Bottrop. Bottrops Fußballerinnen konnten den letzten Spieltag als Erfolg verbuchen. Entweder gab es klare Siege oder aber wertvolle Erfahrungsgewinne.

Die Fußballerinnen des VfL Grafenwald und des SV Rhenania Bottrop tobten sich am Wochenende gegen ihre Gegner aus und landeten klare Siege. Der SV Fortuna musste die Klasse seines Kontrahenten neidlos anerkennen und die Newcomer von BW Fuhlenbrock lernten wieder eine ganze Menge dazu.

VfL Grafenwald - SSV Buer 8:0

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Die Fußballerinnen des VfL Grafenwald grüßen nach dem zweiten Saisonsieg vom vierten Tabellenplatz. Durch das 8:0 (4:0) gegen die SSV Buer halten die Wöllerinnen Kontakt zur Tabellenspitze in der westfälischen Bezirksligastaffel 5.

Entsprechend zufrieden war das Trainerduo Steffen Drews und Simon Witt mit der Leistung im Waldstadion. Schon früh setzten die Grafenwälderinnen das erste sportliche Highlight. Goalgetterin Alina Fockenberg erzielte nach fünf Minuten das 1:0. In der 23. Minute erhöhte Denise Schlagkamp. Dank des Doppelschlags in der 41. und 43. Minute durch Fockenberg und Anna Schnieder ging das VfL-Team mit einem komfortablen 4:0-Vorsprung in die Halbzeitpause.

Im zweiten Durchgang machte Grafenwald schnell klar, dass der Torhunger noch nicht gestillt war. Fockenberg gelang der dritte Matchtreffer (48.). Für die weiteren Tore sorgten Schnieder (76.), Sophie Fockenberg (82.) und Schlagkamp (88.). Einen höheren Sieg vereitelte Buers Torwartin Sevin Adrian-Liedtke mit beeindruckend starken Reflexen.

Im Anschluss versuchte Drews den Kantersieg einzuordnen. „Wir haben im Grunde gegen ein Kreisligateam, gegen die Zweite der letzten Saison gespielt. Buers Erste ist ja nach Rhenania gewechselt.“ Dennoch freute er sich über die Fortschritte. „Wenn Platz vier am Ende rausspringt, war das gut.“ Am 29. September trifft der VfL erneut auf die SSV – in der zweiten Runde des Pokals, erneut ist es ein Heimspiel. „Jetzt sollten wir ja wissen, wie man Buer schlägt.“

SV Heißen II - Rhenania Bottrop 0:10

Trotz des 10:0 (4:0) bei der Reserve des SV Heißen, und der Bestätigung des zweiten Platzes in der Bezirksligagruppe 5, war Rhenanias Trainer nicht ganz zufrieden mit dem Auftritt in Mülheim. „Es war ein Kantersieg, ja, aber die Überlegenheit hat dazu geführt, dass wir das Spiel zu leicht genommen haben. Das wurde leider in der zweiten Halbzeit auch nicht besser“, monierte Marcel Dietzek.

Das 1:0 für die Bottroperinnen markierte Adisa Mehic in der zweiten Minute. Dann dauerte es fast eine halbe Stunde, bis der Coach die nächste Torschützin notieren konnte. Laura Buczkowski traf zum 2:0. Sabrina Mallner stockte in der 33. und 41. Minute auf. Durch die Treffer von Buczkowski (57., 75., 84.), Mallner (55.), Lara Rose (69.) und Marie-Sophie Gallwitz (80.) wurde es zweistellig. „Es war kein schöner Fußball, aber wir können einen Haken hinter das Spiel machen. Positiv war, dass wir konsequent verteidigt haben. Wurde es kritisch, war unsere Keeperin Enya Dominiak zuverlässig zur Stelle.“ Trotzdem dürfe man bei keinem Gegner fahrlässig agieren. Da blieb Dietzek bei der Philosophie, immer die bestmögliche Elf aufzubieten. „Keine Experimente.“

