Rüdinghausen. Der Anfang der Vorbereitung lief rosig bei TuRa Rüdinghausen, doch inzwischen fehlen wegen der Urlaubszeit etliche Spieler. Der Trainer zürnt.

Bei TuRa Rüdinghausen lief es zu Beginn der Vorbereitung wie geschmiert. Erst in den letzten Wochen traten beim A-Ligisten die Probleme auf, mit denen andere Clubs auch zu kämpfen haben. Der neue Trainer Holger Stemmann fand eine Mannschaft vor, die wirklich gut in Schuss war: „Bevor ich im Juni die Mannschaft übernahm, hatte mein Vorgänger Fabian Kordel die Spieler auf einem guten Fitness-Level gehalten.“

Die TuRa-Kicker waren alle fit, Verletzungen blieben aus. Dementsprechend konnte sich die sportliche Bilanz sehen lassen: „Wir haben beispielsweise den Industriecup gewonnen.“ Doch dann ereilte Holger Stemmann das gleiche Schicksal wie viele seiner Kollegen auch. Die Rüdinghauser traten nach und nach ihre Jahresurlaube an, die ihnen im Jahr 2020 verwehrt blieben. Stemmann hat Verständnis dafür: „Ich kann es einem A-Liga-Fußballer nicht ankreiden, wenn er in den Urlaub fahren will, auch wenn es in der Vorbereitung ist.“

Rüdinghausens neuer Trainer mit Entwicklung nicht zufrieden

TuRa-Trainer Holger Stemmann führte seine Mannschaft zum Sieg beim Stadtwerke-Industriecup in Herbede.
TuRa-Trainer Holger Stemmann führte seine Mannschaft zum Sieg beim Stadtwerke-Industriecup in Herbede. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Doch fußballerisch liegt seitdem die Entwicklung an der Brunebecker Straße so ziemlich brach: „Die Trainingsbeteiligung ist nur noch mau,“ so Stemmann. In den letzten Spielen wusste er kaum noch, wen er aufstellen sollte. Zuletzt konnte er bei der 3:4-Niederlage beim FC Sarajevo Bosna in Dortmund nur zweimal wechseln: „Fußballerisch konnte man die 90 Minuten natürlich vergessen, zumal wir ein 3:0-Führung aus der Hand gegeben haben.“

Die Situation wird sich bis zum Saisonstart am 29. August nicht ändern, sondern sich noch weiter fortsetzen. Stemmann stöhnt: „Wenn ich in meinen Teamkalender schaue, dann siehe ich kontinuierlich lange rote Blöcke, die für einen Urlaub stehen.“ Dementsprechend werde es auch bis in die Saison dauern, dass sich ein System etablieren kann. „Die Mannschaft hat zwar meine Spielideen im Kopf, doch die Umsetzung auf dem Feld klappt nicht, wenn man es nicht übt. Der nötige Feinschliff findet nicht statt.“

Mit Janick Lubowitzki (DJK TuS Ruhrtal), Jan Loos (SC Hennen), Finn Schubert (U 19 VfB Waltrop) muss Stemmann drei Neue integrieren. Fabian Kordel wechselte von der Trainerbank aufs Feld. Brian Sieweke (SV Herbede), Julian Mangerich (TuS Stockum), Finn Czygan (Bommern II) spielen nun bei anderen Clubs. Der taktische Schwerpunkt des neuen Coaches liegt auf einem 4-2-3-1-System: „Das werden wir aber noch variieren.“ Viel wichtiger sind ihm aber grundlegende Tugenden: „Die Mannschaft muss Einsatz und Leistungswillen zeigen, sowohl im Spiel gegen als auch mit dem Ball.“

27 Mann starker TuRa-Kader birgt beachtliches Potenzial

Holger Stemmann ist überzeugt von der guten Qualität seines Kaders: „Bei mir stehen 27 Spieler auf der Liste, die alle in der A-Kreisliga bestehen können.“ Ihm ist es daher auch nicht unrecht, dass TuRa Rüdinghausen zu den Titelaspiranten gezählt wird: „Das Team stand beim Abbruch weit oben, und das würde mir auch wieder gefallen. Von außen gibt es aber keinen Druck, den machen wir uns aber selbst.“ Einen Meisterschaftsfavoriten möchte Stemmann nicht nennen: „Ich kenne die Liga nicht. Ich kann mich aber auf meinen Vorgänger Fabian Kordel verlassen, der selbst noch zum Kader gehört.“