Duisburg. Die Frauen des MSV Duisburg bauen ihren Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze der 2. Bundesliga aus. Der Trainer hadert aber ein wenig.
Wie weit die Wege in Deutschland sind, musste Henrik Lehm am Sonntag mal wieder feststellen. Die rund 460 Kilometer zwischen Franken und dem Niederrhein zogen sich dann doch ein wenig. „Ich hoffe, dass ich morgen zu Hause bin“, meinte der Trainer des MSV Duisburg auf halber Strecke augenzwinkernd. Mit drei Punkten im Gepäck ließ sich die weite Fahrt aber durchaus ertragen. Seine Zweitliga-Kickerinnen hatten zuvor das Spiel bei Verfolger 1. FC Nürnberg mit 2:1 (1:0) gewonnen und den Abstand zu den Nicht-Aufstiegsplätzen dadurch auf fünf Punkte vergrößert – bei noch einem eigenen Nachholspiel in der Hinterhand.
„Wir haben aber nicht so gut gespielt“, meinte Lehm in der Nachbetrachtung leicht einschränkend. Der starke Aufsteiger, immerhin Tabellenvierter, agierte defensiv sehr kompakt und machte es den Zebras schwer, ihr Spiel aufzuziehen. Auf der Gegenseite musste auf Nastassja Lein, die Toptorjägerin der Liga, aufgepasst werden, auf die immer wieder Pässe in die Tiefe gespielt wurden.
Der Trainer des MSV muss früh auswechseln
Der MSV war mit derselben Startelf wie beim Sieg in Elversberg in die Partie gegangen, doch nach einer knappen halben Stunde wurde der Coach zu einer Umstellung gezwungen. Nach einem Zweikampf musste Innenverteidigerin Meg Brandt vom Platz. „Sie wird in diesem Jahr nicht mehr spielen“, fürchtet Henrik Lehm. Mit der eingewechselten Kelsey Vogel hatte er freilich das richtige Händchen, denn die US-Amerikanerin köpfte in der 36. Minute nach einem Freistoß von der rechten Seite zur Führung ein.
Trotz des Tores im Rücken bekam der MSV das Geschehen auch nach dem Wechsel nicht wirklich unter Kontrolle. Sogar der Ausgleich lag in der Luft, doch Emma Kusch, die allein vor Kari Närdemann auftauchte, scheiterte an Duisburgs Keeperin (68.). Zehn Minuten vor Schluss gelang dann Melissa Ugochukwu mit sehenswertem Kopfball zum 2:0 die vermeintliche Entscheidung; eine verunglückte Flanke von Luisa Richert, die sich in der 90. Minute über Närdemann hinweg ins Tor senkte, sorgte dann aber noch einmal für eine kribblige Nachspielzeit.
MSV: Närdemann – Zielinski, Fürst, Brandt (29. Vogel), Bitzer – Vobian, Cin, Ochoa, Uveges (67. Halverkamps) – Ugochukwu, Hess (84. Günster).
Tore: 0:1 Vogel (36.), 0:2 Ugochukwu (80.), 1:2 Richert (90.).