Duisburg. Ab Freitag spielt der OSC Rheinhausen gegen TuSEM Essen II und die SG Ratingen um den Aufstieg. Ratinger bieten kostenlosen Livestream an.
Heiß? Darauf Handball zu spielen? Darauf, um den Aufstieg in die 3. Liga zu spielen? „Auf jeden Fall“, sagt Thomas Molsner. Und das gilt offenbar nicht nur für die Spieler des Regionalligisten OSC Rheinhausen, sondern auch für ihren Trainer. Am 10. Oktober 2020, damals beim 27:25-Sieg in Langenfeld, liefen die Blau-Roten letztmals zu einem Spiel auf. Von Freitag bis Sonntag geht es nun um den Sprung in die 3. Liga. Der OSC spielt am Freitag um 19 Uhr gegen TuSEM Essen II, am Samstag um 18 Uhr gegen die SG Ratingen, ehe sich Essen und Ratingen am Sonntag um 15 Uhr gegenüberstehen. Diese drei Vereine hatten ihren Aufstiegswunsch erklärt und spielen nun um den Sprung nach oben.
Pech haben allerdings die Fans. Zuschauer und Medien sind in der Sporthalle am Rather Waldstadion in Düsseldorf nicht zugelassen. Immerhin: Die SG Ratingen organisiert einen kostenlosen Livestream aller drei Spiele. Dieser wird über die Facebook-Seite des Vereins abrufbar sein.
Wenn eine Mannschaft zwei Spiele kurz hintereinander bestreiten muss, sprechen Trainer gerne davon, von Spiel zu Spiel zu denken. „Ganz ehrlich, das ist auch so“, betont Molsner. „Es würde die Spieler nur verwirren, wenn ich gleichzeitig über beide Gegner sprechen würde.“ Also gilt der Fokus ganz dem Essen-Spiel am Freitagabend.
Verstärkung aus Bundesliga-Team
„Wir gehen aktuell davon aus, dass die TuSEM-Reserve Verstärkung aus ihrer ersten Mannschaft bekommt“, sagt Molsner. TuSEMs Profis sind gerade von der 1. in die 2. Bundesliga abgestiegen. Das macht die Essener zwar zu einer Wundertüte – aber nur bedingt. „TuSEM hat eine ganz klare Spielstruktur. Die Spieler aus dem Bundesliga-Kader werden zwar Qualität mitbringen. Ich glaube aber nicht, dass sich die generelle Ausrichtung ihres Spiels verändern wird.“
Das macht die Aufgabe für den OSC schwerer, „aber dennoch freuen wir uns darauf. Dadurch ist die Herausforderung noch größer“, gibt sich der Rheinhauser Coach kämpferisch. „Wir hatten nach dem vierten Spieltag, als die Saison erst unter- und später abgebrochen wurde, 6:2 Punkte, Essen 8:0 Punkte. Wir haben also zur Führungsgruppe gehört“, will Molsner das Licht seiner Mannschaft nicht unter irgendwelche Scheffel stellen.
OSC nimmt Außenseiterrolle an
Dennoch nimmt der OSC-Trainer die Außenseiterrolle gerne an. „Wir sprechen in beiden Fällen von gestandenen Regionalligisten. Wir sind Neuling“, betont Molsner. „Und das ein Konzept mit Teams in der 2. und 3. Liga sowie in der A-Jugend-Bundesliga den Essenern gut gefallen würde und schlüssig wäre, kann ich mir gut vorstellen.“ Was die Trainingsmöglichkeiten im Vorfeld angeht, „hat Essen sicher am meisten trainieren können. Wir hatten durch die Sondergenehmigung auch gute Voraussetzungen. Am schwersten hatte es Ratingen. Fakt ist aber: Alle drei können Handball spielen.“
Für die SG Ratingen spricht vor allem die individuelle Klasse. „Die Anzahl der Bundesliga- und Champions-League-Spiele innerhalb des Ratinger Kaders ist enorm“, so Molsner. Doch die Vorbereitung auf den Gegner erfolgt in den wenigen Stunden zwischen Spiel eins und zwei. „Wir wollen ohnehin unser Spiel durchbringen.“
Personell kann der OSC voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen. Das hieße sogar, dass Molsner jeweils zwei Spieler nicht berücksichtigen kann.
So läuft es in den übrigen Aufstiegsrunden:
Neben der Aufstiegsrunde der Regionalliga Nordrhein zur 3. Handball-Liga ermitteln auch drei andere Oberligen – zu denen die Regionalliga Nordrhein trotz ihres Namens zählt – ihre Aufsteiger auf sportlichem Weg, während die übrigen Aufsteiger von den jeweiligen Verbänden benannt worden sind.
Die Oberliga Bayern ist schon fertig. Hier trafen sich drei Mannschaften zu Hin- und Rückspielen. Seit dem vergangenen Samstag steht fest, dass der HSC Coburg II mit 6:2 Punkten aufgestiegen ist; die DJK Waldbüttelbrunn und der SV Anzing (jeweils 3:5) landeten dahinter.
In der gemeinsamen Aufstiegsrunde der Oberligen Niedersachsen und Nordsee, die zwei Aufsteiger ermitteln, steht noch eines von drei Spielen aus (hier gibt es keine Rückspiele). Trotz der Niederlage beim MTV Großenheidorn ist der TV Bissendorf-Holte nicht mehr von einem Aufstiegsplatz zu verdrängen. Den zweiten Aufsteiger ermitteln Großenheidorn und der VfL Fredenbeck am Samstag.
In Hin- und Rückspiel stehen sich die Oberligisten aus Hamburg/Schleswig-Holstein, die DHK Flensborg und die SG Flensburg-Handewitt II, gegenüber. Das Hinspiel ging mit 27:25 an den DHK; das Rückspiel steigt am Samstag.