Duisburg. Die Frauen des MSV Duisburg setzen sich nach torloser erster Hälfte noch beim Schlusslicht durch. Zwei Leistungsträgerinnen sind zurück.
Am Ende war der MSV Duisburg dann doch eine Nummer zu groß für den BVB. Was im Männerfußball für Verwunderung sorgen würde, war in der 2. Frauen-Bundesliga am Sonntagmittag so schon zu erwarten gewesen. Schließlich ist die Rede vom BV Borussia Bocholt, der vermutlich am Ende der Saison den Abstieg in die Regionalliga West wird hinnehmen müssen. Die Hoffnung der Münsterländerinnen, mit einem Coup gegen den Aufstiegskandidaten aus dem Ruhrgebiet die Wende herbeizuführen, erfüllte sich nicht. Die Zebras erfüllten mit einem 2:0 (0:0)-Sieg ihre Pflicht und verteidigten damit fünf Spieltage vor Schluss ihren Vier-Punkte-Vorsprung gegenüber Verfolger RB Leipzig, der sich mit einem 3:0 in Elversberg schadlos hielt.
Heftig pfiff der Landwind durch die kleine Bocholter Arena und brachte die Fahne, die die MSV-Fans an der Seitenlinie aufgestellt hatten, ordentlich zum Wehen. Den fest verplanten Torjubel mussten sie aber erst einmal eingepackt lassen. Trotz der Dominanz, die Teamchef Nico Schneck nachher in der Analyse ausmachte, reichte es bis zur Pause nicht zu einem Erfolgserlebnis. Es hätte sogar in die andere Richtung umschlagen können: Die größte Chance dazu vergab in der 36. Minute Celine Preuß, die mit einer Direktabnahme vom Elfmeterpunkt den Pfosten traf – Glück für Keeperin Ena Mahmutovic, die erneut die noch nicht wieder fitte Kari Närdemann vertrat.
Startelfdebüt für ein Talent
In der Startaufstellung stand noch ein Nachwuchstalent – und das zum ersten Mal: Gina Ebels vertrat im Mittelfeld kurzfristig Meret Günster, die nach positivem Corona-Test ausfiel. „Sie hat ihre Aufgabe erfüllt“, lobte Nico Schneck die 17-Jährige. Die angeschlagene Melissa Ugochukwu hatte die Reise auch gar nicht erst angetreten.
Offensiv lag die versammelte Last also vor allem auf den Schultern von Alexandria Hess. Die US-Amerikanerin hätte nach 27 Minuten dieser Rolle auch gerecht werden können, als sie nach herausragender Vorarbeit von Selina Vobian über die rechte Seite völlig frei vor dem Bocholter Kasten auftauchte, die Kugel aber in die Arme von Leonie Doege schob.
O’Riordan köpft locker ein
Letztlich waren es zwei Standardsituationen, die den MSV nach dem Seitenwechsel in die richtige Spur brachten. Vier Minuten nach Wiederbeginn wurde eine Ecke von Brenna Ochoa zunächst abgeblockt, doch ihr zweiter Flankenversuch fand am Fünfmeterraum Claire O’Riordan, die ganz locker zum 1:0 einköpfte. Zehn Minuten später verkündete die Stadionsprecherin einen „unglücklichen Treffer für den MSV Duisburg“. Ließ sich so ausdrücken: Nach einer langen Freistoßflanke köpfte Frauke Kaplon die Kugel ins eigene Netz.
Danach passierte nicht mehr viel, was Nico Schneck ein wenig wurmte: „Wir hätten ruhig noch ein weiteres Tor machen können. Da haben wir vieles nicht sauber zu Ende gespielt, ohne Druck viele Bälle unnötig verloren. Nach einer Führung müssen wir weiter klar spielen – egal, wie hoch sie ist. Insgesamt war es aber ein verdienter Sieg, die Mädels haben sich voll reingehauen.“ Positiv war auch die Rückkehr von Meg Brandt und Savanah Uveges nach längerer Verletzungspause zu verzeichnen. Beide brauchen natürlich noch Zeit, um wieder in den Rhythmus zu finden.
MSV: Mahmutovic – Henriksen, O’Riordan, Fürst, Parcell – Halverkamps (71. Vogel), Ochoa, Ebels (62. Brandt), Zielinski – Hess, Vobian (87. Uveges).
Tore: 0:1 O’Riordan (49.), 0:2 Kaplon (59., Eigentor).