Essen. Essener Zweitligist ist im Duell mit dem Nachbarn vom Niederrhein chancenlos. Einen Tag später im WVV-Pokal kommt wenigstens etwas Spannung auf.

Die Überraschung in der 2. Volleyball-Bundesliga blieb aus, und Derby-Stimmung wollte in der Wolfskuhle auch nicht aufkommen angesichts der klaren Verhältnisse. Abstiegskandidaten gegen Titelaspirant, man konnte es sehen: Gastgeber VV Humann unterlag dem Moerser SC nach gut einer Stunde mit 0:3 (16:25, 16:25, 14:25.). Spannender war es einen Tag später beim WVV-Pokalfinale, das aber auch mit 3:0 (25:19 25:21, 25:22) an Moers ging.

Die Gäste vom Niederrhein waren mit einer fast perfekten Punktausbeute nach Essen gekommen, nur zum Saisonauftakt hatten sie beim 3:2 in Bitterfeld-Wolfen Federn gelassen. Die Humänner wiederum haben gerade mal einen Zähler (2:3 in Bocholt) auf dem Konto.

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VVH trat mit einer sehr jungen Mannschaft an, während der Gast die Stammspieler Felix Orthmann und Jan Breburda schonte. Zu Beginn gestaltete sich das Spiel ausgeglichen, der VVH stellte eine gute Block-Feld-Abwehr, so dass es zur ersten technischen Auszeit nur 6:8 aus Sicht der Essener stand.

VV Humann in dieser Saison vor steinigem Weg

Die Essener Leo Große-Westermann und Adrian Kwasniewski bei der Blockarbeit.
Die Essener Leo Große-Westermann und Adrian Kwasniewski bei der Blockarbeit. © Unbekannt | Michael Gohl

Danach wurde allerdings deutlich, wieso die Mannschaft vom Niederrhein ein Favorit im Titelkampf ist. Der Neuzugang im Zuspiel, Marcin Kapusniak, spielte seine Erfahrung aus, so dass der VVH kaum noch Zugriff auf das Spiel bekam. Der zweite Satz lief ähnlich, die Humänner starteten ohne Jan Holthausen auf Außen, die Angriffslast wurde somit auf den jungen Lukas Prions verlagert. Wieder stand es 6:8, wieder drehte Moers auf und gewann mit 25:16. Am ungleichen Kräfteverhältnisse änderte sich auch danach nichts.

„Jeder hat es gesehen, dass wir in dieser Saison einen steinigen Weg vor uns haben“, sagte VVH-Trainer Peter Bach. „Ich habe eine extrem starke Moerser Mannschaft gesehen, und wir hatten sicher nicht den besten Tag. Aber auch wenn wir den gehabt hätten, hätten wir nichts Zählbares mitnehmen können.“

Der Moerser Trainer Hendrik Rieskamp meinte: „So kurz nach dem Spiel…, ich weiß gar nicht so recht, ob wir heute so gut waren oder der Gegner zu schwach. Wie auch immer: wir haben heute viel weniger Fehler gemacht als der Gegner. Hört sich simpel an – aber das Positive war, dass wir das kontinuierlich durchgehalten haben.“

Im Pokal kam wenigstens etwas Spannung auf

Etwas ausgeglichener lief das Pokalfinale einen Tag später. Der VVH änderte die Taktik. Sebastian Schön startete auf der Außenposition für Lukas Prions, zudem musste Fynn Bach komplett aussetzen, so dass Christoph Bielecki als Zuspieler nachrückte. Der Moerser SC ging das Spiel in der Stammbesetzung an

Nun wurde es ein Duell, bei dem zumindest etwas Spannung aufkam. Der erste Satz verlief wesentlich ausgeglichener als das gesamte Spiel am Vortag. Trotz des hohen Aufschlagdrucks des Gegners zeigten sich die Essener verbessert und waren nahezu ebenbürtig. „Das haben die Jungs gut gemacht“, lobte Trainer Bach. „Wir hatten uns was überlegt, und das haben die Jungs auch umgesetzt. Mit der Leistung im Pokal kann ich leben. Die Leistung beim Liga-Spiel sollten wir nicht mehr so häufig erleben in dieser Saison.“ Weiterer Dämpfer für VVH: Mittelblocker Adrian Kwasniewski verletzte sich am Knie.

So haben sie gespielt

VVH: Prions, Wojtczak, Gawryluk, Große-Westermann, F. Bach, T. Schön, Gwisdalla, Jahnscheidt, Hußmann, Holthausen (wertvollster Spieler), Kwasniewski,, Schröder. Zuschauer: 190.

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