Gevelsberg. Da war mehr drin! Der Handball-Oberligist HSG Gevelsberg/Silschede muss sich nach starker Aufholjagd im Derby gegen Bommern geschlagen geben.
So wirklich ging es für die Oberliga-Handballer der HSG Gevelsberg/Silschede gegen den TuS Bommern um nichts. Und doch zeigte die Mannschaft von Trainer Sascha Šimec eine über weite Strecken ansprechende Leistung und stellte den bereits fast für die Aufstiegsrunde qualifizierten Gast vor eine schwierige Aufgabe. Zählbares gab es dafür aber nicht, am Ende setzte sich der TuS mit 21:24 (11:12) in Gevelsberg durch. Was zu großen Teilen an miesen zehn Minuten nach der Halbzeit lag.
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Mit dem Auftritt seiner Mannschaft konnte Sascha Šimec zufrieden sein. "Wir haben es nur verpasst, sie zu killen", fasste der Gevelsberger Trainer die Partie gegen den TuS Bommern zusammen. Und das entsprach den Tatsachen, denn die HSG verpasste es nach starkem Beginn samt einer 5:2-Führung noch deutlicher in Führung zu gehen und sich ein größeres Polster herauszuwerfen. Bommern stellte sich in der Folge besser auf die 5:1-Deckung der Šimec-Truppe ein, gerade die Hereinnahme von Kreisläufer Kai Funke stellte die HSG vor neue Herausforderungen.
Und so ging es hin und her in der Halle West, so wirklich absetzen konnte sich kein Team vor der Pause. Das änderte sich allerdings zu Beginn des zweiten Spielabschnitts, denn die HSG verschlief die ersten zehn Minuten und leistete sich einige technische Fehler. Diese bestraften die Bommeraner konsequent via Tempogegenstößen, darüber hinaus sorgten die Gäste im Positionsangriff von den Halbpositionen für viel Bewegung in der Gevelsberger Defensive. Dem Lauf der Gäste hatte die HSG nichts entgegenzusetzen - erst nach Auszeit besserte sich vor allem das eigene Spiel im aufgebauten Angriff.
Bommern zieht auf und davon
Bis auf 13:20 zog der TuS Bommern in dieser Phase davon, das Spiel schien gelaufen. Doch wie bereits bei der knappen 23:26-Niederlage am Donnerstagabend gegen Bergkamen steckten die Gevelsberger nicht auf und bissen sich vor allem wegen ihrer starken Defensive zurück in die Partie. Mit jedem Treffer, die weiterhin hart erarbeitet werden mussten, wuchs der Glaube, das Spiel nun kippen zu können. "In dieser Phase haben wir es eindeutig verpasst, die Partie zu zumachen", befand Bommerns Trainer Nils Krefter entsprechend.
Doch gänzlich konnte die HSG das Spiel nicht mehr kippen - was vor allem daran lag, dass Bommerns Torhüter Clemens Uphues in der Schlussphase einige Gelegenheiten der Gevelsberger wegnahm und seinem Team damit Luft verschaffte. Zweimal Christopher Fege und je einmal Christopher Schrouven und Simon Skupin scheiterten in den letzten Minuten an Uphues und verpassten damit die Chance, die nervöse Gäste-Mannschaft beim Stand von 20:21 komplett aus dem Spiel zu werfen.
Bommern ist am Ende abgezockter
Diese präsentierte sich dann in den letzten Minuten abgezockter als die HSG und fuhr den knappen Sieg nach Hause. Die Erleichterung war den Gäste-Spielern mit der Schlusssirene anzusehen, schließlich ist die Qualifikation für die Aufstiegsrunde und dem damit verbundenen Klassenerhalt durch den Erfolg in Gevelsberg quasi fix. "Damit hätten wir unser Saisonziel erreicht", bekannte Bommerns Trainer Nils Krefter nach dem Spiel.
Sascha Šimec nahm die knappe Niederlage gelassen entgegen. Angesichts des engagierten Auftritts seines Teams konnte er das auch, schließlich hatte sich die HSG dem für sie sportlich unbedeutenden Spiel gestellt und sich einem Derby entsprechend engagiert präsentiert. Einziges Manko waren die vielen technischen Unzulänglichkeiten, für die Šimec eine simple Erklärung hatte. "Das war heute das siebte Mal, dass wir uns seit dem 11. Dezember gemeinsam in einer Halle gesehen haben. Da erklärt sich sowas von selbst", so der Gevelsberger Übungsleiter. Die Einstellung stimmte in jedem Fall - was mit Blick auf das wichtige Spiel in zwei Wochen gegen den direkten Konkurrenten HSC Haltern-Sythen optimistisch stimmt.
HSG gegen Hagen II ohne Bedeutung
Zuvor steht aber noch ein weiteres Heimspiel gegen den bereits für die Aufstiegsrunden qualifizierten VfL Eintracht Hagen II an. Die Hagener kassierten gegen den VfL Gladbeck am Samstagabend eine 33:19-Abreibung. Sportlich wird es wohl für beide Teams um nicht viel gehen, da beide Teams mit unterschiedlichen Zielen in den Rest der Saison gehen. Die Hagener Reserve peilt den Aufstieg in die 3. Liga an und dürfte sich in Vorbereitung auf die Aufstiegsrunde befinden, die HSG dürfte dagegen eher auf das Spiel gegen Haltern schielen. Mit Punkten dort würde das Šimec-Team seine Ausgangslage vor der Abstiegsrunde verbessern. Die Leistung gegen Bommern macht in jedem Fall Hoffnung, dass sich seine Mannschaft auf einen guten Weg dahin befindet.
HSG: Scholz, Wulf, Bergner - Jukic (7/5), Breuker (6), Schrouven (2), Rüggeberg (2), Bulk (1), Fege (1), Skupin (1), Lindemann (1), Stippel, D. Schrouven, Golec (n.e.), Bekston (n.e.)