Duisburg. Markus Kay leitet am Dienstag seine erste Einheit als neuer Trainer des Landesligisten DSV 1900. Es geht ihm um Taktik und Selbstvertrauen.

Markus Kay nimmt es mit Humor. „Als wir vor der Saison noch für den SC Düsseldorf-West verantwortlich waren, hatte ich versucht, Maurice Schumacher zu uns zu lotsen“, berichtet der damalige Co-Trainer des Fußball-Oberligisten. Allerdings heuerte der frühere MSV-Keeper im Sommer in der Landesliga beim Duisburger SV 1900. „Daher bin ich nun einfach zu ihm gekommen“, sagt der 40-Jährige mit einem Lächeln.

Dass der Mann eine Menge Humor hat, zeigte sich im Juni 2019 – in seinem letzten Spiel als Trainer beim TV Jahn Hiesfeld. Der dortige Präsident hatte über das Trainerteam seinerzeit gesagt: „Die sitzen regungslos auf ihren Campingstühlen. Ich wollte denen schon eine Angel in die Hand drücken.“ Also brachte sich Kay für die letzte Partie einen Campingstuhl, Hut und Angel mit – und coachte 45 Minuten lang in diesem Outfit. „Mein Ziel war nicht, damit berühmt zu werden“, sagt er.

Trainer von Vincent Gembalies

Sein neues Team hat er am Sonntag bei der 1:3-Niederlage gegen den Mülheimer FC 97 beobachten können. „Es geht um zwei Dinge. Ein taktisches Grundgerüst und darum, den Spielern Selbstvertrauen zu vermitteln. Die Jungs müssen wissen, dass sie sich auch mal Fehler erlauben können“, sagt Kay, der nun die üblichen Gespräche führt und am Dienstag erstmals eine Trainingseinheit in Wanheimerort leiten wird. Eine Menge Erfahrung als Trainer hat er vorzuweisen – so war auch schon für das Nachwuchsleistungszentrum des MSV tätig und betreute damals „den 2000er-Jahrgang, unter anderem auch Vincent Gembalies“.

Kay ist Duisburger und kennt sich daher gut vor Ort aus. „Ich bin Walsumer und wohne auch wieder dort, nachdem ich zuvor in Neudorf gelebt habe“, berichtet er. „Den DSV 1900 habe ich als gegnerischer Trainer immer als unangenehmen Gegner kennengelernt. Es war schwer, dieses Bollwerk zu knacken. Und da wollen wir wieder hin“, so Kay.

Kontinuität nach Ende der Kessen-Ära

„Nach dem Ende der Kessen-Ära ist der DSV wieder auf der Suche nach Kontinuität. Dahin wollen wir gemeinsam kommen“, sagt Kay. Daher betont auch Guido Becker, 2. Vorsitzender in Wanheimerort, dass er sich den Verbleib von Emre Camdali aus Co-Trainer ausdrücklich wünscht. Der einstige Offensivspieler hatte die Mannschaft in den zurückliegenden beiden Spielen als Interimstrainer betreut und dabei neben der jüngsten Niederlage gegen den MFC auch im Anschluss an den Rücktritt von Deniz Aktag das wichtige Spiel bei Blau-Gelb Überruhr mit 2:0 gewonnen.

„Wir wollen Emre nicht verheizen“, sagt Becker. „Er ist ein junger Trainer und vor allem ein Ur-1900er. Emre gehört zu uns. Daher wünschen wir uns, dass er als Co-Trainer bleibt.“

Aktuell steht der DSV in der 14er-Staffel nach acht Spielen auf Rang zehn; die vier letzten Teams müssen absteigen.