Bottrop. Helen Habib und Ronja Buddenkotte vom JC 66 Bottrop sind nominiert für die U18- Europameisterschaft. Ihre ärgste Konkurrentin kennt Habib gut
Wenn Helen Habib am 15. August die Treppe ins Flugzeug Richtung Riga hochsteigen wird, ist dies zugleich der nächste Schritt in ihrer noch jungen und vielversprechenden sportlichen Karriere.
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Denn die 16-Jährige Judoka vom JC 66 Bottrop wird in der lettischen Hauptstadt vom 17. bis zum 19. August an der U18-Europameisterschaft teilnehmen – ihr erster Auftritt auf diesem Niveau in der Altersklasse.
JC Bottrops Helen Habib peilt eine Medaille an
„Ich habe es mir immer erhofft und mich vorbereitet. Als ich dann erfahren habe, dass ich nominiert bin, war es aber doch etwas besonderes“, so Habib, die sich zu dem Zeitpunkt bei einem deutsch-französischen Judo-Austausch in Kienbaum befand und dabei auch direkt ihre wohl ärgste Konkurrentin in der Gewichtsklasse bis 44 Kilogramm beobachten konnte: Pauline Cuq.
Für die Bottroperin geht es in Riga, wovon sie vor Ort auch aufgrund des Coronavirus wohl nicht viel außer das Hotel und die Sporthalle sehen wird, aber auch nicht nur um den Sportlichen Erfolg. „Ich habe mir vorgenommen, gut abzuschneiden und möchte eine Medaille holen. Aber es ist auch für die Erfahrung super, dabei zu sein“, sagt Habib. Erfahrungen, die weiterhelfen werden für die nächsten Schritte auf der sportlichen Karriereleiter.
DJB hat nur sechs statt zehn Athletinnen nominiert
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Neben Helen Habib könnte der JC Bottrop in Riga mit Ronja Buddenkotte eventuell noch eine zweite Kämpferin anfeuern. Die 18-Jährige wurde in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm auf Abruf berufen.
„Erst war geplant, dass zehn Athletinnen für die EM nominiert werden. Aber durch die Hotels, die Corona-Tests und allem drum und dran, wäre es sehr teuer geworden. Daher hat der Deutsche Judo-Bund es auf sechs Teilnehmerinnen runtergebrochen“, erklärt Jan Tefett, der Trainer von Buddenkotte und Habib beim JC Bottrop.
Ronja Buddenkotte geht mit viel Motivation in die Zukunft
Buddenkotte verpasste den Cut ganz knapp und ist erste Nachrückerin, wenn eine der Nominierten, die international bisher bessere Ergebnisse einfuhren – und unter denen auch Mathilda Niemeyer ist, die ebenfalls in Bottrop trainiert – für das Turnier doch noch ausfällt.
„Es wäre cool, da zu starten. Aber jetzt schaue ich erst einmal, ob ich nachrücken werde. Ich würde mich auf jeden Fall richtig freuen und versuchen, dann möglichst gut abzuschneiden“, sagt Buddenkotte selbst.
So richtig möchte sie sich auf das Was-wäre-wenn-Spiel aber noch nicht einlassen und blickt lieber in die Zukunft: „Ich fand es krass, dass ich überhaupt auf der Nominierungs-Liste stand. Das ist natürlich auch eine Motivation dafür, es in der Zukunft zu schaffen, direkt nominiert zu werden.“ Ihr Trainer Jan Teffet sieht dies genauso: „Auch Nachrückerin zu sein, ist schon eine Leistung, auf die sie stolz sein kann. Sie gehört zu den Top-Acht in Deutschland.“
Und wenn es optimal läuft, auch zu den Top Athletinnen in Riga.
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