennend äußerte sich Heimath zu der Leistung von Marius Mengering und Justin Kretschmann. „Wir haben sie aus der zweiten Mannschaft hochgezogen, um unsere Personalnot etwas aufzufangen“, verriet er. Die verletzungsbedingten Ausfälle im Kader wollte er allerdings nicht als Entschuldigung anführen.

Die schönste Szene fand übrigens in der Halbzeitpause statt. Der Jugendförderverein Philipp Neri erhielt vom Klub einen Scheck über 1000 Euro, gespendet aus den Erlösen des Verkaufs der 100 Jahre-Jubiläumsshirts. Der Vorsitzende des Förderveins, Dr. Andreas Hauptkappe, verriet: „Das Geld geht in den Skaterpark, der uns und den VfB zu Nachbarn macht.“

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