Mülheim. Der VfB Speldorf startet mit einem 3:0-Sieg in die Abstiegsrunde der Landesliga. Im Fokus stand danach vor allem der 42-jährige Matchwinner.
„Eigentlich müssten wir ja jetzt nochmal über eine Verlängerung sprechen“, scherzte Speldorfs Sportlicher Leiter Kevin aus der Wieschen, ehe er den Mann des Tages in den Arm nahm. Mit drei Toren beim 3:0 (1:0) gegen den VfL Tönisberg hatte Ercan Aydogmus dem VfB Speldorf eine Top-Ausgangsposition im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga verschafft.
Dass ein 42-Jähriger die Mülheimer fast im Alleingang rettet, beschreibt ein Stück weit die schwierige Saison der Grün-Weißen. „Er hat uns in den letzten Wochen auch schon die nötigen Punkte gesichert, so dass wir überhaupt in der Relegation spielen konnten“, meinte Kapitän Philipp Bartmann, der selbst erstmals seit Ende Oktober wieder auflief und prompt für mehr Sicherheit in der Abwehr sorgte.
Dreierpacker lobt die Mannschaftsleistung des VfB Speldorf
Der dreifache Torschütze versuchte die vielen Schulterklopfer derweil nicht zu ernst zu nehmen. „Wichtig war, dass wir als Mannschaft gut harmoniert haben. Wenn ich meine Mitspieler nicht hätte, dann ich heute auch keine drei Tore geschossen“, meinte Aydogmus.
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Zweimal verwertete der Mittelstürmer eine Hereingabe von Marvin Hohensee (einmal via Weiterleitung von A-Junior Kevin Mouhamed), beim 3:0 vollendete er einen hervorragenden Angriff nach einem langen Ball von Bartmann und perfekter Flanke des eingewechselten Lars Gronemann.
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„Es war eine Mannschaftsleistung und dass wir gewonnen haben, das zählt am Ende“, betonte der Angreifer – und lobte den guten Start des Teams. „Ich habe vorher gesagt: Wenn wir so gut reinkommen, dann läuft das auch.“
Starker Auftakt legt den Grundstein für die Mülheimer
Das konnte Trainer Julien Schneider nur unterstreichen. „Wir haben 25 bis 30 Minuten lang richtig Power ins Spiel gebracht. Das 1:0 war auch zu seinem frühen Zeitpunkt schon verdient“, so der Coach. Dann aber flachte das Spiel ab. „Wir hatten erstmal keine richtige Torchance mehr, dann hatte Tönisberg auch mehr Ballbesitz und war nach einer Ecke gefährlich“, schilderte Schneider.
Keeper Felix Kersten, für den sich Schneider nach dem Bäumchen-wechsel-dich-Spiel mit Martin Hauffe während der Saison nun entschieden hatte, musste einen Kopfball am kurzen Pfosten aus dem Eck fischen.
VfB-Kapitän: „Wir haben zwischendurch die Ordnung verloren“
„Wir haben zwischendurch wieder ein bisschen die Ordnung verloren“, meinte auch Kapitän Bartmann. „Wir waren nicht mehr so diszipliniert“, fand Schneider.
Mit dem 2:0 war dann zumindest eine Vorentscheidung gefallen. „Wir hatten aber auch Glück, dass wir das 2:1 nicht kriegen“, spielte Bartmann auf den Lattentreffer von Kevin Breuer in Minute 82 an. Stattdessen war es wieder Aydogmus, der die Flanke von Gronemann mit links direkte zum 3:0 verwertete.
Finales Duell gegen die SG Unterrath am kommenden Samstag
„Es war ein rundum guter Auftritt. Man hat wirklich gesehen, dass wir uns drei Wochen lang richtig gut vorbereitet haben“, meinte Trainer Julien Schneider. Sein Kapitän ergänzte im Hinblick auf das zweite Spiel bei der SG Unterrath am kommenden Samstag, 16 Uhr: „Wir werden mit vollem Optimismus reingehen, an uns glauben und wieder 90 Minuten alles reinwerfen, damit wir das am Ende reißen.“