Duisburg. Die Führung des MSV Duisburg steht vor der Jahreshauptversammlung unter Druck. In zweieinhalb Jahren ist viel Frust aufgelaufen.
Der MSV-Vorstand um Vereinsboss Ingo Wald sowie Sportdirektor Ivica Grlic müssen sich am Dienstag auf einen turbulenten Abend einstellen. Auf der Mitgliederversammlung im Zirkus Flic Flac dürfte es hoch hergehen. In den vergangenen zweieinhalb Jahren nach der letzten Jahreshauptversammlung hat sich bei Fans und Mitgliedern viel Frust aufgestaut. Als die MSV-Familie zuletzt tagte, spielten die Zebras noch in der 2. Bundesliga. Danach setzte eine rasante Talfahrt an: Zweitliga-Abstieg, ein verpasster Wiederaufstieg, der Beinahe-Absturz in die Regionalliga und nun stehen die Zebras seit neun Tagen erneut auf einem Abstiegsrang.
Die ewige Frage nach einem Sportvorstand beim MSV Duisburg
Hinzu kommt die Personalpolitik: Mit drei Trainerwechseln innerhalb von elf Monaten hat der MSV großen Schaden erlitten. Das Image ist ramponiert, der MSV Duisburg gilt mittlerweile nicht mehr als eine seriöse Adresse. Zudem ist seit drei Jahren eine Mannschaft – mit wechselndem Personal – unterwegs, die nicht funktioniert. Torsten Lieberknecht, Gino Lettieri und Pavel Dotchev standen an Ende ihres Wirkens jeweils im Regen, sie hatten die Mannschaft verloren. Das kann nicht allein am jeweiligen Trainer gelegen haben.
In den verbleibenden zwei Jahren seiner Präsidentschaft steht Ingo Wald mit seinen Mitstreitern in der Pflicht, die Voraussetzungen für eine nachhaltige Wende zu schaffen. Mit dem seit Jahren praktizierten „Weiter so“ wird das nicht möglich sein. Der Vorstand muss am Dienstag eine konkrete Vision ausgeben, wie der MSV Duisburg den Existenzkampf erfolgreich bestreiten kann – nicht nur mit Lippenbekenntnissen, sondern mit Taten.
MSV Duisburg: Neuer Sportvorstand könnte für Ruhe sorgen
Die Versammlung wäre der ideale Anlass, die Neuaufstellung der sportlichen Leitung in Form der Installation eines kompetenten Sportvorstandes zu verkünden. Das könnte die erhitzen Gemüter beruhigen. Angekündigt hatte dies die MSV-Spitze in den vergangenen Monaten bereits mehrfach, ohne Taten folgen zu lassen. Zeit, dies umzusetzen, gab es demnach zu genüge.