Sauerland. Tischtennisvereine aus Sauerland überbrücken Zeit mit Turnieren und hoffen, dass kommende Saison erstmals seit drei Jahren durchgespielt wird

Kaum eine Hallensportart hat so stark unter der Corona-Pandemie gelitten wie das Tischtennis – und das, obwohl kein direkter Körperkontakt herrscht und zwischen den Aktiven eine 2,74 Meter lange Tischtennisplatte steht. Mitte Februar hat der Westdeutsche Tischtennisverband (WTTV) den Spielbetrieb erneut abgebrochen. Die letzte reguläre Saison ist fast drei Jahre her. Sauerländer Tischtennisvereine erzählen, wie sie durch die Pandemie gekommen sind und welche Ziele sie für die kommende Spielzeit haben.

Mannschaftsmeisterschaften beim TTV Neheim-Hüsten

Der TTV Neheim-Hüsten will die lange spielfreie Zeit mit internen Mannschaftsmeisterschaften füllen. Gespielt wird mit Vierer-Teams im Bundessystem einer einfachen Runde, wobei das Spielsystem leicht modifiziert wird. Die Spieltermine sollen in die Trainingszeit fallen, die letzte Partie muss am 6. Mai gespielt sein. Die Siegerehrung und Preisverleihung findet im Rahmen der Spielersitzung am 24. Mai statt, teilt der Verein auf seiner Homepage mit.

„Als wir im Februar von der endgültige Absage der aktuellen Saison erfahren haben, waren wir erstmal enttäuscht, obwohl es leider zu erwarten war“, sagt Tobias Walter, Sportlicher Leiter und Spieler des TuS Bruchhausen. Insbesondere für die Nachwuchsspieler sei die wiederholte Absage bitter, da wertvolle Wettkampferfahrung und damit Entwicklungsmöglichkeit fehle.

Turniere und Pokalspiele finden statt

Walter kann die Entscheidung des Verbands auch deshalb nicht nachvollziehen, weil Turniere und Pokalspiele weiterhin möglich waren und sind. „Warum dürfen wir nicht sechs gegen sechs in einer Halle spielen, aber 50 Spieler bei einem Turnier sind in Ordnung?“, fragt sich Walter. Auch Relegationsspiele dürfen stattfinden, die Paarungen fußen auf dem Tabellenstand des Abbruchs. Das kritisiert der Sportliche Leiter vom TuS Bruchhausen: „Es braucht eine Hin- und Rückrunde, um die Chancengleichheit zu gewährleisten. Die Bedingungen variieren von Halle zu Halle.“ Wer bis zum Abbruch mehr Heimspiele hatte, sei grundsätzlich im Vorteil.

Walter hätte die Saison gerne zu Ende gespielt, auch unter strengen Corona-Regeln. „Infektionen können immer vorkommen, sei es beim Sport oder im Alltag. Der Handball hat beispielsweise viel mehr Körperkontakt und dort blieb der Spielbetrieb zuletzt aufrecht“, sagt Tobias Walter. Die ständigen Abbrüche und langen Pausen hätten auch im Verein Spuren hinterlassen. „Spieler suchen sich andere Freizeitmöglichkeiten und merken, dass sie auch ohne Vereinssport können“, hat Walter beobachtet. Diese Entwicklung gelte auch für den Nachweis und nicht nur für den TuS Bruchhausen, sondern auch für andere Vereine unabhängig von der Sportart, sagt er.

Anfang September soll die neue Saison beginnen. Die Hoffnung, dass die Spielzeit diesmal regulär durchgeführt wird, sei groß. Bis zum Start halten sich die Tischtennis-Cracks vom TuS Bruchhausen mit Vereinsmeisterschaften, Turnieren und Trainingseinheiten fit.

Beim TuS Sundern stehen bereits am 7. Mai entscheidende Spiele auf dem Programm. Die zweite Mannschaft, die Neunter in der Bezirksliga ist, muss sich in der Relegation gegen Eintracht Dortmund II (12 Uhr) und DJK Viktoria Bochum (15 Uhr) in eigener Halle behaupten. „Wir sind guter Dinge, dass wir die Klasse halten“, sagt Roland Sommer, der für die Partien die zweite Mannschaft verstärken wird. Aktuell werde fleißig trainiert, die Beteiligung sei gut, sagt Sommer. Ruhiger lässt es hingegen die erste Mannschaft angehen, die in der Verbandsliga antritt. „Die Truppe zieht ihre Sommerpause vor und ist derzeit nicht aktiv. Aktuell läuft hier alles etwas lockerer“, berichtet Sommer. Ende Juni richtet der Verein ein eigene Turnier aus, Auch die Durchführung der Vereinsmeisterschaften ist geplant. Spätestens Mitte der Sommerferien beginnt die konkrete Saisonvorbereitung.

Von der neuen Saison erwartet Sommer, dass sie regulär durchgeführt wird. „Ich habe die Absage erwartet und hab sie als Vorsitzender auch für richtig gehalten. Wir haben eine bunt gemischte Altersstruktur und auch viele Ü80-Aktive, die zur gefährdeten Gruppe gehören“, sagt Sommer. Nach drei Jahren mit starken Einschränkungen sei es aber jetzt an der Zeit, wieder in den Regelbetrieb zu wechseln. „Ein weiterer Saisonabbruch würde den Tischtennis und die heimischen Vereinen hart treffen.“

Der TTV Neheim-Hüsten überbrückt die spielfreie Zeit mit vereinsinternen Aktivitäten, unter anderem soll es eine interne Mannschaftsmeisterschaft geben und ein Sommerfest.