Am Niederrhein. Die Annullierung der Saison bei den Amateuren in Nordrhein-Westfalen, also auch in den drei Oberligen, hätte große Bedeutung für die Regionalliga.
Bunt war der Themenbereich, in dem es beim Live-Talk der NRZ mit Wolfgang Jades (Fußballverband Niederrhein), Georg „Schorsch“ Mewes (Sportleiter des Oberligisten TV Jahn Hiesfeld) und Ralf Gemmer (Trainer des Landesligisten SV Scherpenberg) ging.
Denn den Amateurfußball hat die Corona-Krise hart getroffen. Fünf Monate ohne Fußball, ohne die Mitspieler, ohne Training, ohne Spiel sind eine lange Durststrecke. Die Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April dürfte das Aus für die Amateurligen am Niederrhein in dieser Saison bedeuten, da auch dieses Datum nicht das Ende der Fahnenstange sein wird.
„Die Annullierung rückt immer näher“, hat auch Jades, Vorsitzender des Fußball-Ausschusses, noch einmal bekräftigt. Doch richtig groß dürften die Ohren bei den Anhängern eines abstiegsbedrohten Regionalligisten geworden sein, als Jades verkündete, „was von Beginn an klar geregelt war.“ Aber mit Sicherheit nicht jeder wusste.
Landesverbände suchen vier Aufsteiger
Gemeint ist: Sollten die drei Landesverbände Niederrhein, Mittelrhein und Westfalen nicht in der Lage sein, einen Aufsteiger (bzw. 2 in Westfalen) aus ihrer jeweiligen Oberliga in die Regionalliga zu stellen, weil die Oberligen keine 50 Prozent der Spiele absolvieren konnten und damit annulliert werden, „dann gibt es aus der Regionalliga nur einen einzigen Absteiger, nämlich den Tabellenletzten“, so Jades.
Derzeit liegt die Abstiegslinie noch über fünf Mannschaften, die sich aber alle noch Hoffnungen auf die Rettung machen. Das zeigte nicht zuletzt auch der Erfolg des Kellerkindes Rot Weiss Ahlen gegen Rot-Weiss Essen. Der VfB Homberg rangiert mit 30 Zählern aus 30 Versuchen auf dem 16. und damit derzeit letzten der derzeit rettenden Ränge.
Kellerkinder haben noch lange nicht aufgegeben
Bei einer Annullierung aller Oberligen würde nur der Letzte, also der Tabellen-21. absteigen. Dort ist derzeit der Bonner SC mit 22 Punkten zu finden. Aber auch der hat nicht zuletzt durch sein 1:1-Remis bei den hoch favorisierten Preußen in Münster gezeigt, dass er noch nicht aufgegeben hat.
Für Rot-Weiß Oberhausen mit 47 Punkten auf Platz sieben ist dieses Szenario sicherlich nur eine Randnotiz. Aber die untere Hälfte der Regionalliga dürfte spätestens jetzt stärker daran interessiert sein, wann oder ob überhaupt es im Amateurbereich noch einmal weiter geht. Fünf oder lediglich ein Absteiger, das ist mal ein Unterschied.