Ehingen. Mehr als ein Pflichtsieg bei Urspring Ehingen für die VfL Sparkassen Stars in der 2. Basketball Bundesliga Pro A – sie machten vieles besser.
Viel ist den VfL Sparkassen Stars Bochum in den Auswärtsspielen in der 2. Basketball-Bundesliga ProA noch nicht gelungen, am Samstagabend holten sie aber einiges nach: Beim sieglosen Schlusslicht Team Urspring Ehingen schafften die Stars den zweiten Auswärtssieg: 75:115 (24:27, 21:32, 22:19, 8:38) war der Endstand. Für Bochum bedeutete es natürlich den bislang deutlichsten Sieg in der ProA und erstmals eine dreistellige Punktausbeute. Dabei lag Bochum zwar die meiste Zeit vorne, richtig deutlich wurde es aber erst im letzten Viertel.
„Das war super. Ein wichtiger Sieg, nicht nur tabellarisch, sondern auch fürs Selbstbewusstsein“, war Geschäftsführer Tobias Steinert froh.
Ohne Kilian Dietz, aber mit Niklas Geske gingen die Stars ins Auswärtsspiel beim sieglosen Schlusslicht und starteten mit gemischter Ausbeute: Einerseits trafen Green, Vinson, Joos und Kameric früh ihre Dreierversuche (5/6 im ersten Viertel). Andererseits leisteten sich die Stars auch einige Ballverluste und bekamen defensiv vor allem Ehingens Topscorer Takiula Fahrenson nicht in den Griff. Sonst hätte die Führung nach dem ersten Viertel wohl noch deutlicher ausfallen können als um drei Punkte.
Sparkassen Stars Bochum mit deutlich verbesserter Offensivleistung
Vor allem offensiv war es ein Quantensprung der Bochumer zum schwachen Spiel in Leverkusen am Mittwoch, wenn auch natürlich gegen einen viel, viel schwächeren Gegner. Es war die Reaktion, die Steinert gefordert hatte: „Es war wie erhofft. Der Fokus und die Herangehensweise waren eine ganz andere, auch wenn wir anfangs noch ein paar Probleme hatten.“
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Die Sparkassen Stars reduzierten ihre Fehler schnell und variierten das Tempo immer wieder gut. Sie wirkten geduldiger und vor allem cleverer als zuletzt, auch als die Dreier nicht mehr fielen. Wenn der Ball nicht reinging, holten die Bochumer immer wieder auch Rebounds unterm gegnerischen Korb. Frühe Foulprobleme gab es diesmal auch nicht. Kurz: Es lief.
Mitte des zweiten Viertels stellte Johannes Joos beim 44:34 erstmals einen Zehn-Punkte-Abstand her. Ehingen nervte die Bochumer teilweise mit einer Presse übers ganze Feld – aber auch dafür fanden Trainer Felix Banobre und sein Team eine Lösung und bauten den Vorsprung auf 59:45 zur Halbzeit aus. Sinnbildlich die letzten Punkte vor der Pause als Tony Hicks zwar den Dreier nicht traf, Niklas Geske aber beim Rebound auf dem Posten war und leicht per Korbleger traf.
Im dritten Viertel wird es kurz noch einmal spannend
Bochum war eindeutig auf der Siegerstraße und der Dreier von Lars Kamp, der die zweite Hälfte eröffnete, gab die Richtung für den Rest der Partie vor. Bemerkenswert: Es waren Kamps erste Punkte, alle Bochumer trugen damit Punkte bei, wobei nur Dominic Green, dem die Ehinger oft bemerkenswert viel Platz ließen, etwas herausragte.
Der Gegner dagegen war im Scoring komplett von Takiula Fahrenson und Tyler Cheese abhängig. Dass beide schon im dritten Viertel die 20-Punkte-Marke knackten, sorgte zwischenzeitlich einmal für etwas Spannung, weil die Stars gegen die Ehinger Presse nach dem Seitenwechsel Probleme hatten. Hicks’ Dreier von weit draußen zum 70:62 (27.) war in der Hinsicht eine Erlösung, Rohwer mit Korbleger und Dunk legte schnell vier nach und in nicht einmal einer Minute war Bochum wieder von fünf auf zwölf Punkte weggezogen.
„Das war der psychologisch entscheidende Moment“, sagte Steinert und freute sich, dass in diesen Minuten auch mal andere Spieler glänzen konnten als üblich: „Björn Rohwer hat ein gutes Spiel gemacht, super gefightet und hier wichtige Punkte gemacht. Mikki Servera hat in dieser Saison immer wieder seine MOmente gesucht, dass er sie heute gefunden hat, tut ihm auch gut.“
Desaströse Ehinger brechen im letzten Viertel komplett ein
Spitzen-Basketball in Bochum
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Elf Punkte nahmen die mit ins letzte Viertel (78:67), in dem die immer mehr nachlassenden Gastgeber sich nicht weiter aufbäumten, sondern vorführen und abschießen ließen: 21 Punkte machten die Stars, bevor Ehingen wieder punktete, da war das Ding natürlich durch. Dominic Green war vorbehalten, im 20. Bochumer Pro-A-Spiel erstmals die 100-Punkte-Marke zu knacken.
Mit dem überzeugenden Pflichtsieg verschafft sich Bochum Luft in der Tabelle und kann jetzt sogar einen Lauf starten. Am kommenden Samstag ist Itzehoe zu Gast in der Rundsporthalle, eine Woche später geht es zu den Artland Dragons. Beide haben die Sparkassen Stars in dieser Saison schon geschlagen.
Die Statistik zum zweiten Auswärtssieg der Sparkassen Stars:
Ehingen: Cheese (21 Punkte, 8 Assists), Fahrenson (21, 4 Dreier), Diederich (8, 5 Rebounds), Strangmeyer (6), Zdravevski (6), Sanchez (4), Hanzalek (4), Neunzling (3), Martinez (2), Heck.
Bochum: Green (28 Punkte, 4 Dreier), Servera (18), Hicks (15, 9 Assists), Vinson (11), Joos (10, 8 Rebounds), Kameric (10), Rohwer (8), Behr (7), Geske (6), Kamp (3).
Statistiken: Zweipunktquote 51% - 78%, Dreipunktquote 29% - 41%, Rebounds 23 - 42, Turnover 27 - 22.