HTC Uhlenhorst: Penalty-Heldin beim Debüt und Tor des Lebens
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Mülheim. Victoria Drews und Alec von Schwerin hatten großen Anteil an den Siegen des HTC Uhlenhorst. So haben die Teenager die beiden Spiele erlebt.
Zwei Teenager standen am vergangenen Wochenende beim HTC Uhlenhorst im Fokus.
Erst sicherte Torhüterin Victoria Drews den Damen den Sieg im Shoot-out gegen Raffelberg zum 1:1 in der Best-of-Five-Serie, anschließend traf Alec von Schwerin in der 59. Minute zum 2:1 für die Herren gegen den Hamburger Polo Club. Die Tür zum FinalFour steht offen.
HTC Uhlenhorst: Victoria Drews feiert ihr Debüt im Shoot-out
Noch keine Minute Bundesligaluft hatte Victoria Drews geschnuppert, als sie sich am Sonntag zum Shoot-out zwischen die Pfosten stellte. „Ich war ein bisschen geschockt, bin einfach ins kalte Wasser geworfen worden“, blickt die 16-Jährige auf das außergewöhnliche Debüt zurück. Drews und Finja Starck, die während des Spiels und auch bei der Niederlage im Shoot-out im ersten Spiel am Samstag im Tor stand, hatten die Entscheidung von Trainer Phil Neuheuser erst 20 Minuten vor dem Aufwärmen mitgeteilt bekommen.
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HTC Uhlenhorst: von Schwerin öffnet die Tür zum FinalFour
„Nur wir beide und die Trainer wussten Bescheid. Das war gut, so hat mir keine der Mitspielerinnen während des Spiels einen Blick zu werfen können, ob ich das auch packe“, gewährt Drews Einblicke in Gefühlslage während des Spiels, in dem ihre Teamkolleginnen 16 Ecken ungenutzt ließen und eine Entscheidung in der regulären Spielzeit verpassten.
Daran konnte Drews nichts ändern, sie konnte nur hoffen und die Daumen drücken. „Im letzten Viertel haben meine Hände dann schon angefangen zu zittern“, sagt Drews.
Alec von Schwerin öffnet dem Uhlenhorst die Tür zum FinalFour
Anders war die Situation bei Alec von Schwerin. Der Stürmer der Uhlenhorster stand zwar nicht in der Startelf, wurde aber häufig eingewechselt, tauschte vor allem mit Nationalspieler Timm Herzbruch. Minuten vor dem Ende standen die beiden gemeinsam auf dem Feld, und während Victoria Drews mit zwei parierten Versuchen zur Heldin der Penalties wurde, verhinderte von Schwerin die Lotterie.
Nachdem Hamburgs Torhüter die Versuche von Herzbruch und Malte Hellwig noch abwehren konnte, war von Schwerin zur Stelle und traf zum umjubelten und verdienten 2:1. „Das war eine Explosion der Gefühle, ein unfassbarer Moment“, so der 18-Jährige über sein bisher wichtigstes Tor der noch jungen Karriere.
Erster Treffer des 18-Jährigen zählt nicht
Schon kurz vor Ende des dritten Viertels hatte er zum vermeintlichen 2:1 getroffen – von Schwerin war nach einer Ecke aber zu früh in den Kreis gelaufen, so dass der Treffer nicht zählte.
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Umso größer war die Erlösung nach dem Last-Minute-Tor. Trainer Thilo Stralkowski lobte: „Alec hat sich für seine guten Trainingsleistungen in den vergangenen Wochen belohnt.“ Und der Siegtorschütze war sich schon kurz nach dem Spiel sicher: „Das wird der Mannschaft einen unfassbaren Push geben.“
Sieg im Shoot-out setzt Kräfte frei
Davon geht auch Victoria Drews aus, die sämtliche Jugendmannschaften des HTC Uhlenhorst durchlaufen hat und immer noch das Tor der weiblichen Jugend A hütet. „Die Euphorie ist sehr flüchtig, aber wir wissen jetzt, dass wir Raffelberg schlagen können. Wenn wir unsere Chancen nutzen, bleiben wir in der Liga“, ist sie optimistisch.
Die Entscheidung zugunsten der 16-Jährigen hatte Trainer Phil Neuheuser damit begründet, dass sie „etwas kleiner ist als Finja und dadurch noch mobiler auf den Beinen.“ Schon in der Jugend hat Neuheuser Drews trainiert, nun schenkte er ihr im bis dato wichtigsten Saisonspiel das Vertrauen.
„In diesem Moment das Vertrauen geschenkt zu bekommen, ist überragend. So habe ich mir mein Debüt vorgestellt“, schwärmt Victoria Drews, die in der Jugend bereits zwei Deutsche- und fünf Westdeutsche-Meistertitel gewonnen hat.
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Den Moment des entscheidenden Penalties wird sie so schnell auch nicht vergessen. „Das war ein unglaubliches Gefühl. Ich war so stolz auf die Mädels und die Mädels waren stolz auf mich“, sagt sie. Der Druck der 60 vorherigen Minuten sei abgefallen. „Das war sehr befreiend“, so Drews.
Und wie geht es für die beiden Teenager nun weiter? In den Spielen drei und vier wird wieder Finja Starck im Tor, bei den Herren werden andere in der Startelf stehen. Aber Victoria Drews und Alec von Schwerin werden da sein, wenn sie gebraucht werden. Beflügelt von einem perfekten Bundesliga-Debüt und einem Tor, das nicht wichtiger hätte sein können.
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