Duisburg. Die Frauen des MSV Duisburg haben in der 2. Bundesliga mit dem Gast aus Bayern mehr Mühe als erwartet. Der Trainer sieht Luft nach oben.

Nach dem Abpfiff gab es noch ein bisschen Zoff. Anna-Lena Daum, Torhüterin von Fußball-Zweitligist FC Ingolstadt 04, legte sich mit einem Fan des MSV Duisburg an, dem sie „respektloses Verhalten“ während des vorherigen Spiels in der Schauinsland-Reisen-Arena vorwarf. Und Respekt hatte sich der Abstiegskandidat aus Bayern im Duell mit dem Tabellenzweiten eindeutig verdient gehabt, denn leicht fiel den Zebras der 3:2 (1:1)-Sieg im Nachholspiel keineswegs.

Gästecoach Christoph Heckl holte sein Team nachher im Kreis zusammen und sagte: „Wir hätten hier heute ein 3:3 holen können.“ Das sah sein Gegenüber Henrik Lehm, der sich symbolträchtig eine Hand aufs Herz legte und ordentlich durchpustete, zumindest ähnlich: „Wir hatten viele Chancen, ich bin sehr glücklich über die drei Punkte. Aber wir können besser spielen.“

Zwei Neuzugänge gaben beim MSV Duisburg ihr Debüt

Da lässt sich dem dänischen Trainer des MSV schwerlich widersprechen. Zweifelsohne hätte das Ergebnis am Ende auch etwas höher ausfallen können, aber so richtig im Griff hatten die Gastgeberinnen den eindeutigen Außenseiter trotzdem nie. Lehm schickte auf den beiden defensiven Außenpositionen die Neuzugänge Emilie Henriksen (rechts) und Kaitlyn Parcell (links) ins Rennen, wobei vor allem für die US-Amerikanerin Parcell das gilt, was ihr Trainer ganz grundsätzlich für beide feststellte: „Sie müssen sich noch daran gewöhnen, wie man in Deutschland spielt.“

Die Mitspielerinnen jubelten mit Alexandria Hess (rechts, Nummer 20) über ihr Führungstor.
Die Mitspielerinnen jubelten mit Alexandria Hess (rechts, Nummer 20) über ihr Führungstor. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Offensiv war es vor allem das oftmals zu nachlässige Passspiel, das Henrik Lehm die Stirn runzeln ließ. Speziell im ersten Durchgang mangelte es an gelungenen Kombinationen; das 1:0 resultierte aus einer verunglückten Hereingabe nach einem Eckball, als Alexandria Hess plötzlich allein vor dem Tor stand und mit einem technisch nicht allzu sauberen Abstauber traf (26.). Sechs Minuten später war aber alles wieder auf Anfang, weil Kaitlyn Parcell im Strafraum ein unnötiges Foul beging und Alina Mailbeck vom Elfmeterpunkt verwandelte.

Auch das 2:1 war dann ein „Krümeltor“, denn Savanah Uveges hatte von der rechten Strafraumseite wohl kaum einen Torschuss, sondern eher eine Flanke im Sinn gehabt, die aber abrutschte und in den langen Winkel flog (60.). Mit dem dann doch einmal starken Abschluss eines Spielzuges durch die eingewechselte Melissa Ugochukwu (72.) schien alles gelaufen, doch Ramona Maiers Distanzschuss Marke Traumtor (90.) ließ den MSV bis zum FCI-Eckstoß in der fünften Nachspielminute noch bangen.

Im Aufstiegsrennen ändert sich nichts, weil auch Verfolger RB Leipzig sein Nachholspiel bei Schlusslicht SV Henstedt-Ulzburg mühevoll mit 3:2 gewann.

Die Statistik

MSV: Närdemann – Henriksen, O’Riordan (82. Vogel), Fürst, Parcell (66. Halverkamps) – Ochoa – Uveges (87. Ebels), Cin (82. Günster), Vobian, Zielinski – Hess (66. Ugochukwu).

Tore: 1:0 Hess (26.), 1:1 Mailbeck (32., Foulelfmeter), 2:1 Uveges (60.), 3:1 Ugochukwu (72.), 3:2 Maier (90.).