Berlin/Mülheim. Der HTC Uhlenhorst hat das Viertelfinale in der Hallenhockey Bundesliga beim Berliner HC verloren. Defensiv zeigten die Mülheimer Schwächen.
Um Punkt 15.48 Uhr war die Saison der Herren des HTC Uhlenhorst am Samstagnachmittag beendet. Auch die letzte Ecke der Mülheimer hatte der Berliner HC entschlossen verteidigt, mit 10:14 (7:6) unterlagen die Schützlinge von Thilo Stralkowski und Tobias Matania. Beim FinalFour am kommenden Wochenende in Düsseldorf spielt der BHC um den Titel, den Mülheimern bleibt nur die Zuschauerrolle.
Wie schon vor zwei Jahren, als im Halbfinale Endstation war, endete die Reise für die Uhlenhorster gegen den Hauptstadtklub. Zuzuschreiben hatten sich die Grün-Weißen das Aus größtenteils selbst. „14 Gegentore sind ein Witz“, ärgerte sich Stralkowski nach dem Spiel – viel zu oft machten es die Uhlenhorster den Gastgebern zu leicht zum Erfolg zu kommen.
Berlin bestraft Uhlenhorster Fehler gnadenlos
Sinnbildlich dafür zwei Tore der Berliner zu Beginn des Schlussviertels, als Max Godau binnen zwei Minuten gleich zwei Mal im Spielaufbau den Ball vertändelte und erst Michael Hummel und dann Paul Dösch zur Stelle waren und auf 11:8 stellten. Nachdem Hummel auf 12:8 erhöhte, setzten die Uhlenhorster alles auf eine Karte, nahmen Felix Damberger, der für den ausgefallenen Lennart Küppers das Tor hütete, aus dem Spiel und brachten einen weiteren Feldspieler. Das 13:8 durch Martin Zwicker ins verwaiste Uhlenhorster Tor war dann die endgültige Entscheidung.
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„Das hat zu unserem Spielplan gehört. Wir haben darauf gesetzt, dass Uhlenhorst wenig durchwechselt und am Ende ein wenig einbricht. Mit unserem Umschaltspiel wollten wir die freien Flächen dann nutzen“, erklärte Berlins Trainer Rein van Eijk nach der Partie.
Uhlenhorst muss sich die Tore hart erarbeiten
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Von außen betrachtet wirkten die Uhlenhorster aber konditionell nicht unterlegen, viel mehr waren es die Defensivprobleme, die dem HTCU wieder einmal zum Verhängnis wurden. Die Konsequenz: Abgesehen von der frühen 1:0 Führung durch Malte Hellwig nach 44 Sekunden, sowie der 7:6-Halbzeitführung und dem 8:7 kurz nach der Pause liefen die Gäste immer einem Rückstand hinterher.
Berlin spielte gutes Pressing, gewann viele Bälle und kam so zu Torabschlüssen und auch Treffern – die Mülheimer mussten sich ihre Tore gegen die kompakt und größtenteils sicher stehende BHC-Abwehr immer wieder hart erarbeiten. Zudem ließen sie einige hochkarätige Chancen liegen und versäumten es in einer fünfminütigen Überzahl vor der Halbzeit davonzuziehen. Nur ein Treffer gelang dem HTCU in dieser Phase.
Mülheimer Defensivaktionen nicht zwingend genug
Insgesamt, so befand auch Thilo Stralkowski, hätten zehn auswärts geschossene Tore aber durchaus zum Weiterkommen reichen müssen. Die Ursache für die Niederlage lag an anderer Stelle.
„Unsere Defensivaktionen waren nicht zwingend genug. Die Mannschaft muss lernen, dass wir bei all unserer offensiven Power defensiv stabiler werden müssen“, analysierte Stralkowski. Hinzu kam eine schwache Eckenabwehr der Mülheimer – fünf von sechs Berliner Standards landeten im Gehäuse von Felix Damberger. Auf der anderen Seite verwandelten die Uhlenhorster nur eine von fünf Gelegenheiten. „Mit unserer Eckenabwehr haben wir es den Berlinern zu einfach gemacht“, so Stralkowski.
Und so stand den Mülheimern die Enttäuschung nach einer früh beendeten Saison ins Gesicht geschrieben. Thilo Stralkowski brachte es auf den Punkt: „Es tut weh.“
So haben sie gespielt
Berliner HC – HTC Uhlenhorst 14:10 (6:7)
Tore: 0:1 Hellwig (1.), 1:1 Dösch (4.,E.), 2:1 Klink (5.), 3:1 Gomoll (11.), 3:2 Hellwig (15.), 3:3 Meyer (16.), 4:3 Hummel (17.), 5:3 Gomoll (18., E.), 5:4 Hellwig (21.), 6:4 Ebeling (22.), 6:5 Hellwig (22.), 6:6, 6:7 Herzbruch (23., 27.), 7:7 Klink (33.), 7:8 Herzbruch (40.), 8:8, 9:8 Dösch (41., E., 45., E.), 10:8 Hummel (46.), 11:8 Dösch (48.), 12:8 Hummel (50.), 13:8 Zwicker (53.), 13:9 Herzbruch (55.), 14:9 Strüven (56., E.), 14:10 Herzbruch (57., E.).
HTCU: Damberger, Belzer – Holthaus, Windfeder, Meyer, Mertgens, Herzbruch, Bosserhoff, Seidemann, Godau, Ludwig, Hellwig.
Schiedsrichter: P. Papiest – S. Sohns
Gr. Karten: Fehlanzeige
Ge. Karten: Kilpper / –