Fortuna Bottrop - TS Rahm 0:3

Christian Amthor war nach dem 0:3 (0:1) des SV Fortuna gegen die TS Rahm mehr als angetan von der Qualität des Teams aus Duisburg. „Die waren extrem stark, sehr, sehr fit.“ So wurde sein Bezirksligateam vor eine unlösbare Aufgabe gestellt, denn den Bottroperinnen fehlten sieben Spielerinnen im Kader. „Verletzte, Urlaub, Schichtbetrieb – da kam an diesem Wochenende einiges zusammen.“

Sogar einen „absolute beginner“ hatte die Fortuna im Aufgebot. „Sie hat zum ersten Mal Fußball gespielt.“ In der ersten Halbzeit hielten die Fortunen gut dagegen; erst in der 44. Minute schlug Rahm durch Jennifer Salje zu. Fortunas Keeperin hatte einen Standard nur abklatschen können. In der 71. Minute erhöhte Anna-Maria Wille, nachdem Rahm einen „zweiten Ball“ behaupten konnte. Kurz vor Schluss fiel das 0:3 durch einen Konter, vollendet von Hanna-Marie Faustmann. Aber nicht alles lief schlecht für die Bottroperinnen. Christian Amthor erklärte: „Trotz der verdienten Niederlage waren wir fußballerisch gut. Und wer weiß, was drin gewesen wäre, wenn Celine Jäschke beim Spielstand von 0:2 nicht nur die Latte sondern ins Tor trifft.“

Sportfreunde Walsum 09 - BW Fuhlenbrock 5:0

„Walsum ist ein Jahr weiter in der Entwicklung“, gab Christiane Weidemann nach dem 0:5 (0:2) von BW Fuhlenbrock bei den Sportfreunden 09 unumwunden zu. „Aber unsere Fortschritte sind sichtbar.“ Die Duisburgerinnen trafen in der 15., 26., 58., 85. und 90. Minute. Die Tore in der Schlussphase waren der mangelnden Kondition und mithin der fehlenden Konzentration geschuldet. Nicht überraschend, denn das Team Weidemann ist nahezu ohne Vorbereitung in die Meisterschaft gegangen.

Aber BWF-Trainerin zog Positives aus dem Spiel: „Es ist nicht so, dass wir komplett chancenlos waren. Wir haben einige Bälle durch unser Pressing erobert und gute Tormöglichkeiten kreiert. Leider haben wir die nicht genutzt – das alte Lied bei uns, die Chancenverwertung. Aber keine schmeißt das Handtuch, alle haben nach einem kurzen Moment wieder ihre Köpfe gehoben.“

VfB Bottrop - Sportfreunde Königshardt II 6:0

„Das hätte schief gehen können“, kommentierte Oliver Stuchlik das 6:0 (2:0) des VfB Bottrop gegen die Sportfreunde Königshardt II. Die Feststellung, die angesichts des klaren Sieges im Jahnstadion befremdlich klingt, ist leicht erklärt. Zu keinem Zeitpunkt waren die Bottroperinnen sattelfest.

„Auch nach den Toren haben wir nicht sicher gespielt. Und Königshardt hätte zu Beginn zwei oder drei Tore machen können“, erklärte der VfB-Coach und spendete Keeperin Lisa-Marie Wappler ein Sonderlob. Besser machte es der Sturm des VfB. Lisa-Marie Schumacher setzte in der zweiten Minute den ersten Treffer, Nina Spindler schoss in der 41. Minute das 2:0.

Im zweiten Durchgang lief es etwas flüssiger für die Bottroperinnen. Schumacher (55.) und Spindler (57., 84., 94.) machten das halbe Dutzend voll. Stuchlik, der nach dem schwierigen Start mit den klaren Niederlagen gegen Adler Osterfeld und den SV Raadt intensive Gespräche mit seiner Mannschaft geführt hatte, will das Spiel schnell abhaken: „Hauptsache sind die drei Punkte.“ Er kritisierte jedoch nicht zum ersten Mal, dass reihenweise Spielerinnen aus der spielfreien ersten in die zweite Mannschaft gepackt wurden. „Königshardt ist mit sieben Spielerinnen aus dem Bezirksligateam angetreten. Das mag den Regeln entsprechen, sportlich ist das aber nicht.“

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