Duisburg. Die Frauen des MSV Duisburg liefern dem großen Favoriten VfL Wolfsburg einen beherzten Kampf. Am Ende reicht es nicht zur Überraschung.
Die Überraschung blieb aus. Doch allein der Umstand, dass sie bis kurz vor Schluss theoretisch noch möglich war, ging als großes Kompliment für die Fußballerinnen des MSV Duisburg durch. In der zweiten Runde des DFB-Pokals musste sich das Zweitliga-Team dem Dauertitelträger VfL Wolfsburg am Ende mit 1:3 (1:2) geschlagen geben.
MSV-Trainer Henrik Lehm wartete mit einer Überraschung in der Startelf auf: Statt Kari Närdemann stand Ena Mahmutovic zwischen den Pfosten. Außerdem kehrte Antonia Halverkamps nach mehrwöchiger Verletzungspause auf den Platz zurück; im Angriff startete die US-Amerikanerin Jessie Ray. Zu Beginn sah es nach der erwarteten Wolfsburger Dominanz aus. Schon nach vier Minuten drehte Mahmutovic einen Flachschuss der Ex-Duisburgerin Turid Knaak mit starker Parade um den Pfosten.
Doch dann wurden die Gastgeberinnen mutiger – und die Gäste unvorsichtiger. In der neunten Minute tauchte Meg Brandt nach einem Konter plötzlich frei vor VfL-Torhüterin Lisa Weiß auf, wurde aber gerade noch am Schuss gehindert. Die folgende Ecke landete über Umwege bei Jessie Ray, die Weiß mit ihrem Schuss aus kurzer Distanz zu einer Fußabwehr zwang.
Uveges staubt zur Führung ab
Dies zog keinen Hallo-wach-Effekt bei den Wölfinnen nach sich, sondern ließ vielmehr den MSV noch beherzter agieren. Den Lohn gab es in der 20. Minute. Brenna Rae Ochoa erkämpfte an der Mittellinie den Ball gegen die unaufmerksame Lena Lattwein und setzte die rechts mitlaufende Jessie Ray in Szene, deren Schuss Lisa Weiß zwar abwehren konnte, doch dann war Savanah Uveges zur Stelle und staubte zum 1:0 ab. Das war nicht einmal unverdient.
Mit zunehmender Spieldauer gelang es dem MSV danach aber immer seltener, für Entlastung zu sorgen. Lange Zeit schien Wolfsburg allerdings kein Rezept zu finden, um daraus Kapital zu schlagen. Zwei Minuten vor der Pause war es aber doch soweit: Die Duisburgerinnen bekamen den Ball im eigenen Strafraum nicht geklärt – und VfL-Kapitänin Svenja Huth traf aus 16 Metern unhaltbar in den Winkel.
Ärgerlich genug, aber kaum 60 Sekunden später kam es noch dicker. Wolfsburg kam gleich wieder in Ballbesitz und erkämpfte eine Ecke, in deren Anschluss Ena Mahmutovic den ersten Schuss von Lena Lattwein noch abwehren konnte, doch im Nachsetzen traf Lena Oberdorf zum Wolfsburger 2:1.
Wolfsburg kontrollierte das Spiel
Die zweite Hälfte war dann geprägt von Wolfsburger Spielkontrolle. Der MSV zeigte weiterhin vollen Einsatz, kam aber nicht mehr zu gefährlichen Situationen. Umgekehrt war das aber auch nur selten der Fall. Erst in der 85. Minute machte Svenja Huth nach Zuspiel von Turid Knaak alles klar.
MSV-Co-Trainer Nico Schneck bedauerte nachher die Phase vor der Pause, in der das Team „zu passiv“ agiert habe, zog ansonsten aber ein positives Fazit: „Insgesamt können wir superzufrieden mit unserer Leistung sein. Wir haben uns gut präsentiert und aufopferungsvoll gekämpft.“
MSV: Mahmutovic – Bitzer (60. Angerer), Vogel, Fürst, Zielinski – Uveges (46. Vobian), Brandt, Ochoa, Halverkamps (60. Cin) – Ugochukwu, Ray (73. Ebels).
Tore: 1:0 Uveges (20.), 1:1 Huth (43.), 1:2 Oberdorf (44.), 1:3 Huth (85.).