Bochum. Revanche geglückt: Schwarz-Weiß Eppendorf siegt gegen den Nachbarn FC Neuruhort mit 2:1. So emotional war das Bochumer Kreisliga-Derby.

Es war, als ob sich das Derby zwischen Schwarz-Weiß Eppendorf und dem FC Neuruhrort zunächst eine halbe Stunde ausruhen wollte, ehe es so richtig hitzig wurde an der Engelsburger Straße. Fast pünktlich zur 30. Minute bekamen die Gäste, der Tabellenführer der Kreisliga A1 Bochum, einen Elfmeter zugesprochen. Ridvan Sari zielte nach links, Daniel Lorek erahnte die Ecke, hielt den Schuss und leitete damit den 2:1-Heimsieg der Eppendorfer ein.

Schließlich ging Schwarz-Weiß nur wenige Minuten nach dem Elfmeter selbst in Führung. Hektisch wurde es nach einem Freistoß im Strafraum der Neuruhrorter, Nino Kamperhoff zog ab und sorgte für Jubel auf der gut besuchten Anlage. Chancen auf beiden Seiten, Nickeligkeiten, Gelbe Karten, dann 15 Minuten durchatmen: Halbzeit in diesem Nachbarschaftsduell, das eine pikante Vorgeschichte hat.

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Erst vor zwei Wochen trafen beide im Kreispokal aufeinander. Neuruhrort gewann mit 2:1 in einem heiß umkämpften und überaus emotionalen Spiel der beiden Kreisligisten.

Dementsprechend hatte sich der Gast für die zweite Halbzeit des Ligaspiels einiges vorgenommen. Eine Niederlage wollte der Primus vermeiden. Mit Druck kam Neuruhrort aus der Kabine. Doch es waren die Schwarz-Weißen, die ein zweites Tor nachlegten. Simon Blyske lief nach hartem Zweikampf, bei dem es gut und gerne auch einen Freistoß für Neuruhrort hätte geben können, alleine aufs Tor von Kai Kleinlütke zu und schoss ins lange Eck. Keine Chance für den Torwart.

Nun ergaben sich Räume für Eppendorf, klar, denn Neruhrort wollte den Anschluss. Der fiel auch, allerdings reichlich spät. In der 82. Minute gab es abermals Elfmeter, diesmal verwandelte Matthias Kaiser. Hitzig blieb es in den Schlussminuten, logisch bei einem knappen Spielstand in einem Derby. Eppendorf brachte die Führung letztlich über die Zeit und feierte mit den Fans, die nach dem Abpfiff aufs Feld stürmten, die geglückte Revanche für die Pokalpleite.

SW Eppendorf schlägt FC Neuruhrort: „Wird uns viel, viel Aufwind geben“

„Damit hat niemand gerechnet, auch nicht die Neuruhrorter“, sagte SWE-Trainer Sebastian Saitner, „aber ich habe an meine Mannschaft geglaubt.“ Der eigene Matchplan sei aufgegangen: Eppendorf wollte Torschütze Kaiser aus dem Spiel nehmen und das Zentrum dicht machen. „Der ganze Verein hält zusammen, die Mentalität ist sowas von geil. Der Sieg wird uns viel, viel Aufwind geben“, glaubt Saitner, der in den Vorwochen mit Personalsorgen zu kämpfen hatte.

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Der mögliche Brustlöser, Eppendorf ist nun Tabellenzehnter, auf der einen, ein „Wachrüttler“ auf der anderen Seite. So bezeichnete FCN-Trainer René Ziarna die Niederlage. „Die Emotionen haben heute gewonnen“, war er sich sicher. „Leider hat es Eppendorf geschafft, uns einzureden, dass wir denken, wir können heute etwas verlieren.“

In der Tat: Erst nach dem 0:2 wirkte es so, als dass Neuruhrort richtig befreit aufspielte. „Dann war’s egal. Dann hatten wir nichts mehr zu verlieren. Daran müssen wir wachsen“, so Ziarna. „Aber größten Respekt und Glückwunsch an Eppendorf, was die heute und im Pokal rausgeholt haben.“ Addiert man Pokal und Liga zusammen, steht es zwischen SWE und FCN nun 3:3 – auf das Rückspiel dürften sich wohl beide schon jetzt freuen.

Tore: 1:0 Kamperhoff (35.), 2:0 Blyske (60.), 2:1 Kaiser (82. FE).