Duisburg. In der Landesliga siegt der Duisburger SV 1900 unter Interimstrainer Emre Camdali. Bei Genc Osman und Hamborn 07 zeigt die Tendenz nach unten.
Der „Trainerwechsel-Effekt“ hat beim Duisburger SV 1900 positiv zugeschlagen. Mit Interimstrainer Emre Camdali an der Seitenlinie gewannen die Wanheimerorter das wichtige Spiel in der Fußball-Landesliga bei Blau-Gelb Überruhr. Dagegen setzt sich bei Hamborn 07 und dem weiter auf dem letzten Platz liegenden SV Genc Osman die Negativtendenz fort.
Blau-Gelb Überruhr – Duisburger SV 1900 0:2 (0:1): Der Beginn des Spiels war eine Kopie der Partie in der Vorwoche: Sehr früh, diesmal schon nach fünf Minuten, ging der DSV 1900 in Führung – und erneut war der Torschütze Kazuma Tsubaki.
„Wir haben die Kontrolle über das Spiel gewonnen“, freute sich Camdali über den Auftritt der Mannschaft. „Wir haben viel mit den Jungs gesprochen. Jeder einzelne hat unser Vertrauen bekommen.“ Daher war es für Camdali eine schöne Sache, dass Moreno Mandel, der beim bisherigen Coach Deniz Aktag in der Kritik stand, nur drei Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit das 2:0 erzielt hatte.
Ansonsten hielten sich die Veränderungen in Grenzen. „Deniz Hotoglu und Steffen Murke waren heute nicht dabei, sodass wir umstellen mussten. Außerdem haben wir auf ein 4-4-2-System umgestellt“, erklärt Camdali. Der zweite Treffer entsprang einem in dieser Woche einstudierten Standard: „Das war eine kurze Eckenvariante, die zum Erfolg geführt hat“, erklärt Camdali. Der DSV ist durch diesen Erfolg auf Rang acht gesprungen und hat damit die Abstiegsplätze verlassen, auf die er nun drei Punkte Vorsprung hat – Rang zwei ist in der Gegenrichtung genauso weit entfernt.
ESC Rellinghausen – Hamborn 07 1:0 (0:0): Von wegen Spitzenteam: Nach der zweiten Niederlage in Folge ist Hamborn im grauen Mittelmaß der Gruppe 3 angekommen – und die Abstiegsränge sind nicht mehr weit entfernt. „Das ist ja die logische Folge, wenn man keine Punkte holt“, konstatierte der tief enttäuschte Trainer Stefan Janßen. Wie schon zuletzt beim 3:4 gegen Steele 03/09 sah er die fußballerische Überlegenheit klar aufseiten seiner eigenen Mannschaft: „Nur will ich das gar nicht mehr hören, denn es bringt uns ja nichts.“ Das, was effektiv zählt, vermisst er nämlich auf dem Platz: „Die Gründe für die Niederlage sind fehlendes Temperament und fehlende Konsequenz. Das gilt sowohl in der Verteidigung als auch im Angriff.“
Es fehlt bei Hamborn 07 an der Konsequenz
Drei Torchancen zählte er für die offensiv kaum stattfindenden Gastgeber, von denen eine unmittelbar vor der Pause zum entscheidenden Tor durch Jumpei Sugiura führte. „Der Schiedsrichterassistent hob die Fahne wegen vermeintlichem Abseits, wurde aber vom Schiedsrichter überstimmt – und wir haben zu spielen aufgehört“, ärgerte sich Janßen. Auf der Gegenseite sah er genügend Möglichkeiten, das Ergebnis mindestens noch in ein Unentschieden zu drehen, doch da war dann eben die Konsequenz nicht ausreichend, wurde bisweilen so lange getändelt, bis die Kugel weg war.
Janßen stellte nach dem Wechsel das System um, brachte mit Tim Keinert und Maik Goralski frische Kräfte, doch an der Ausbeute änderte sich bis zum Schluss nichts mehr. „Die Tendenz ist eine Katastrophe. Aus dieser Situation kommen wir nur mit harter Arbeit heraus“, so der 07-Coach.
Mülheimer FC 97 – SV Genc Osman 1:0 (0:0): Die wird es auch bei Genc Osman nach der mittlerweile fünften Niederlage in Serie brauchen. Einmal mehr war Trainer Haluk Piricek über den Spielverlauf fassungslos: „In der Pause sage ich noch zu den Jungs: Lasst das Grätschen sein! Und in der ersten Aktion nach Wiederbeginn grätscht Kürsat Ali Yilmaz im Strafraum gegen Anil Yildirim rein.“ Die Folge: ein Elfmeter, den Sandro Garcia Melian letztlich entscheidend verwandelte. Dabei hätte es freilich nicht bleiben müssen, denn Genc war anschließend klar überlegen, machte jedoch daraus nichts Zählbares.
Besonders bedient war der Genc-Coach von dem Umstand, dass die Gastgeber in der Schlussphase ihren verletzten Torhüter Efe Özkan vom Feld nehmen und für ihn mangels Ersatz den Co-Trainer Daniele Autieri zwischen die Pfosten stellen mussten. „Und wir schaffen es in der ganzen Zeit nicht einmal, aufs Tor zu schießen“, schimpfte Piricek.