Duisburg/Essen. Duisburger Frauen dürfen endlich über einen Dreier jubeln. Die Essener Gastgeberinnen helfen bei den zwei ersten Treffern fleißig mit.

Im vorletzten Anlauf hat es endlich geklappt: Im Ruhrderby der 1. Bundesliga ist den Fußballerinnen des MSV Duisburg der erste Saisonsieg gelungen. Die bereits seit einigen Wochen als Absteiger feststehenden Zebras setzten sich bei der SGS Essen mit 3:2 (2:0) durch. Das bislang letzte Erfolgserlebnis in der Meisterschaft datierte von der finalen Runde der vergangenen Spielzeit, als ein 2:0 beim USV Jena gelang.

Co-Trainer Nico Schneck, dem Chefcoach Thomas Gerstner für die abschließenden Partien die Verantwortung am Spielfeldrand überlassen hatte, musste mit einem Rumpfkader auskommen. Neben Ersatzkeeperin Caro Härling saßen nur noch Anja Kirsten und Sophie Maierhofer auf der Bank. Das improvisierte Team schlug sich aber über weite Strecken blendend. Ein bisschen Hilfe von den Gastgeberinnen war freilich auch noch dabei: Essens Torhüterin Kim Sindermann spielte die Kugel nach einem Rückpass viel zu lasch aus dem eigenen Fünfmeterraum, Teamkollegin Eleni Markou versuchte vor der heranstürmenden Alina Angerer zu klären, woraus aber eine Vorlage für Hannah Wilkinson wurde, die aus acht Metern problemlos einschießen konnte (2.).

Essens Torhüterin Kim Sindermann kommt zu spät: Julia Debitzki (hinten) hat den Ball schon zum 2:0 über die Linie gedrückt.
Essens Torhüterin Kim Sindermann kommt zu spät: Julia Debitzki (hinten) hat den Ball schon zum 2:0 über die Linie gedrückt. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Auch beim 2:0 in der 14. Minute sah Essens Torfrau nicht gut aus. Nach langer Freistoßflanke von Nina Lange stieg Claire O‘Riordan zum Kopfball hoch. Der Ball flog an der nur zuschauenden Sindermann vorbei an den Pfosten, woraufhin Julia Debitzki den Abpraller über die Linie drückte.

MSV Duisburg hätte noch höher führen können

Während die SGS auch in der Folge offensiv nichts hinbekam, hätte der MSV die Führung noch weiter ausbauen können. In der 30. Minute rutschte die allein vor dem Tor wartende Nina Lange bei einem zu ungenauen Querpass von Hannah Wilkinson weg, drei Minuten später bot sich der Neuseeländerin selbst die Chance, doch ihren nicht ganz platzierten Schuss konnte Kim Sindermann parieren.

Nach dem Wechsel verstärkte Essen merklich den Druck und kam auch zu Möglichkeiten – wie durch Eleni Markou, die in der 54. Minute die Latte traf. Als dann aber Hannah Wilkinson nach energischer Vorarbeit von Alina Angerer das 3:0 nachlegte (69.), schien dies die Entscheidung zu sein.

Ein eigentlich verunglückter Schussversuch von Markou, der sich ins Tor senkte, sorgte aber noch einmal für neue Essener Hoffnung (84.), zumal Carlotta Wamser zwei Minuten später mit sehenswertem Schlenzer den Anschlusstreffer nachlegte. Den knappen Vorsprung brachten die Zebras dann aber noch ins Ziel.

„Am allermeisten freut mich das für die Mädels, die eine gute Moral gezeigt haben. Auch wenn das Spiel natürlich nicht mehr den großen sportlichen Wert hatte, finde ich, dass wir verdient gewonnen haben“, so Thomas Gerstner.

Die Statistik

MSV: Mahmutovic – Debitzki, O‘Riordan, Fürst – Morina (80. Härling), Lange – Yekka (78. Kirsten), Grutkamp, Halverkamps – Angerer (70. Maierhofer), Wilkinson.

Tore: 0:1 Wilkinson (2.), 0:2 Debitzki (14.), 0:3 Wilkinson (69.), 1:3 Markou (84.), 2:3 Wamser (86.).